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02.10.2003 Bundesliga / Mannschaft / Medien

Sport1: Auf dem Platz an der Sonne

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Die Kieler Fans waren es jahrelang gewohnt, dass der THW auf Platz eins der Bundesliga-Tabelle steht. Zuletzt war dies am 25. Mai 2002 der Fall gewesen, verbunden mit dem Gewinn der 10. Deutschen Meisterschaft. Am 1. Oktober 2003 ist der THW wieder ganz oben, mit einer neuformierten Mannschaft. "Das sieht super aus", sagt Nationaltorhüter Henning Fritz bei Sport1. "Aber: Jetzt geht die Saison erst richtig los."

Sechster Sieg in Folge

In Kiel wird die Euphorie von Spiel zu Spiel größer. Nach dem schwer erkämpften 24:24 am ersten Spieltag in Großwallstadt hat das Team von Trainer Noka Serdarusic zum Siegeszug angesetzt. Das souveräne 32:24 am Mittwoch gegen GWD Minden war der sechste Erfolg in Folge. Die Belohnung: die Tabellenführung.

Team im Umbruch

Eine unerwartete Situation. Schließlich ist die Mannschaft im Umbruch (sieben Spieler gingen, fünf kamen), und in Stefan Lövgren (Fußverletzung) fehlt dem THW-Spiel seit Wochen der "Kopf". "Wir haben aus unseren Möglichkeiten das Beste gemacht", meint Henning Fritz im Gespräch mit Sport1. "Die Mannschaft harmoniert immer besser. Aber die Tabellenführung darf man nicht überbewerten. Wir hatten ein relativ leichtes Programm. Die echten Bewährungsproben kommen erst noch."

Fritz mahnt

Fritz bleibt Realist. Der "neue Hexer" weiß, dass das Kieler Spiel noch nicht rund läuft. Der 29-Jährige mahnt: "Selbst gegen Minden muss man mit unseren Ansprüchen höher gewinnen. Wir haben zu viele technische Fehler gemacht, und waren in der Deckung nicht aggressiv genug. Das rächt sich gegen stärkere Gegner." Deswegen hält er auch von der Euphorie, die gerade die Fans erleben, wenig. "Wir haben sicher sehr gute Neuverpflichtungen, aber das braucht Zeit. Ob wir wirklich ganz oben mitspielen können, werden erst die nächsten Wochen zeigen."

Höhere, europäische Ansprüche

Die Übernahme der Tabellenspitze war ein erstes Zeichen an die Konkurrenz. Manager Uwe Schwenker und Trainer Noka Serdarusic haben aber ein Team zusammengestellt, dass erst in den nächsten Jahren höchsten Ansprüchen genügen soll - dann aber europäischen. Mit Marcus Ahlm (25) und Martin Boquist (26) wurden zwei schwedische Nationalspieler geholt, die ihre beste Zeit noch vor sich haben dürften. Kim Andersson, das vielleicht größte Talent im rechten Rückraum weltweit, verstärkt die Schweden-Clique in Kiel in der nächsten Saison.

Zwei deutsche Nationalspieler in Kiel

Zudem wurden mit Christian Zeitz (22) und Adrian Wagner (25) zwei deutsche Nationalspieler mit Perspektive geholt. Der Slowene Roman Pungartnik ist im Vergleich mit seinen 32 Jahren schon ein "alter Hase". Fritz bleibt gerade wegen des stattfindenden Umbruchs zurückhaltend. "Ich lasse mich von der Tabellensituation nicht blenden. Wir können mit dem Erreichten zufrieden sein. Aber mehr noch nicht. Wir hatten noch nicht die Gratmesser wie Magdeburg oder Nordhorn. "

Hoffen auf Lövgren-Rückkehr

Die Außenseiterrolle aber gefällt Fritz. Und der Nationaltorhüter weiß auch: "Wir sind auf einem guten Weg. Wichtig ist, dass Stefan Lövgren bald zurückkommt. Dann können jeden schlagen mit dieser Mannschaft." Der schwedische Nationalspieler und ehemalige Welthandballer allerdings wird dem THW am Sonntag im Duell der Erzrivalen bei Meister Lemgo fehlen.

Neues Selbstbewusstsein

Fritz hat großen Respekt vor dem TBV. "Ein angeschlagener Riese ist am gefährlichsten. Wir müssen konzentrierter spielen als gegen Minden. Sonst werden wir überrollt." Und doch strahlt Fritz schon das neue Kieler Selbstbewusstsein aus: "Der TBV ist nicht mehr unschlagbar. Wir reisen nach Lemgo, um zu gewinnen."

(Von Michael Schwartz, © 2003 Sport1)


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