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26.12.2002 Bundesliga / DHB-Pokal / Champions League / Mannschaft / Interview

Halbzeit - Schwenker zieht Zwischenbilanz

Das kommende Spiel gegen den TuS N-Lübbecke ist bereits das erste Spiel der Rückrunde. Für ZEBRA Zeit, um gemeinsam mit THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker eine kurze Halbzeit-Bilanz zu ziehen.
Als der THW Kiel am fünften Spieltag der laufenden Saison erstmals in der Vereinsgeschichte an das Tabellenende der Handball-Bundesliga rutschte, machte tatsächlich ein kurzer Gedanke an einen möglichen Abstieg die Runde an der Kieler Förde. Kein halbes Jahr nach dem triumphalen Gewinn der deutschen Meisterschaft brannte nun die Rote Laterne in der Ostseehalle. Kein Sieg in den ersten sieben Spielen und 2:12 Punkte waren Ausdruck einer verunsicherten Mannschaft, die bereits zum Start durch hohes Verletzungspech aus der Bahn geworfen wurde. Doch Spieler und Vereinsführung gleichermaßen behielten die Ruhe und vertrauten zu Recht auf altbekannte Qualitäten - schließlich sei die Situation für jeden erklärbar, wie Geschäftsführer Uwe Schwenker immer wieder betonte.

Der bis dato unvorstellbare Spuk dauerte jedoch zum Glück nicht weiter an und die Zebras landeten ausgerechnet im DHB-Pokal ihren ersten Sieg. Gegen den Wilhelmshavener SV begann die Mannschaft von Trainer Noka Serdarusic eine bis heute anhaltende Siegesserie, schaffte nach zwei weiteren Auswärtssiegen in Hamburg und beim bis dahin ungeschlagenen TBV Lemgo sogar den Sprung ins Viertelfinale um den DHB-Pokal. In der Champions League gewannen die Zebras erstaunlich souverän ihre Vorrundengruppe und erwarten im Viertelfinale nun Prule Ljubljana. Und vom Bundesliga-Abstieg redet eh schon lange keiner mehr.

"Ich würde gern einmal wissen, zu was wir im Stande sind zu leisten, wenn wir mit unserem bestmöglichen Kader spielen könnten", teilt Schwenker die Neugier aller Spieler und THW-Fans. "Doch seit anderthalb Jahren haben wir nie den kompletten Kader gesund beisammen gehabt." Nachdem es in der jüngsten Vergangenheit erneute Verletzungssorgen gab, gilt die Hoffnung nun ganz der WM-Pause und der Zeit danach. "Ich hoffe, dass sich kein weiterer unserer Spieler bei einem WM-Einsatz verletzt und die Daheimbleibenden Zeit zur Regeneration finden", äußert Schwenker den frommen Wunsch, ab Februar endlich wieder alle Mann an Bord zu haben. "Und dann werden wir versuchen, unsere verbliebenen Optionen wahrzunehmen." Soll heißen: In den beiden Pokalwettbewerben nach den Titeln zu greifen. "Wir brauchen aber unseren bestmöglichen Kader, um unsere Chancen auch erfolgreich wahren zu können", ist Schwenker überzeugt.

Von einer erfolgreiche Titelverteidung in der Bundesliga hat sich Schwenker ebenso wie wohl die meisten anderen bereits verabschiedet. Und auf einen Nachfolger für den THW hat sich der Kieler Geschäftsführer auch schon festgelegt: "Entschieden ist noch nichts, aber meines Erachtens können nur noch die drei Erstplatzierten TBV Lemgo, SG Flensburg-Handewitt und SC Magdeburg deutscher Meister werden. Die nachfolgenden Vereine werden nicht die Spur einer Chance haben. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass Lemgo es machen wird."

Damit der THW Kiel allerdings möglichst schnell wieder im Konzert der ganz Großen mitspielen kann, bastelt Schwenker hinter den Kulissen bereits ganz eifrig am THW Kiel der Zukunft. "Natürlich, das ist das normale Geschäft", bestätigt Schwenker Aktivitäten in Personalangelegenheiten. Adrian Wagner sei nach Markus Ahlm der zweite Neuzugang für das kommende Jahr, "aber das wird nicht unser letzter Transfer gewesen sein", so Schwenker weiter. "Allerdings ist alles weitere noch nicht spruchreif."

Und so hat der THW Kiel seinen Blick schon längst über die zweite Halbzeit der Saison hinaus geworfen. "Jetzt werden die Weichen für die Zukunft gestellt!" Neue Erfolge inklusive.


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