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Nenad Perunicic.

Eine schriftliche Urteilsbegründung folgt in ein bis zwei Wochen. THW-Manager Uwe Schwenker: "Damit ist das Sportgericht unserer Auffassung gefolgt."

Aktualisierung vom 11.06.

Gestern abend teilte der Vorsitzende des Bundessportgerichts in Frankfurt, Marquardt, dem THW die Entscheidung mit. "Herr Marquardt hat die Entscheidung von DHB-Männerspielwart Stemberg rückgängig gemacht und dem THW die Spielberechtigung für Nenad Perunicic zurückgegeben", erklärte THW-Gesellschafter Dr. Georg Wegner, der für den THW als juristischer Vertreter in die Berufung gegangen war, gestern den Kieler Nachrichten.

Eine schriftliche Urteilsbegründung folge in einer Woche. "Es hat wegweisende Urteile gegeben", so Wegner, "die bestätigen, daß die Paßstelle des DHB keine Einsicht in Arbeitsverträge verlange, sondern sich allein mit der Vertragsanzeige begnüge." Auch vom noch ausstehenden Arbeitsgerichtsurteil erwartet der Jurist die Bestätigung des THW-Standpunktes: "Am 18. Juli tritt das Gericht zusammen, und ich rechne fst mit der Anerkennung des mündlich abgeschlossenen Vertrages zwischen dem THW und Nenad."

THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker zeigte sich gegenüber den Kieler Nachrichten zufrieden über die Entscheidung und sagte: "Ich habe immer gesagt, daß Nenad falsch beraten worden ist." Über das weitere Vorgehen des THW wollte sich Uwe Schwenker noch nicht festlegen. Der THW sei Magdeburg gegenüber "momentan nicht gesprächsbereit", so der THW-Manager gegenüber den Kieler Nachrichten. Erstens spiele Perunicic in den sportlichen Planungen der kommenden Saison eine wichtige Rolle. Außerdem habe es im April Gesprächsbereitschaft des THW gegeben. "Aber da haben uns die Magdeburger in sicherer Annahme, den Spieler ohne Ablösesumme bekommen zu können, zappen lassen."

Für Schwenker ist zurzeit nur klar, "daß Nenad am 22. Juli beim Saisonauftakttraining bei uns antreten muß."

Laut Kieler Nachrichten soll Nenad Perunicic, der sich beim Saisonabschlußspiel in Felde von seinen Mitspielern verabschiedete, für heute seinen Umzug nach Magdeburg geplant haben.

Aktualisierung vom 12.06.

Magdeburg zeigte über die Entscheidung des Vorsitzendes des Bundessportgerichts, Horst Marquardt, überrascht. Der DHB bringe sich selber in schwieriges Fahrwasser, sagte SCM-Manager Bernd-Uwe Hildebrand gestern laut Kieler Nachrichten. Er plane weiterhin fest mit Perunicic, der "bei uns einen Vertrag bis 2004 unterschrieben hat." Zunächst müsse allerdings das Ergebnis der Revisionsverhandlung beim DHB-Bundesgericht unter Leitung des Husumers Klaus-Heinrich Deckmann abgewartet werden, so Hildebrand. Der SCM hatte angekündigt, diese Revisionsinstanz anrufen zu wollen. Magdeburgs Rechtsvertreter, Andreas Thiel, erklärte die Entscheidung des DHB-Bundessportgerichts für "überprüfungsbedürftig." Doch man müsse erst die die schriftliche Begründung der Entscheidung abwarten.

Beim THW Kiel zeigte man sich dagegen gelassen. Es sei genau das eingetreten, was man erwartet habe, sagte Rechtsanwalt Dr. Georg Wegner den Kieler Nachrichten. Daß das Revisionsurteil ein anderes Ergebnis als die jetzt gefällte Entscheidung bringen könnte, hält der THW-Gesellschafter für ausgeschlossen, "weil sich das Marquardt-Urteil auf einen Präzedenzfall des übergeordneten Bundesgerichts stützt." Außerdem sei natürlich das Arbeitsgerichtsurteil im Juli vom höchsten Gewicht: "Auch in dieser Sache bin ich optimistisch."

Daß Nenad Perunicic bei einem für den THW positiven Ausgang möglichweise in seine Heimat Montenegro zurückkehren könnte, wie SCM-Manager Hildebrand glaubt, denkt Uwe Schwenker laut KN nicht: "Es geht auch für Nenad um viel Geld, er wird darüber nachdenken."