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Zeigte in den ersten beiden Spiele tolle Leistungen:
Henning Fritz.
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Die Spiele zwischen dem THW Kiel und dem SC Magdeburg
waren schon immer irgendwie etwas besonderes.
Dieser Klassiker verspricht ständig aufs Neue packende Duelle
und dramatische Entscheidungen erst mit dem Schlusspfiff.
Im letzten Jahr nun hatten die Elbstädter aus ihrer Sicht endlich mal
die Nase vor, den Serienmeister aus dem Norden von der Spitze verdrängt.
Fortan hat sich das Spielchen umgedreht: Jetzt jagen die Zebras den
SC Magdeburg. Aber nicht nur deswegen dürfte es am Samstag nachmittag
zu einer besonderen Partien in der Kieler Ostseehalle kommen.
In den Blickpunkt des Geschehens dürften aller Voraussicht nach zwei Akteure rücken,
die zuvor mit spektakulären Wechseln in beiden Vereinen für Furore sorgten:
Henning Fritz und
Nenad Perunicic.
THW Kiel gegen den SC Magdeburg sind mehr als nur 60 Minuten prickelnde Handball-Unterhaltung.
Das THW-Magazin Zebra fragte bei unserem neuen Keeper
einmal genauer nach.
Im Interview verrät
Henning Fritz,
was ihm vor dem heutigen Spiel gegen seinen Ex-Klub so alles durch
den Kopf geht. Ein Blick zurück in schöne und erfolgreiche Zeiten,
aber auch ein Ausblick auf seine neue Herausforderung.
Mit dem THW Kiel will
Henning Fritz am
liebsten nahtlos an seine Triumphe mit dem SC Magdeburg
aus der vergangenen Saison anknüpfen.
- Zebra:
-
Henning, in Deiner Heimspiel-Premiere für
den THW Kiel geht es für Dich ausgerechnet gegen Deinen Ex-Klub
SC Magdeburg. Das ist doch sicher ein ganz besonderes Spiel für Dich, oder?
- Henning Fritz:
-
Auf alle Fälle ist es kein Spiel wie jedes andere.
Zum einen gebe ich mein Heimdebüt in der neuen Ostseehalle,
zum anderen geht es gegen meine alten Mannschaftskameraden.
In diesem Spiel kommen viele verschiedene Sachen zusammen.
Da ist es für mich umso wichtiger, die Konzentration auf den Sport nicht
zu verlieren. Ich glaube, es wird mit Sicherheit ein bewegender Tag - und es wird sehr schwer werden.
- Zebra:
-
Welche Erinnerungen verknüpfst Du mit dem SC Magdeburg?
- Henning Fritz:
-
In jüngster Vergangenheit waren es in erster Linie natürlich die
Erfolge, die wir zusammen gefeiert haben. Ich habe die Mannschaft
dort und die Leute im Umfeld in sehr guter Erinnerung behalten.
Die Gedanken daran gehen mir noch immer ab und zu durch den Kopf.
Ich habe Magdeburg nicht aus den Augen verloren und werde
das Geschehen dort auch weiterhin verfolgen.
- Zebra:
-
Auf was für eine Mannschaft trifft der
THW Kiel am Samstag?
- Henning Fritz:
-
Das ist schwer zu sagen. Natürlich ist der SC Magdeburg auch
für mich der klare Titelaspirant,
sie haben eine herrausragende sehr gute erste Sieben.
Aber der eine oder andere Verein wird nun die Bürde als
Meisterschaftsanwärter von sich schieben ksnnen und
ohne den ganz großen Druck aufspielen können. Der SCM hat ohne Frage
das nötige Potential, am Ende der Saison wieder ganz oben zu stehen.
Aber über einen so langen Zeitraum braucht man auch das nötige Quentchen Glück.
Und mit dem Erreichen der Champions League warten zudem zusätzliche Belastungen.
