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25.-27.10.2012 - Letzte Aktualisierung: 27.10.2012 Bundesliga

Spitzenspiel am Samstag: THW zu Gast beim HSV Hamburg

Sport1 überträgt live

Update #2 KN-Vorbericht vom 27.10. ergänzt ...

Das Team des HSV Hamburg.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team des HSV Hamburg.
Kiel, Veszprem, Düsseldorf, Essen, Kiel, Leipzig, Kiel: Rund 3700 Kilometer haben die "Zebras" seit dem Heimspiel gegen Göppingen am 14. Oktober zwischen der Heimat und den jeweiligen Spielorten zurückgelegt. Zuletzt kehrten die Kieler am frühen Donnerstagmorgen mit einem deutlichen 43:27-Erfolg aus Leipzig und dem damit verbundenen Einzug in die nächste Pokalrunde zurück. Angesichts dieser beachtlichen Strecken erscheinen die knapp 100 Kilometer, die der THW Kiel am Sonnabend auf dem Weg zur ausverkauften o2-World in Hamburg fahren wird, fast wie ein Kurztrip. Doch die Tour zu den Nachbarn in der Hansestadt wird alles andere als einfach: Das "kleine Nordderby" beim HSV Hamburg, das um 15 Uhr angepfiffen und live auf Sport1 gezeigt wird, ist ein echtes Spitzenspiel der DKB Handball-Bundesliga.
Linksaußen Fredrik Petersen sollte in Kopenhagen  Gudjon Valur Sigurdsson ersetzen, jetzt vertritt er in Hamburg den verletzten Torsten Jansen.
Linksaußen Fredrik Petersen sollte in Kopenhagen Gudjon Valur Sigurdsson ersetzen, jetzt vertritt er in Hamburg den verletzten Torsten Jansen.
Drei Punkte trennen die Handballer des THW Kiel und die des HSV in der Tabelle. Das Duell mit dem Deutschen Meister von 2011 ist aber nicht nur wegen der räumlichen Nähe und der Tabellensituation ein besonderes, waren die Aufeinandertreffen der beiden norddeutschen Clubs zuletzt doch immer einer der Höhepunkte einer Handball-Saison. So wie der 38:34-Erfolg der Kieler in der bisher letzten Partie: Mit dem 30. Sieg im 30. Saisonspiel räumten die Zebras im Mai dieses Jahres einen letzten großen Brocken aus dem Weg zur perfekten Saison. Wenige Tage zuvor war es in der o2-World sogar richtig dramatisch: Das 27:25 des THW im DHB-Pokalhalbfinale war packend, intensiv und spannend wie zahlreiche der bisherigen 24 Duelle beider Mannschaften (siehe auch Gegnerdaten).
Jicha freut sich auf das Derby
Die Kieler wollen am Sonnabend im 21. Bundesliga-Derby den 14. Sieg (bei vier Unentschieden) feiern und zwei ganz wichtige Punkte im Meisterschaftsrennen mit auf die kurze Heimreise nach Kiel nehmen.
Das serbische Supertalent Stefan Terzic soll sich langsam an die raue Bundesligaluft gewöhnen.
Das serbische Supertalent Stefan Terzic soll sich langsam an die raue Bundesligaluft gewöhnen.
"Das wird wieder ein Handball-Spektakel", prognostiziert THW-Kiel-Rückraumriese Filip Jicha. "Ich bin dankbar, dass ich Teil davon sein darf. Ich freue mich auf Hamburg!" Von der angespannten Personalsituation bei den Hansestädtern werden sich die Zebras nicht in Sicherheit wiegen lassen, so Jicha: "Es können nur sieben Spieler gleichzeitig auf der Platte stehen. Egal, welche Spieler gegen uns antreten: Beim HSV zu gewinnen, ist nie einfach." Fehlen werden den Hamburgern die Langzeitverletzten Oscar Carlen, Johannes Bitter und Torsten Jansen und wohl auch Blazenko Lackovic, bei dem kürzlich ein Einriss am Zeigefinder der rechten Wurfhand festgellt wurde. Fraglich ist zudem der Einsatz des am Sprunggelenk operierten Marcin Lijewski.
Saison gleicht einem Wellenbad
International ist der HSV Hamburg trotz der sorgenvollen Blicke auf die Verletztenliste sportlich auf Kurs: Mit 7:1 Punkten führen die Hansestädter ihre Vorrunden-Gruppe in der "VELUX EHF Champions League" souverän an, siegten auswärts in Leon und Montpellier sowie zuletzt
