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01.10.2003 Bundesliga

THW nach Sieg über Minden erstmals wieder Tabellenführer

Bundesliga, 8. Spieltag: 01.10.2003, Mi., 20.00: THW Kiel - GWD Minden: 32:24 (14:11)
Update #3

Nervten die THW-Offensive: die GWD-Deckungsspieler Bezdicek und Aaron Ziercke.
Klicken Sie zum Vergrößern! Nervten die THW-Offensive: die GWD-Deckungsspieler Bezdicek und Aaron Ziercke.
Der THW ist - zumindest vorübergehend - Tabellenführer. Nach dem 32:24 (14:11)-Sieg über Minden belegen die Zebras - erstmals seit dem 19. Mai 2002 - wieder den Platz an der Sonne. Alle hatten den Sieg über GWD erwartet, doch Sportlerweisheiten haben desöfteren eben doch einen Wahrheitsgehalt. Das Spiel gegen Minden musste tatsächlich erst gespielt werden und in der ersten Halbzeit erwies es sich als hartes Stück Arbeit. Erst im zweiten Durchgang distanzierte ein konzentrierter THW die Ostwestfalen deutlich.
Der THW, der auf Przybecki (Rücken) und weiter auf Kapitän Lövgren verzichten musste, tat sich nach der 1:0-Führung durch Boquist schwer. In der Deckung standen die Zebras längst nicht so sattelfest wie zuletzt. Junioren-Nationalspieler Arne Niemeyer nutzte die Lücken und traf zum 1:1 und 2:1 (2.) für Minden. Aber auch vorne lief es nicht wie erhofft, Ziercke und Bezdicek störten die Kreise der THW-Offensive. Ballverluste, Fehlpässe und verworfene Bälle waren die Folge, Minden führte mit 5:3 (7.) und 6:4 (10.).

Bis zur 15. Minute (8:8) war Minden ein gleichwertiger Gegner, dann ging der THW durch die höhere GWD-Fehlerquote mit 11:8 (19.) in Führung. Beim Stand von 11:9 (22.) wechselte THW-Trainer Serdarusic. Pungartnik kam für den heute zunächst etwas blassen
Henning Fritz kam in der 24. Minute für Mattias Andersson.
Klicken Sie zum Vergrößern! Henning Fritz kam in der 24. Minute für Mattias Andersson.
Zeitz, Boquist wechselte von der Mitte für Lozano auf die linke Rückraum-Position, Wisotzki übernahm den Spielermacher-Posten.

Wenig später wechselten auch die Torhüter, Fritz kam für Andersson, der bis zur 24. Minute nur zweimal parieren konnte. Der deutsche Nationaltorhüter hielt dann in der Schlussphase des ersten Durchgangs mehrfach, die Deckung stand nun konzentrierter. So ging der THW mit einer 14:11-Führung in die Kabine.

Im zweiten Durchgang stieg die Konzentration bei den Zebras nochmals deutlich an. Die Zebra-Abwehr war für Minden nun kaum mehr zu überwinden, innerhalb von mehr als zehn Minuten gelangen Dankersen nur zwei Treffer, während der THW neun Mal erfolgreich war (23:13, 43.). Unter den neun Toren waren sechs Gegenstöße - ein Beweis für die nun starke Abwehrleistung.

Marcus Ahlm war mit sechs Toren zweitbester THW-Schütze.
Klicken Sie zum Vergrößern! Marcus Ahlm war mit sechs Toren zweitbester THW-Schütze.
Minden betrieb zwischen der 44. und 50. Minute Ergebniskorrektur, als der inzwischen eher als Abwehrspezialist bekannte ehemalige Kieler Aaron Ziercke vier der fünf GWD-Treffer zum 18:26 (50.) erzielte. Doch der THW legte noch eine Schippe drauf, Zeitz traf wieder (27:18, 28:19). In der 54. Minute war die erste Elf-Tore-Führung (31:20) perfekt - die Partie war entschieden.

Bester Schütze beim THW war Johan Pettersson (10/3 Tore). Für Minden war Arne Niemeyer (7) am erfolgreichsten.

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Stimmen zum Spiel:

Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, GWD-Trainer Niemeyer, GWD-Teamchef Gieseking
Pressekonferenz. Von links: THW-Manager Schwenker, THW-Trainer Serdarusic, Moderator Pipke, GWD-Trainer Niemeyer, GWD-Teamchef Gieseking
GWD-Trainer Rainer Niemeyer:
Mit der ersten Halbzeit zufrieden: Rainer Niemeyer.
Mit der ersten Halbzeit zufrieden: Rainer Niemeyer.
Mit der ersten Halbzeit bin ich ganz zufrieden. Wir haben in den ersten 10, 15 Minuten dem THW mehr abverlangt als angenommen wurde. In der zweiten Halbzeit haben wir dann völlig den Faden verloren und fast ein Debakel erlebt. Da hat der THW ernst gemacht und wir hatten Defizite im körperlichen Bereich. Aber wir können darauf bauen, dass wir das Ergebnis im Rahmen gehalten haben.

