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10.01.2002 Mannschaft

THW auf der Suche nach Kreisläufer

Wislander-Nachfolger muss Abwehr-Ass sein

Das Fehlen der drei langzeitverletzten Nationalspieler Steinar Ege (Tor), Piotr Przybecki (linker Rückraum) und Nikolaj Jacobsen (Linksaußen) hat der THW Kiel bis zum Jahreswechsel glänzend kompensiert. Mehr als die Lauerstellung mit drei Punkten Abstand zum Tabellenführer der Handball-Bundesliga, dem TBV Lemgo, wäre auch angesichts der "Blutauffrischung" im Zebrakader vor der Saison wohl pures Wunschdenken gewesen. Allerdings überschatten die eklatanten Verletzungssorgen nicht nur den aktuellen Spielbetrieb sondern auch die sportlichen Zukunftsplanungen beim neunfachen deutschen Hallen-Handballmeister.
"Im Moment ist es für uns sehr schwierig zu handeln", beschreibt Manager Uwe Schwenker das Dilemma, das die Aktivitäten des THW auf dem Transfermarkt lähmt: "Natürlich hoffen wir, dass diese drei Spieler zurück kommen. Mit ihnen hätten wir sicher fast unseren Wunschkader zusammen. Andererseits wissen wir wohl frühestens im Sommer während der Vorbereitung auf die nächste Saison, in welcher Verfassung Steinar, Piotr und Nikolaj nach ihrer Verletzung wieder zur Mannschaft stoßen. Doch eine Rückversicherung in Person weiterer Einkäufe kann sich Schwenker nicht leisten. "Finanziell sind uns auf diesem Gebiet die Hände gebunden. Die drei haben langfristige Verträge. Da ist kein Spielraum, um gleichwertigen Ersatz zu verpflichten." Das einzige, über das Saisonende hinausgehende Zugeständnis an die Verletztenmisere ist das Angebot eines weiteren Ein-Jahres-Vertrages an Mattias Andersson. Der Torwart wurde übrigens von Schweden-Coach Bengt Johannson als einziger von fünf THW-ern aus dem Kader für die EM gestrichen (siehe Bericht), hält sich aber in den nächsten Wochen in Absprache mit THW-Trainer Noka Serdarusic bei seinem Heimatverein Ystad fit.

Während man also voll auf die Rückkehr der Rekonvaleszenten setzt, besteht in der Frage der Wislander-Nachfolge dringender Handlungsbedarf. "Natürlich suchen wir einen Kreisläufer", sagt Schwenker und fügt hinzu, "der muss aber auf jeden Fall auch ein hervorragender Deckungsspieler sein. Deshalb kommt für uns ein Mann wie der Eisenacher Stefan Just, der die Torschützenliste der Handball-Bundesliga anführt, auch überhaupt nicht in Frage. Wir sind auf einem anderen Dampfer. Mehr sage ich dazu noch nicht."

(Von Jens Kunkel, aus den Kieler Nachrichten vom 10.01.2002)


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