27.01.2003 | WM 2003 / Medien |
Zeigte bisher starke Leistungen in Portugal:
Henning Fritz.
©
DHB |
Der sonst eher bedacht und zurückhaltende gebürtige Bördeländer braucht den Kontakt zu seinen Gegenspielern. Fritz' Adrenalin-Ausstoß schießt dann in die Höhe wie bei kaum einem zweiten Spieler im Team. Das ist im Vereinstrikot so, das geschieht immer öfter auch im Tor der deutschen Handball-Nationalmannschaft. "Ein bisschen Provokation muss sein, damit schaukele ich mich hoch", erklärt Deutschlands Nummer eins.
Am Sonnabend hatte er seinen Fokus auf Portugals Rechtsaußen Alvaro Martins gerichtet. Jede Parade gegen den technisch gewandten Flügelflitzer bedachte Fritz mit der Becker-Faust, einmal folgte er dem kleinen Portugiesen nach gelungener Rettungstat sogar bis kurz an die Mittellinie. Er wollte Martins unmissverständlich klarmachen: An mir kommst Du nicht vorbei - verstanden!
"Am besten ist es, wenn sie Dich hassen", sagt er, "dann kommt die notwendige Aggressivität für eine gute Leistung." Und als ihm gestern der Isländer Sigurdsson einen Ball direkt ins Gesicht hämmerte, schüttelte sich Fritz kurz und "vernagelte" hernach seinen Kasten noch intensiver. "So etwas braucht man ab und zu, das macht einen richtig wach", lautete Fritz' trockener Kommentar. Doch mit dem Schlusspfiff fällt für Fritz die Klappe: "Dann ist alles vergessen, man gibt sich die Hand, geht unter die Dusche und freut sich auf das nächste Spiel."
Henning Fritz berichtet auf seiner Homepage von der WM. |
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 27.01.2003)
(27.01.2003) | Ihre Meinung im Fan-Forum? |