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04.02.2013 Mannschaft

Zebra-Journal: Kiel ist der ideale Handball-Standort

Trainer Gislason unterschreibt bis 2017 und leitet die Verjüngungskur beim THW ein

Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 02.02.2013:

Winterzeit ist Shoppingzeit - das gilt auch für den Handball. Und so hat sich der THW Kiel in den vergangenen Wochen bereits die Dienste namhafter Athleten für die kommende Spielzeit gesichert. Wael Jallouz wird der erste Tunesier sein, der für Kiel auf Torejagd geht, mit der Verpflichtung des schwedischen National-Torwarts Johan Sjöstrand bleibt der THW dagegen seiner traditionellen Ausrichtung gen Norden treu. Die wichtigste Personalie aber, die rechtzeitig vor der Fortsetzung der Saison geklärt wurde, ist die Vertragsverlängerung von Trainer Alfred Gislason. Auf jeden Fall bis zum 30. Juni 2017 wird der Isländer die Zügel in der Hand behalten.
Gerüchte über weitere Verpflichtungen sind dagegen bisher über das Stadium der Diskussion nicht hinausgekommen. Die Meldungen, dass der Däne Rasmus Lauge Schmidt zum Sommer 2014 kommen soll, ließ THW-Geschäftsführer Klaus Elwardt unkommentiert. Dem angeblichen Comeback von Nikola Karabatic, der über seinen Berater mit seinem Ex-Arbeitgeber Kontakt aufgenommen hatte, erteilte er sogar eine Absage: "Nikola hat hier sehr gut gespielt. Aber das ist Vergangenheit. Die Linie des THW ist derzeit eine andere", so Elwardt. Darin ist er sich mit Trainer Gislason einig, der die Verjüngungskur der Mannschaft durch die Verpflichtung des 21-jährigen Jallouz und des 25-jährigen Sjöstrand eingeleitet hat.

Jallouz hat bei den deutschen und auch den Kieler Fans bereits für Aufsehen gesorgt. Als Gastspieler von Mudhar warf er beim Super Globe acht Tore gegen den THW, und mit der gleichen Quote überzeugte er beim WM-Vorrundensieg der Tunesier gegen die deutsche Mannschaft. Sein Vater Salem ist sich sicher, dass sich Wael in Kiel durchsetzen wird. Und Salem Jallouz, der in Tunesien kein TV-Spiel des THW verpasst, würde irgendwann sogar gern ein Doppel mit seinem anderen Sohn Tarek beim THW sehen. Der müsse sich allerdings noch entwickeln, hieß es dazu aus THW-Kreisen.

Ein bestens ausgebildeter Spieler ist Johan Sjöstrand. Gemeinsam mit seinem künftigen THW-Kompagnon Andreas Palicka, mit dem er seit Jugendzeiten befreundet ist, bildet er auch in der schwedischen Nationalmannschaft ein Doppel. Und an Selbstbewusstsein mangelt es Sjöstrand nicht: "Ich möchte der beste Torwart der Welt werden", sagte er bei seiner Vorstellung in Kiel und machte damit deutlich, dass ihm nicht bange sei, das Erbe des besten Torwarts aller Zeiten, Thierry Omeyer, antreten zu wollen.

Bei der Weltmeisterschaft hat Gislason zudem die Gelegenheit wahrgenommen, weitere Athleten in Augenschein zu nehmen. "Momentan gibt es aber dazu noch nichts zu vermelden", sagte der 53-Jährige, der beim THW in der angenehmen Lage ist, dass Spieler und Berater von sich aus auf den Verein zukommen. "Wir sind aktuell sehr gut aufgestellt, auch wenn die bisherige Saison nicht immer ganz rund gelaufen ist. Das war nach dem Weggang von Kim Andersson, ein paar Verletzten zum Saisonstart und der Vertragssituation einiger Spieler zu erwarten. Aber wir haben gut vorgesorgt und gute Leute geholt", sagte Gislason. "Wir liegen für diese Saison noch gut im Rennen, zum Glück sind alle unverletzt von der WM zurückgekommen. Für die Zukunft wollen wir um Filip Jicha, der nicht nur Führungsspieler, sondern auch Kapitän werden wird, eine Mannschaft aufbauen."

Eine homogene Gruppe habe der THW nicht nur auf dem Parkett, sondern auch in der Organisation, in die der neue Marketing-Leiter Stefan Adam Mitte Januar frisch eingestiegen ist, zusammen. Das habe ihm die Entscheidung leicht gemacht, bis 2017 auf jeden Fall an der Förde bleiben zu wollen, sagte Gislason: "Meine Frau und ich fühlen uns am Wasser wohl. Und ich liebe den Handball, möchte in Zukunft noch weitere Titel gewinnen. Es gibt für mich daher keine bessere Stelle auf der Welt als den THW, um als Trainer zu arbeiten. Dieser Verein ist schon etwas ganz Besonderes."

(Aus dem Zebra-Journal der Kieler Nachrichten vom 02.02.2013)


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