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10./11.04.2001 - Letzte Aktualisierung: 11.04.2001 Mannschaft

DHB entscheidet: Spielberechtigung für Perunicic ab Saison 2001/2002 unwirksam - Geht der THW vors Arbeitsgericht?

Update #1

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Der Bundesliga-Spielwart Uwe Stemberg teilte heute mit, daß die Spielberechtigung des THW für die kommende Saison für Nenad Perunicic unwirksam ist. Magdeburg und Perunicic hatten einen Kontrakt ab Juli 2001 abgeschlossen, obwohl der Montenegriner einen Arbeitsvertrag mit dem THW bis 2004 besitzt.
Stemberg erklärte die Spielberechtigung des deutschen Meisters für Perunicic ab Juli 2001 für unwirksam, da dem DHB ab diesem Zeitpunkt kein schriftlicher Vertrag zwischen dem Rückraumspieler und dem THW vorliegt. Der THW und Nenad Perunicic hatten ihren Vertrag im November 1999 mündlich bis 2004 verlängert.

Spielwart Uwe Stemberg erklärte, daß gegen seine Entscheidung Rechtsmittel eingelegt werden können: "Dann muß das Bundessportgericht entscheiden."

"Wir sind gelassen, denn die Entscheidung des DHB ist für uns keine Überraschung", sagte THW-Manager Uwe Schwenker. "Nach wie vor bin ich sehr sicher, daß wir einen gültigen Vertrag mit Perunicic haben.

Ob der THW nun zunächst das DHB-Bundessportgericht anruft oder den Gang zum Arbeitsgericht geht, entscheidet sich in den nächsten Tagen. Die Chancen, vor einem Zivilgericht zu obsiegen, werden von der THW-Führung als sehr gut betrachtet. THW-Gesellschafter Dr. Wegner, im Hauptberuf Rechtsanwalt, will einem Richterspruch nicht vorgreifen, glaubt aber, "daß wir im Recht und im Besitz eines gültigen Vertrages sind."

Aktualisierung vom 11.04.

Uwe Stemberg betonte gestern gegenüber den Kieler Nachrichten, daß "ich mich streng an die Vorschriften der Spielordnung gehalten habe. Ich kann und darf nicht beurteilen, ob der Vertrag zwischen Kiel und seinem Spieler im Sinne der Zivilgerichtsbarkeit Gültigkeit besitzt."

Uwe Schwenker erklärte gegenüber den KN: "Wir haben unter Zeugen mit Nenad zusammen gesessen und auf die Verlängerung angestoßen." Daher ist man sicher, einen zivilrechtlich gültigen Arbeitsvertrag zu haben. "Ich folge der Auffassung unserer Juristen. Bei uns bricht ganz sicher keine Panik aus", sagt Schwenker den Kieler Nachrichten. Zunächst wird der THW von seinem Widerspruchsrecht beim Bundessportgericht Gebrauch machen. Dort wird innerhalb der nächsten 14 Tage vom Vorsitzenden Horst Marquardt (Frankfurt/M.) eine Entscheidung erwartet. Parallel dazu sucht der THW den Zivilprozeß.

Gabi Kremmer, Rechtsanwältin aus dem Büro von THW-Gesellschafter Dr. Wegner, und auf Arbeitsrecht spezialisiert, ist gegenüber den Kieler Nachrichten guter Dinge. Zunächst strebe sie einen Gütetermin an. "Das könnte innerhalb der kommenden zwei Wochen verhandelt werden." Komme es dabei zu keiner gütlichen Einigung, wird die Angelegenheit vor der Kammer des Arbeitsgerichtes verhandelt. Zwei bis drei Monate könnte das dauern, sagt Frau Kremmer, die sich über den Ausgang keine Sorgen macht. Gerade im Arbeitsrecht gäbe es unzählige Beispiele dafür, daß mündliche Vereinbarungen als wirksam erklärt worden seien. "Der THW ist im Recht, Perunicic muß schlechte Berater gehabt haben."

Unabhängig vom Ausgang des Verfahrens zeigt sich der THW bemüht, den Spielerkader zu vergrößern. Henning Fritz und Piotr Przybecki stehen als Neuzugänge fest, Sebastian Preiß könnte ab Juli 2001 noch hinzukommen. Weitere zwei Rückraumspieler stehen laut Kieler Nachrichten auf der Wunschliste. "Allerdings", bemerkt Schwenker, "es ist mühsam. Der Spielermarkt lässt zu diesem späten Zeitpunkt keine großen Möglichkeiten mehr zu."


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