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21.09.2000 Olympia 2000

Pitti: Wir schlagen Rußland!

Nach 5:1 Punkten steht die deutsche Mannschaft schon mit mehr als einem Bein im Viertelfinale, doch um ganz sicher zu gehen, braucht man mindestens noch einen Punkt aus den verbleibenden zwei Spielen. Den will man schon am Freitag um 19.30 Uhr (10.30 Uhr MESZ) im Spilel gegen Rußland holen. Nationalmannschaftskapitän Klaus-Dieter Petersen ist sich sicher: "Wir schlagen die Russen!"
Nach der tollen Leistung gegen Jugoslawien tritt Bundestrainer Heiner Brand allerdings auf die Euphoriebremse: "Wir haben ein wichtiges Spiel gewonnen und guten Handball geboten. Darüber können wir uns allerdings nur kurz freuen, denn wir müssen uns schon auf die nächste Aufgabe gegen Rußland konzentrieren." Und "Pitti" weiß: "Man erwischt nicht immer solchen einen Tag. Jetzt müssen wir sehen, daß wir am Freitag auch gegen die Russen so spielen. Wir haben gezeigt, daß wir Streß aushalten können, aber der Streß geht weiter."

Ein Problem hat die deutsche Auswahl jedoch: Daniel Stephan fällt verletzungsbedingt für die restlichen Vorrundenspiele aus (siehe Bericht). Aber auch das sollte die Mannschaft kompensieren können, denn laut Brand "gibt es keine erste oder zweite Wahl auf einer Position. Wir sind in der guten Situation, daß wir dem ein oder anderen mal eine Pause gönnen können." So sollte auch die Verletzung von Stephan zu verkraften sein, zumal der Teamgeist in der deutschen Mannschaft stimmt.

Daß die DHB-Sieben mit den Russen mithalten kann, bewies sie schon beim Vierländerturnier in Straßburg, als sie gegen die russische Auswahl schon mit fünf Toren führte, dann aber einige dumme Fehler beging und "nur" ein 25:25-Unentschieden erreichte (siehe Bericht).

Respekt sollte man, Angst muß man aber vor dem Olympiasieger von 1976, 1988 (jeweils als UdSSR) und 1992 (als GUS) nicht haben. Die Russen führen zwar mit 6:0 Punkten die Tabelle der Gruppe A an, konnten in ihren drei bisherigen Spielen jedoch nicht vollständig überzeugen. Im Auftaktspiel gegen Ägypten war man in der zweiten Halbzeit unkonzentriert, schaffte nach deutlicher (15:7)-Pausenführung nur einen 22:21-Sieg. Auch gegen Kuba hatte man Probleme, führte zur Halbzeit nur mit 15:14, dann aber trumpfte der Wuppertaler Filippow groß auf und erzielte in den verbleibenden 30 Minuten zwölf Tore zum 31:26-Endstand.

Auch gegen Südkorea lief es absolut nicht rund für die Slawen: Korea ging nach 6:2-Führung mit 11:9 in die Kabine. Die Entscheidung für die Russen fiel erst, als Koreas Star Yoon eine Zeitstrafe absitzen mußte und Rußland einen 12:14-Rückstand in eine 18:14-Führung umwandelte. Am Ende wurde es dann noch einmal ganz eng für Männer von Coach Maximov, als Korea auf 24:25 (58.) verkürzte, doch Kreisläufer Torgovanov (Solingen) machte mit seinem Treffer zum 26:24-Endstand alles klar.

Immer noch Weltklasse: Andrej Lavrov
Immer noch Weltklasse: Andrej Lavrov
Torgovanov ist nicht der einzige Bundesliga-Legionär in den Reihen der wohl erfolgreichsten Nationalmannschaft der Welt. Insgesamt zehn Spieler sind in Diensten Deutscher Vereine (siehe Bericht), darunter so bekannte Namen wie Kudinov (Magdeburg), Pogorelov (Eisenach), I. Lavrov (Flensburg) und Khodkov (Gummersbach). Aber auch die anderen Spieler wie Weltklassetorhüter Andrej Lavrov (früher TV Niederwürzbach, Foto) sind unseren Cracks nur allzugut bekannt.

Nicht nur für das sowieso so gut wie gesicherte Weiterkommen ins Viertelfinale wäre ein Punktgewinn gegen die Russen wichtig. Durch den Spielmodus (der erste aus Gruppe A spielt gegen den Vierten aus Gruppe B usw.) wäre es wichtig, einen der beideren vorderen Plätze der Gruppe zu belegen, um Schweden (6:0), Frankreich (5:1) oder Spanien (4:2) im Viertelfinale aus dem Weg zu gehen.

Eine Live-Übertragung der ARD und von 3Sat ist ab 10.30 Uhr MESZ angekündigt. Ein weiterer TV-Tip: Der dänische Sender TV2 zeigt von 14.10 bis 14.55 eine Zusammenfassung des Spiels Frankreich gegen Schweden.


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