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07.-11.10.2000 - Letzte Aktualisierung: 11.10.2000 DHB-Pokal

THW trifft im DHB-Pokal auf den Zweitligisten Ahlen

Update #3

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Gegner des THW im DHB-Pokal: Die Ahlener SG
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Lange hat die Olympia-Pause gedauert, nun geht's für den THW endlich wieder los. Aber bevor die Bundesliga wieder beginnt, muß der THW erst einmal in der zweiten Runde des DHB-Pokals beim Nord-Zweitligisten Ahlener SG antreten.
THW-Manager Uwe Schwenker meinte nach der Auslosung: "Ahlen ist zum Wiederbeginn ein relativ attraktiver Gegner. Wir können weiterkommen und uns für die Punktrunde einspielen, die am 14.10. gegen Wetzlar wiederbeginnt."

Nord-Zweitligist Ahlen, erst 1999 in die zweithöchste deutsche Spielklasse aufgestiegen, schloß die letzte Saison mit Tabellenplatz 13 ab. Die 2. Runde des DHB-Pokals erreichte man durch einen 25:26 (22:22, 19:19, 11:7)-Sieg beim Ibbenbührener SV nach zweiter Verlängerung (siehe Ergebnisse der 1. Runde).

In Ahlen jubelte man nach der Auslosung ob des "Traumloses": "Super!", meinte der sportliche Leiter Herbert Vogel, als die Auslosung bekannt wurde, der ganze Verein zeigte sich euphorisch. "Au Mann, da haben sich ja die zwei Verlängerungen gegen Ibbenbüren doch gelohnt", seufzt ein glücklicher Geschäftsführer Jürgen Stolle, der sein "Traumlos" SpVgg Dolberg, die Verbandsliga-Mannschaft aus dem Ahlener Vorort, dann doch relativierte.
SG-Trainer Holger Kaiser
SG-Trainer Holger Kaiser
Für die SG der THW Kiel laut "Ahlener Zeitung" das "Bayern München" des Handballs, in Ahlen rechnet man von daher laut AZ mit dem Ausscheiden. Aber das soll dann "mit Pauken und Trompeten" gefeiert werden, Zusatztribünen werden aufgebaut, die Halle ist mit wahrscheinlich 1500 Zuschauern natürlich ausverkauft. "Na ja, wer weiß", träumt der Herbert Vogel in Richtung Kiel, "hoffentlich dann sind wieder alle fit, und wenn dann unser Haller den Magnus Wislander ausschaltet...". Doch SG-Trainer Holger Kaiser (Foto rechts) behält einen kühlen Kopf: "Klar, ein Riesending für die Fans und die Spieler, aber die Saison ist wichtiger. Hauptsache, keiner verletzt sich, wenn wir unsern Beitrag leisten, daß Kiel zum vierten Mal den Pokal holt", setzt Kaiser eisenhart seine Prioritäten auf den Klassenerhalt.

Momentan bester Schütze: Jürgen Weber (RR) mit 34 Toren.
Momentan bester Schütze: Jürgen Weber (RR) mit 34 Toren.
Das ist momentan auch nötig bei den Ahlenern, denn bis zum Wochenende hatte man mit 2:8 Punkten aus fünf Spielen einen klassischen Fehlstart hingelegt, wenngleich die Niederlagen unglücklich waren und es in den letzten Spielen einen Aufwärtstrend gab. Der zeigte sich dann auch im Heimspiel gegen Fredenbeck, das die ASG mit 30:26 gewann und sich nun mit 4:8 Punkten von Platz 15 auf Platz 12 verbessert hat. Beste Schützen sind momentan Weber (34 Tore), Rösener (30) und Schröder (24), der im Spiel gegen Fredenbeck einen "Glanztag" erwischte und achtmal traf.

Noch einmal der sportliche Leiter Herbert Vogel: "Das Spiel gegen den THW - und dann auch noch ein Pflichtspiel ;-) - wird natürlich, nach den beiden Aufstiegen, ein weiteres Highlight in der Vereinsgeschichte werden. Jedoch sind sich alle hier darüber klar, daß die ASG wirklich nur eine rein theoretische und dazu noch minimaleste Außenseiterchance in dieser Begegnung hat. Wir verstehen die Partie als Bonbon für unsere Fans, die maßgeblich an den Erfolgen der letzten Jahre beteiligt waren."