Der schwedische Kreisläufer Andreas Nilsson wechselte aus Skövde nach Hamburg.
Der schwedische Kreisläufer Andreas Nilsson wechselte aus Skövde nach Hamburg.
vor heimischem Publikum gegen Partizan Belgrad. Lediglich beim 27:27 gegen Moskau musste der HSV in der Königsklasse einen Punktverlust hinnehmen. In der DKB Handball-Bundesliga hingegen lief es für den HSV bisher nicht ganz so rund. Nach dem 26:33-Fehlstart in Wetzlar hatten sich die Hamburger mit einem knappen Erfolg in Magdeburg und mit einem dramatischen Heim-Remis gegen Flensburg in die Saison "hineingebissen" und schienen nach drei souveränen Auswärtserfolgen in Hannover, Gummersbach und Minden wieder auf Kurs (siehe auch Bundesligakurve HSV Hamburg). Dann jedoch verhalf der HSV dem Aufsteiger TV Neuhausen nach einer Vier-Tore-Führung zur Pause beim 28:28 zu einem überraschenden Punktgewinn. "Es ist eine Katastrophe", ärgerte sich Dan Beutler nach dem Punktverlust, "das darf uns nicht passieren." Dem Unentschieden in Neuhausen folgte dann aber der Champions-League-Sieg gegen Belgrad - die HSV-Saison gleicht bisher einem Wellenbad der Gefühle.
Top-Torjäger Lindberg
Michael Kraus bekam zuletzt viel Einsatzzeit und dankte es Trainer Martin Schwalb mit vielen Treffern.
Michael Kraus bekam zuletzt viel Einsatzzeit und dankte es Trainer Martin Schwalb mit vielen Treffern.
Zuletzt zogen die Hamburger im DHB-Pokal durch einen hart erkämpften 32:28-Erfolg beim Zweitligaspitzenreiter Bergischer HC in die nächste Runde ein. "Für ein dominantes und flüssiges Angriffsspiel über sechzig Minuten haben wir zu viele Verletzte", haderte HSV-Trainer Martin Schwalb nach der Partie. Gut für den HSV, dass er sich auch im Bergischen auf seinen Top-Torschützen verlassen konnte: Hans Lindberg erzielte 12 Tore im Pokalspiel, in der DKB Handball-Bundesliga steht Lindberg mit einer durchschnittlichen Trefferquote von 8,3 Toren pro Spiel an der Spitze der Torjägerliste. Der Rechtsaußen mit Torgarantie hat auf der gegenüberliegenden Seite einen neuen Kollegen bekommen: Nach der Jansen-Verletzung verpflichteten die Hamburger Linksaußen Fredrik Petersen vom insolventen dänischen Meister AG Kopenhagen. Er ist einer von insgesamt fünf Neuzugängen der Hamburger, mit denen die Abgänge der beiden Gille-Brüder (Chambery Savoie) und Renato Vugrinec (RK Maribor Branik in Slowenien) sowie das Karriereende von Aushilfs-Torwart Zoran Djordjic kompensiert werden sollen. Für Djordjic verpflichteten die Hansestädter den französischen Nachwuchs-Nationaltorwart Max-Henri Herrmann (kam vom DHC Rheinland) sowie den erfahrenen, inzwischen 40 Jahre alten Enid Tahirovic von Frisch Auf Göppingen. Am Kreis soll künftig der schwedische Nationalspieler Andreas Nilsson (von IFK Skövde) neben Igor Vori für Furore sorgen, im rechten Rückraum wird das erst 18-jährige serbische Supertalent Stefan Terzic (kam aus Banja Luka) wohl auch gegen den THW Kiel zum Einsatz kommen (siehe auch Gegnerkader HSV Hamburg).
Derby-Fieber und Auslosung
Das Derby-Fieber steigt unterdessen in beiden Städten. Während der HSV eine ausverkaufte o2-World vermeldet, bereiten sich auch wieder viele hundert THW-Fans auf den Kurztrip in die Hansestadt vor. Sie wollen ihrem THW Kiel beim Spitzenspiel an der Elbe den Rücken stärken. Die Partie wird live bei Sport1 gezeigt, vor dem Spiel wird zudem Diskus-Olympiasieger Robert Harting die Achtelfinal-Partien im DHB-Pokal auslosen. Unter www.sport1.de/handball kann man die Auslosung ab 14.15 Uhr live verfolgen. Dann aber rückt wieder die DKB Handball-Bundesliga in den Fokus, denn das Spitzenspiel in Hamburg elektrisiert Spieler, Fans und Medien gleichermaßen.

