In der heutigen Ausgabe (4. August) der Kieler Nachrichten findet sich
ein großer Artikel über
THW-Neuzugang
Morten Bjerre. Hier eine
Zusammenfassung des Berichts von KN-Redakteur Lothar Böttcher:
Der Modellathlet laboriert schon länger an Bänderproblemen,
erlitt schon einmal einen Bänder- und Kapselriß,
denn "wenn er landet, muß sein Fuß das Sechs- bis Zehnfache seines
Körpergewichts abfangen", erklärt der THW-Physiotherapeut und
Arzt
Hauke Mommsen. Bei 1,96m Größe bringt
Bjerre 101 Kilogramm auf die Waage.
Bei Sprungwürfen muß sein rechtes Fußgelenk bis zu 20 Zentner
pro Wurf abfedern, deshalb trägt er einen festen Verband um
das Fußgelenk des rechten Sprungwurfs.
"Aber jetzt geht es mir schon besser. Die Behandlungen haben geholfen",
ist der Däne zuversichtlich.
Auch ansonsten schaut der THW-Neuzugang nur nach vorne, nicht zurück:
"Flensburg ist Geschichte, darin möchte ich nicht mehr rumrühren",
sagt
Bjerre, der sich von SG-Trainer
Erik Veje Rasmussen mißverstanden und zu unrecht kritisiert fühlte.
Sein ehemaliger Mannschaftskapitän Jan Holpert meint zum
Wechsel: "Schade, daß er uns
verlassen hat. Es ist das gute Recht eines Spielers, den Verein zu wechseln,
allerdings war der Zeitpunkt sehr ungünstig."
Am Mittwoch, den 9. August, werden die beiden schon wieder aufeinander
treffen, wenn die SG und der THW um den Supercup streiten.
"Kein Spiel wie jedes andere", sagt
Bjerre.
Für den THW hat er sich jedenfalls hohe Ziele gesteckt:
"Soll ich sagen, ich will mit dem THW Vierter in der
Meisterschaft werden? Nein, ich will alle Titel gewinnen!"
Dafür hat er im
Trainingslager geschuftet
("Viel härter als in Flensburg") und will sogar noch einige weitere
Pfunde abtrainieren.
Aber zunächst ist erst einmal wichtig, sich einzuspielen und die Abläufe
kennenzulernen. Aber er zeigt sich selbstbewußt:
"Ich mache viel Druck auf die gegnerische Abwehr." Zudem verfügt er laut
KN-Redakteur Böttcher "über einen guten Sprungwurf und eine gewaltige
linke 'Klebe'."
Doch auf seiner rechten Rückraumposition hat er momentan natürlich noch einen
Weltmeister vor sich:
Staffan Olsson.
"Ich werde von
Staffan viel lernen. Ich sehe das als
eine Herausforderung an und nicht als
Konkurrenzkampf. Für das Team soll dabei das Beste herausspringen. Wir haben
so viele Spiele. Wenn ich gut drauf bin, werde ich meine Anteile bekommen",
ist sich
Bjerre sicher.
Ob er allerdings in der Abwehr zum Zuge kommt, ist momemtan noch ungewiß:
"In Dänemark gibt's ja keine Deckungs-Strategen",
scherzte THW-Trainer
Noka Serdarusic so laut, daß
Bjerre es mithören konnte.
Aber das wichtigste für
Bjerre ist momentan:
"ich fühle mich wohl, habe mich gut eingefunden und komme mit allen klar.
Ich habe wieder richtig Lust auf Handball." Und das, obwohl man ihm im
Flensburg nach dem Bekanntwerden des Wechsels Schwierigkeiten prophezeit
hatte, weil er zu einer "arroganten Mannschaft" wechsele.
Nur mit einer "Krise" hat der passionierte Golfspieler
(Handicap 12,7) zu kämpfen.
Zusammen mit
Nikolaj Jacobsen hat er für Dänemark
einen "Länderkampf" gegen Schweden (
Magnus Wislander
und
Stefan Lövgren)
verloren. Das ist schlimm, Skandinavier verlieren nicht gern gegeneinander.