Aktualisierung vom 10.10.:

Beim Pokalgegner Ahlen zeigt man schon fast übertriebenen Respekt vor dem THW: "Die sind im Handball Real Madrid und Bayern München in einem Verein" gruselt es ASG-Trainer Holger Kaiser. Von den "Handball-Olympioniken, die zum Pokal Duell bei Ahlens Sterblichen vorbeischauen" ist die Rede. " "Na, na, das ist aber ein bißchen übertrieben", meint Max Wislander.

"Ach ja, wir sind immer Favorit, egal wo wir spielen, aber das haben wir auch ganz gerne, das Team hat's sich verdient", sagt THW-Manager Uwe Schwenker. "Aber noch harmoniert nicht alles so wie gewünscht. Deshalb kommt uns Ahlen als Gegner sehr recht", so Schwenker. Die Mannschaft reist schon Mittwoch Mittag nach Ahlen in ein Tageshotel um vor dem Pokalspiel ein wenig auszuspannen. Einen lockeren Sieg hätte man schon gerne, meint der Manager, "aber so einfach klappt's ja sowieso nie."

Die Ahlener Regionalzeitung "Die Glocke" führte vor dem Pokalduell ein Interview mit THW-Kapitän Magnus Wislander. Er weiß, daß nach Olympia das Spiel in Ahlen "kein normales Pokalspiel nach einem Monat Pause" ist. Doch er rechnet schon mit einem Sieg in Ahlen als Vorbereitung zum Bundesliga-Neustart gegen Wetzlar: "Ich gehe davon aus, daß wir alle mit vollem Einsatz loslegen werden um unser Spiel zu finden. In der zweiten Halbzeit könnte man dann ja etwas nachlassen. Aber man weiß nie, wir wissen ja, wie es in Pokalspielen laufen kann..."

Seine Fußverletzung hindert ihn nicht: "Ich bin leicht umgeknickt, schon vor Olympia und hab' mich seitdem nur so rumgeschleppt. Aber jetzt wird's wieder gehen und ich bin voll dabei", so Wislander gegenüber dem Ahlener Blatt. Informiert ist "Max" über den Gegner jedenfalls: "Haben die nicht gegen Fredenbeck mit 30:26 gewonnen?"

Aktualisierung vom 11.10.:

Der THW wird momentan vom Verletzungspech gebeutelt. Er muß ohne Perunicic, Olsson und Petersen antreten (siehe Extra-Bericht).

Der Ahlener Keeper Andre Deppe ahnt, was vom THW auf ihn zukommen könnte: "Ein klasse Ding für die Zuschauer und den Verein, aber für uns Torhüter wird's wohl nicht so lustig. Die Bundesliga ist eine Weltliga und Kiel steht da noch meilenweit drüber. Da kann man nur mit Glück und ein bisschen Instinkt mal einen Ball erwischen", weiß der 31-Jährige, für den, wie für alle anderen, der Spaß an erster Stelle steht.

Zuallererst will man einen tollen Kampf liefern, die ausverkaufte Friedrich-Ebert-Halle in die Ebert-Hölle verwandeln und eine prima Show bieten: "Und vielleicht können wir ja auch ein wenig dagegen halten", setzt Deppe auf wilde 20 oder 30 Ahlener Minuten. "Nur zu viel ärgern sollten wir sie auch nicht, sonst werden die noch böse" feixt der Ahlener Keeper.

Pech für Ahlen, daß ihr Jugoslawe Nenad Gojsovic wegen eines umgeknickten Fusses nicht eingesetzt werden kann. Der sportliche Leiter Herbert Vogel "träumt von einer Verlängerung", aber er glaubt, daß das ein Traum bleiben wird. "Wir wollen das Spiel genießen" sagt Trainer Kaiser und lehnt sich zurück. Sein Keeper Deppe hingegen hat sich sicherheitshalber schon mal einen Mundschutz besorgt...


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