Es stellt sich die Frage, ob Magdeburg es angesichts von Verletzungspech schafft,
Ausfälle in der Stammformation zu kompensieren.
- Zebra:
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Worauf muss sich der THW Kiel im Spiel gegen den Deutscher
Meister einstellen? Wo liegen die Stärken des SC Magdeburg?
- Henning Fritz:
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Ich war als Torwart immer sehr beeindruckt von der starken Abwehr.
Das ist mit das Beste, was es in diesem Sport gibt. Außerdem zählt die zweiten Welle noch
zu den Prunkstücken. Sie ist äußerst effektiv und läuft immer über Stefan Kretzschmar,
die Nebenleute schließen sich an. Zudem habe ich in der Schlussphase immer
die Kreativität der einzelnen Spieler - eigentlich ohne Ausnahme - der ganzen Mannschaft
bewundert. Wie wir in der vergangenen Saison am Ende die ganz
wichtigen und schweren Spiele noch gewonnen haben, war schon klasse.
- Zebra:
-
Was ist nun anders, seit Du beim THW Kiel unter Vertrag stehst?
- Henning Fritz:
-
Ich habe diesen Wechsel von Anfang an als Herausforderung aufgefasst.
Nicht, dass wir in Magdeburg nicht ordentlich gearbeitet haben, aber hier
legt der Trainer schon beim Training extrem viel Wert auf Disziplin.
Jeder bringt sich nahtlos mit ein, hier wird sehr konzentriert gearbeitet.
In den Spielen läuft zwar noch nicht alles nach unseren Vorstellungen.
Doch auch ein 0:5-Rückstand in Frankfurt hat uns zum Beispiel nicht
aus der Ruhe gebracht. In den Phasen, als der Gegner extrem viel
Druck ausgeübt hat, haben wir trotzdem die wichtigen Tore erzielt.
Wie sich in entscheidenen Situationen die Erfahrung und Routine - vor allem bei
den alten Schweden - zeigt, ist schon sehr beeindruckend.
- Zebra:
-
Man kann also nach dem Sieg in Frankfurt von einem
gelungenen Bundesliga-Auftakt sprechen, oder? Zumal Du selbst einen überragenden Einstand im Tor feiern konntest...
- Henning Fritz:
-
Besser kann man es sich eigentlich nicht wünschen. Schließlich konnte man nicht unbedingt von diesem
Sieg ausgehen. Und über die dargebotene Art und Weise sind wir umso glücklicher. Perssölich ist so ein Einstand
natürlich wünschenswert. Ich hoffe, daran anknüpfen zu können.
- Zebra:
-
Wie lauten Deine Ziele für diese Saison?
- Henning Fritz:
-
Aus sportlicher Sicht kann mein Ziel eigentlich nur wieder die Deutsche Meisterschaft sein.
Und das sollte auch das Ziel der gesamten Mannschaft sein. Allerdings verläuft es natürlich nicht
immer reibungslos, so viele Neuzugänge in ein Team zu integrieren, zumal wir schon jetzt
mit dem Verletzungspech zu kämpfen haben. Ansonsten möchte ich stets zur Stammsieben dazu gehören.
- Zebra:
-
Was erwartest Du für das heutige Spiel?
- Henning Fritz:
-
Es werden so viele neue Eindrücke auf mich einströmen - ich weiß nicht, was mich erwarten wird.
Mir werden so viele unterschiedliche Gedanken durch den Kopf gehen.
Und dann auch noch ausgerechnet gegen den SC Magdeburg - Ich lasse mich überraschen.
- Zebra:
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Vielen Dank für das Gespräch,
Henning. Wir wünschen Dir nach der tollen Premiere in
Frankfurt nun auch ein gelungenes Heimdebüt in der Kieler Ostseehalle.
Alles Gute für Deine Zukunft im THW-Trikot!
(Das Interview führte Zebra-Redakteur Sascha Klahn.)