Die Partie wird vom derzeit wohl erfahrensten deutschen Schiedsrichter-Duo Lars Geipel und Marcus Helbig geleitet.

(Christian Robohm)

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

Lesen Sie bitte auch

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 26.10.2012:

Leise Töne in Hamburg vor Nordgipfel

Schwalb senkt Erwartungen vor THW-Spiel
Hamburg. Die Trainingseinheiten beim HSV gaben zuletzt ein trauriges Bild ab. "Teilweise rennen nur fünf Spieler hier herum", sagt Trainer Martin Schwalb. Die personelle Situation setzt dem 49-Jährigen zu. "Ich würde gerne für Kiel einiges einstudieren. Aber mir fehlen einfach die Leute dafür." Neben den Langzeitverletzten Johannes Bitter, Torsten Jansen und Oscar Carlen wird auch Blazenko Lackovic (Fingerbruch) morgen gegen den THW Kiel fehlen. Die Einsätze von Marcin Lijewski (Sprunggelenk) und Kapitän Pascal Hens sind zumindest fraglich. "Wir haben in unserer Mannschaft Verletzungen, von denen ich nicht einmal wusste, dass es diese überhaupt gibt", so Schwalb fassungslos. Gemeint ist der sogenannte Fußsohlenmuskelfaserriss von Hens.

Die Saison des HSV läuft nicht rund. Am Dienstag siegte man im Pokal beim Zweitligisten Bergischen HC knapp mit 32:28. Das letzte Bundesligaspiel beim Aufsteiger TV Neuhausen endete 28:28. "Wenn meine Spieler dauernd auf Positionen aushelfen müssen, die sie nicht kennen, kann niemand den tollsten Handball der Welt erwarten", verteidigt Schwalb seine Mannschaft. "Die übrig gebliebenen Spieler arbeiten sehr hart. Daher bin ich stolz auf dieses Team." Besonders im Rückraum, wo nur Michael Kraus und Domagoj Duvnjak voll einsatzfähig sind, müssen die Spieler auf die Zähne beißen, teilweise sogar durchspielen. "Ich habe damit kein Problem. Oft habe ich zum Ende des Spiels sogar mehr Kraft", sagt Kraus. Bei einigen Mannschaftskameraden scheint das anders zu sein. "In Neuhausen waren wir besonders in der Endphase schlecht. Vielleicht haben wir nicht so gekämpft wie unser Gegner", spekuliert Hans Lindberg. Vielleicht ging den Hamburgern auch nur die Puste aus.

Hamburg freut sich auf den THW Kiel. Mit 13 296 Zuschauern ist das Spiel ausverkauft. "Leider ist es nicht das Topduell, das ich mir gewünscht habe. Bei der personellen Situation sind wir keine Spitzenmannschaft", senkt Schwalb die Erwartungen. Kampfansagen Richtung Kiel bleiben aus. Der HSV wolle grundsätzlich zwar jedes Spiel gewinnen, keinesfalls aber über einen Sieg spekulieren. Man nimmt die Außenseiterrolle an. "Wir müssen über Tore unser Selbstvertrauen aufbauen", glaubt Schwalb. Dabei dürfte er besonders an die Rückraumspieler denken. Sollten Kraus und Duvnjak nicht treffen und den Mut verlieren, hat er keine Möglichkeit, andere Spieler zu bringen.

Eines macht dem HSV Hoffnung: Der THW Kiel scheint dieses Jahr nicht unschlagbar zu sein. Schwalb hat sich das Unentschieden gegen die Füchse Berlin genau angesehen. Dass die Berliner selbst bei mehreren Toren Rückstand nicht aufgaben, hat ihn beeindruckt. Er erwartet von seinem Team keinen hochklassigen Handball. Dafür Engagement und Kampfgeist. "Auseinanderspielen können wir den THW nicht", so Schwalb. "Nun gut, vielleicht in vereinzelten Situationen", fügt er nach kurzem Überlegen hinzu. Die Hoffnung stirbt eben doch zuletzt.

