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Im Sophienhof haben sie
Wolle sogar ein
"Denkmal" gesetzt.
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Mit
Wolfgang Schwenke und
Axel Geerken verabschiedet der THW Kiel mit
dem letzten Spiel der Saison bei Eintracht Hildesheim zwei ausgesprochene Symphathieträger.
Mit Ihrer offenen und freundlichen Art haben beide Sportler die Herzen
ihres Publikums gewonnen. Der Abwehrrecke und der Torwart haben sich stets und
ganz in den Dienst ihrer Mannschaft gestellt, ihre sehr engagierte und äußerst
professionelle Einstellung zum Sport hat sie jeweils ausgezeichnet.
Ihre Fans, die vielen Freunde sowie Ihre Mannschaftskameraden und das THW-Umfeld
sagen an dieser Stelle
"Dankeschön"
für die
gemeinsame
Zeit und ihre
unvergesslichen
Momente. Wir
wünschen Euch
beiden alles
erdenklich Gute
für die Zukunft!
Die Integrationsfigur geht von Bord
Nach 13 Spielzeiten im schwarz-weißen Dress verlässt mit
Wolfgang Schwenke
das dienstälteste Zebra die Herde. Als 20-jähriger kam
"Wolle" 1987 vom VfL Bad Schwartau zum THW Kiel -
die Rückkehr in der Saison 1995/96 an seine erste Wirkungsstätte
ist längst vergessen und vergeben - und gewann seitdem fünfmal die Deutsche
Meisterschaft, dreimal den DHB-Pokal, einmal den EHF-Pokal sowie einmal den
Supercup und stand zudem im Champions League-Finale 2000. Als seine
größten Erfolge bezeichnet der 53-malige Nationalspieler seine Teilnahme an
den Olympischen Spielen 1992 in Barcelona und die an der Weltmeisterschaft 1995 auf Island.
Am Sonntag bestreitet "Wolle" nun - die Integrationsfigur des
THW - sein definitiv letztes Spiel
für den THW. "Irgendwann muß Schluß sein, für mich ist jetzt der Zeitpunkt gekommen,
das ist der Lauf der Dinge", sagt
Schwenke den Kieler Nachrichten.
Dem Handball bleibt er allerdings erhalten. Möglicherweise als Spielertrainer
beim Zweitligisten TSV Altenholz, mit dem es laut KN bereits erste Kontakte gegeben hat.
"Es hat immer geprickelt"
Auch für
Axel Geerken endet nach vergleichsweise
bescheidenen drei Jahren im THW-Trikot eine überaus erfolgreiche
Zeit in Kiel. 1998 aus Großwallstadt gekommen, durfte der 9-fache
deutsche Nationalspieler insgesamt zweimal die Meisterschale in die Höhe
strecken und den ebenso zweimal den Gewinn des DHB-Pokals bejubeln.
Sein persönlich größter sportlicher Erfolg war das Erreichen des Champions
League Finales 2000. Nun zieht es den
heute 28-Jährigen zurück nach Wetzlar in die Heimat seiner
Lebensgefährtin, die Hochzeit
mit Andrea ist nach dem
Saisonende bereits geplant.
Hier ein Interview von KN-Sportredakteur Reimer Plöhn mit
Axel, das am Mittwoch in den Kieler Nachrichten
erschieden:
- Kieler Nachrichten:
-
Was verbinden Sie rückblickend mit ihrer THW-Zeit und der Ostseehalle?
- Axel Geerken:
-
Stimmung und Atmosphäre in der Halle sind einmalig, für die Heimmannschaft sowieso,
aber auch als Gastspieler kann man sich dem nicht entziehen.
In der Ostseehalle hat es immer geprickelt. Persönlich bleiben die beiden
Meisterschaften mit dem THW fest haften, ein Sahnehäubchen war ganz sicher auch
das Spiel gegen Cetinje in der Champions League, in dem ich ganz gut gespielt haben soll.
- Kieler Nachrichten:
-
Und was bleibt im negativen Sinne hängen?
- Axel Geerken:
-
Die Zuschauer waren stets laut, wenn alles gut lief. Hatten wir dagegen einen
Durchhänger, wurde es still. Da hätte ich mir mehr Unterstützung gewünscht.
Sportlich lief es für mich nicht immer so, wie ich es erhofft hatte.
- Kieler Nachrichten:
-
Lassen Sie Freunde in Kiel zurück?
- Axel Geerken:
-
Meine Frau und ich haben uns in Kiel sehr wohl gefühlt, wir hatten viele
Kontakte und haben Freunde gewonnen. Der Wechsel nach Wetzlar erfolgt nur
aus sportlichen Gründen.
- Kieler Nachrichten:
-
Was erhoffen Sie sich von Ihrer sportlichen und beruflichen Zukunft?
- Axel Geerken:
-
Ich wünsche mir, daß ich bei der HSG mehr Spielanteile bekommen und regelmäßiger
auf dem Parkett stehe. Damit steigt auch wieder der Spaßfaktor.
Beruflich werde ich den in Kiel eingeschlagenen Weg in die Selbstständigkeit
im Bereich Buchhaltung und Wohnungsabrechnung fortsetzen.
(Interview: Reimer Plöhn, Kieler Nachrichten, 16.05.2001)