Der Sieg geht völlig in Ordnung, aber Kiel ist nicht unser Maßstab, sondern Göppingen, auf die wir am Wochenende treffen.

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Von der ersten bis zur 17. Minute haben wir sehr schlecht in der Abwehr gestanden. Ich weiß die Gründe nicht genau. Vor ein paar Tagen waren wir in der Abwehr sehr gut, da dachte man wohl, es würde heute auch so gehen. Von der 17. Minute - 10:8 - haben wir bis zur Pause 14:11 gespielt. Die zweite Hälfte der ersten Halbzeit waren wir also deutlich besser.

In den ersten 30 Minuten waren wir im Angriff auch nicht besonders, die Spieler haben sich durch die Unterbrechungen von Bezdicek und Ziercke auf der Drei und Vier nerven lassen. Der Ball lief zu langsam und schlecht. In der Pause haben wir die Schwachpunkte angesprochen, dann stark in der Abwehr gespielt, einen Gegenstoß nach dem anderen gemacht und auch im Angriff ganz anders gespielt - so kam die Elf-Tore-Führung zustande.

Dann habe ich umgestellt, Lozano ist gesundheitlich noch nicht in der Lage, 60 Minuten voll zu spielen. Dass Minden dann in der Lage war, das Ergebnis zu korrigieren, ärgert mich nicht.

[Frage: Sie sind nun Tabellenführer. Gehört der THW da hin?]
Wenn wir gegen den TBV mit acht Toren gewonnen hätten, hätte ich meine Meinung geändert. Aber wir haben heute gegen Minden gewonnen, das war nicht anders zu erwarten. Bisher haben wir nichts Großartiges bewegt, daher bleibt meine Meinung die alte. In vier Tagen spielen wir in Lemgo, dann gegen Hamburg und Nordhorn - dann sehen wir, wo wir stehen.

[Zu Piotr Przybecki:]
Er hat sich warm gemacht, war aber der Meinung, nicht spielen zu können. Er hofft, am Sonntag gegen den TBV Lemgo ganz normal spielen zu können.

GWD-Teamchef Günter Gieseking:
Am Sonntag geht es für uns erst so richtig los, da spielen wir gegen Göppingen. Göppingen hat heute mit elf Toren verloren, wir mit acht. Es ist ein echter Kampf zu erwarten.
THW-Manager Uwe Schwenker:
Natürlich freue ich mich auch, dass alle Spieler zum Einsatz gekommen sind - dann sind die Spieler auch zufriedener.

8. Spieltag: 01.10.03, Mi., 20.00: THW Kiel - GWD Minden: 32:24 (14:11)

Logo THW Kiel:
Fritz (24.-51. und ein 7m, 11 Paraden), Andersson (1.-24. und 51.-60., 4 Paraden); Preiß (2), Pettersson (10/3), Jacobsen (2/1), Przybecki (n.e.), Pungartnik, Lozano (2), Petersen, Wagner (1), Ahlm (6), Wisotzki (2), Boquist (4), Zeitz (3); Trainer: Serdarusic
Logo GWD Minden:
Besirevic (1.-47., 9 Paraden), de Bakker (47.-60., 0 Paraden); Bezdicek (1), A. Niemeyer (7), Kouzelev (4), Simon, Axner (3), Buschmann (3), Oceja (2/1), Schäpsmeier, Ziercke (4); Trainer: R. Niemeyer
Schiedsrichter:
Andler (Remseck)/ Andler (Stuttgart)
Zeitstrafen:
THW: 0;
Minden: 2 (Bezdicek (13.), A. Niemeyer (35.))
Siebenmeter:
THW: 5/4 (Jacobsen scheitert an Besirevic);
Minden: 2/1 (Oceja wirft gegen Fritz überweg)
Spielfilm:
1. Hz.: 1:0, 1:2, 2:2, 2:3, 3:3, 3:5, 4:5, 4:6, 7:6, 7:7, 8:7, 8:8, 11:8, 11:9, 12:9, 12:10, 13:10, 13:11, 14:11;
2. Hz.: 16:11, 16:12, 21:12, 21:13, 24:13, 24:15, 25:15, 25:17, 26:17, 26:18, 28:18, 28:19, 30:19, 30:20, 31:20, 31:22, 32:22, 32:24
Zuschauer:
10000 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)
Spielgraphik:
Spielgraphik


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