(von Oliver Jensen, aus den Kieler Nachrichten vom 26.10.2012)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 27.10.2012:

Ahlm glaubt an "sehr enges" Spiel

THW heute beim schwankenden Riesen HSV
Kiel. Der HSV Hamburg stolpert durch die Handball-Bundesliga. Eine Auftaktpleite in Wetzlar, jüngst gar ein ernüchterndes Remis bei Aufsteiger TV Neuhausen. Eine Niederlage gegen den heutigen Gast, den THW Kiel (15 Uhr, Sport1), und der Rückstand auf den Meister würde schon fünf Punkte betragen. Aber: Gewinnt der schwankende Riese, könnte er als Zugabe auch noch den Zweifel vertreiben. Zweifel daran, wozu dieser Verein in der Lage ist. Bleibt der HSV ein Schmuckstück der Liga? Oder ergeht es dem Meister des Jahres 2010 wie einer Flasche Sekt, die einmal knallen durfte und nun keinen neuen Korken mehr bekommt?

Den "Zebras" zeigt das Team von Martin Schwalb stets sein bestes Gesicht. Die letzten fünf Vergleiche hat der HSV zwar verloren, doch im Pokalhalbfinale der vergangenen Saison schien der Rekordmeister geschlagen. Der HSV führte 24:22 (50.), als die große Show von Thierry Omeyer begann. Der Olympiasieger hat seit den Spielen in London noch nicht wieder das gewohnte Niveau erreicht. Ob es daran liegt, dass Montpellier AHB, sein künftiger Arbeitgeber, in einen Wettskandal verstrickt ist? Eine Frage, auf die der 35-Jährige dünnhäutig reagiert. Eine, die er nicht beantworten möchte. Verwunderlich wäre es nicht, wenn die unklare Zukunft des französischen Meisters auch ihn berühren würde. In Top-Spielen, so die Hoffnung der Club-Verantwortlichen, war auf den Torhüter aber stets Verlass.

Eine weitere Schlüsselfigur ist Marcus Ahlm, der auch in seiner zehnten THW-Saison keineswegs gelassen in dieses Derby geht. "Natürlich bin ich aufgeregt", sagt der Kapitän. "Wir betreiben Spitzensport, um solche Spiele zu erleben." Die jüngsten Ergebnisse des HSV, der sich im Pokal nur mühsam beim Zweitligisten Bergischer HC (32:28) durchsetzen konnte, seien kein Indiz dafür, dass er kein Gegner auf Augenhöhe sein werde. "Was vor diesen Top-Spielen passiert, ist egal. Es wird wie immer gegen Hamburg - sehr eng." Er selbst sieht seine Mannschaft, die fünf Neue integrieren muss, auf einem guten Weg. Die Niederlage beim ungarischen Meister MKB Veszprem (30:31) in der vergangenen Woche wäre kein Rückschritt gewesen. "Schlecht ist, mit fünf bis zehn Toren zu verlieren. Es war aber nur eins und zudem ein Hinspiel." Es ginge nicht darum, dass Einzelne sich um 50 Prozent verbessern. "Wichtig ist, dass wir als Team besser werden. Und das geschieht."

Nach dem 43:27-Pokalsieg in Leipzig blieben Alfred Gislason nur zwei Trainingseinheiten, um seine Mannschaft einzustimmen. Mit dabei war auch Aron Palmarsson, der wegen hartnäckiger Schmerzen im Ellenbogen wochenlang ausgefallen war. "Was er machte, sah gar nicht so schlecht aus", sagte Gislason über seinen Mittelmann. "Ich rechne mit ihm." Da auch Kreisläufer Rene Toft Hansen seine Rippenprellung auskuriert hat, steht ihm der gesamte Kader zur Verfügung. Der Isländer rechnet aber auch damit, dass die zuletzt angeschlagenen HSV-Stars Pascal Hens und Marcin Lijewski sich die Zebra-Jagd nicht entgehen lassen werden.

Bereits vor dem Anpfiff könnte Robert Harting für einen Paukenschlag sorgen. Der Diskus-Olympiasieger lost ab 14.15 Uhr in der mit mehr als 13 000 Zuschauern ausverkauften O2-World das Pokal-Achtelfinale (12. Dezember) aus. Im Lostopf sind neben dem HSV unter anderem die SG Flensburg-Handewitt und die Rhein-Neckar Löwen.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 27.10.2012)

 

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