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04.10.2000 Olympia 2000

Fynn Holpert: Deutsches Team hat den Handball hervorragend vertreten

"Kein Unterschied zur Weltspitze!"

Eine Medaille haben die deutschen Jungs in Sydney zwar nicht gewonnen, doch die Reaktionen auf das Abschneiden sind auch in der Bundesliga durchweg positiv.
Platz fünf täusche sogar noch über das wahre Potenzial hinweg. "Es besteht überhaupt kein Unterschied mehr zur Weltspitze", sagt Manfred Werner, Manager der SG Flensburg-Handewitt und Mitglied im Ligaausschuß. "Wir haben in Sydney sehr guten Handball geboten."

Vor dem Turnier hatten viele Verantwortlichen Angst gehabt, ein erneutes schlechtes Abschneiden könnte dem deutschen Handball schaden. Doch die Nationalspieler zeigten eine insgesamt tolle Leistung, auch wenn ein unglückliches Viertelfinal-Aus gegen Spanien (siehe Bericht) ihnen die Medaillenchance raubte.

Kein Wunder, daß man mit dem Abschneiden der DHB-Sieben zufrieden ist: "So, wie die Mannschaft aufgetreten ist, ist sie nahe dran an der Weltspitze", meint Lemgos Manager Fynn Holpert. "Es lag meist an Kleinigkeiten. Im Vergleich zu den anderen Sportarten hat das Team den Handball hervorragend vertreten."

Auch THW-Coach Noka Serdarusic lobte: "Die Mannschaft ist schlechter platziert als sie gespielt hat. Wenn man sagt, wir müssten noch lernen, ist das quatsch!" Spieler wie Frank von Behren, Christian Schwarzer oder Jan Holpert gehören zu den besten der Welt auf ihren Positionen, meint Serdarusic: "Von Behren zum Beispiel war auf seiner Position der Beste in Sydney." Für Noka wäre sogar der Olympiasieg denkbar gewesen: "Die Russen oder die Schweden waren auch nicht besser."

Auch Ex-Nationaltrainer Horst Bredemeier, heute Manager bei GWD Minden, war "grundsätzlich zufrieden" mit dem Team. Allerdings sei die Chance, um eine Medaille zu spielen, sehr groß gewesen. "Ich hätte Volker Zerbe, Jan Holpert oder Klaus-Dieter Petersen, die schon 1992 mit mir in Barcelona waren, eine Medaille gegönnt", meint Bredemeier. "Man darf enttäuscht sein, aber nicht unzufrieden." Einen Umbruch müsse es nach diesem Turnier nicht geben. "Es hören zwar Volker Zerbe und Bernd Roos auf, und andere denken daran, aber ich mache mir keine Sorgen", sagt Bredemeier.

Flensburgs Manager Werner stimmt ihm zu: "Es wird keine revolutionären Veränderungen geben. Denn die WM in Frankreich ist schon im Januar, und man hat keine Zeit, eine neue Mannschaft aufzubauen. Jedes internationale Ereignis zählt."


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