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27.09.2000 Olympia 2000

Kann sich die deutsche Mannschaft gegen Ägypten noch einmal motivieren?

Katzenjammer beim deutschen Team nach der bitteren Viertelfinal-Niederlage gegen Ägypten. Doch der olympische Spielplan kennt kein Erbarmen. Schon am Freitag (11.30 Uhr, 02.30 Uhr MESZ) müssen unsere Jungs in den Spielen um Platz fünf bis acht ran, Gegner ist Ägypten. Ausgerechnet Ägypten möchte man meinen, vermasselten die Nordafrikaner dem deutschen Team doch durch ihren 22:21-Sieg (siehe Bericht) den Gruppensieg und "bescherten" der DHB-Sieben so Angstgegner Spanien.
Nationalmannschaftskapitän Petersen ist immer noch sauer über die Niederlage und meint: "Die Plazierungsspiele sind doch totaler Schwachsinn. Hier geht's um Medaillen. Wenn man dann auf diese Art und Weise rausfliegt, wie soll man sich da noch motivieren? Wenn zwölf Kerle in der Kabine sitzen und heulen, weiß ich nicht, ob wir noch in der Lage sind ein gutes Spiel [gegen Ägypten] hier abzuliefern. Wir sind Profis, aber keine Maschinen." Und Bundestrainer Brand klagt: "Ich weiß noch nicht, wie ich so schnell für Motivation sorgen kann. Es mangelt an Zeit, das Team ausreichend vorbereiten zu können." Doch er fordert: "Wir wollen einen Abschied von Olympia mit Anstand."

Den Frust versuchte man in der Nacht zum Mittwoch im "Braukeller" herunterzuspülen. Heute ging's auf einen Stadtbummel, um für das Spiel gegen Ägypten am Freitag mental wieder frei zu werden.

Daß die Ägypter schwierig zu spielen sind, mußte die deutsche Auswahl in der Vorrunde am eigenen Leib spüren (siehe Bericht), auch die Schweden hatten im Viertelfinale bei ihrem 27:23-Sieg einige Probleme gegen die Nordafrikaner (siehe Bericht).

Gefährlichste Spieler sind wohl Awaad, Sherif und Zaky. Zaky (bisher insgesamt 30 Tore) traf gegen Schweden zehnmal, Top-Schütze Awaad (bisher 32) siebenmal. Gut sind auch die beiden Torhüter Mohamed und El Nakib. Ob El Nakib aber eingesetzt werden kann, ist ungewiß. Er verletzte sich im Spiel gegen Schweden am Knie. Problematisch dürfte das oft überharte Spiel der Nordafrikaner sein: Gegen Deutschland setzte es "nur" sechs Zeitstrafen - die Unparteiischen drückten desöfteren beide Augen zu, gegen Schweden kassierte man acht Zwei-Minuten-Strafen. "Strafbankkönige" sind Saber und Gohar.


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