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21.01.2004 EM 2004 / Interview

Wislander im Sport1-Interview: "Wir denken nicht an den Titel"

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Göteborg/München - In letzter Sekunde ist Magnus Wislander fit geworden. Der Jahrhundert-Welthandballer will es bei der EM (ab Donnerstag LIVE und im DSF) noch einmal wissen. "Das Ziel heißt Olympia-Qualifikation", sagt der 39-Jährige im Interview mit Sport1.
Die Schweden stehen unter Druck. Für den Europameister geht es in Slowenien darum, sich das letzte Ticket für die Olympischen Spiele in Athen zu sichern. Doch die Konkurrenz ist groß. Serbien und Montenegro, Dänemark und Gastgeber Slowenien schielen auch auf die Olympia-Qualifikation.

Fester Bestandteil im schwedischen Team ist - wieder einmal - Magnus Wislander. Der ehemalige Kieler hat das Ziel Athen vor Augen. Doch sollten die Schweden die Qualifikation nicht schaffen, dürfte in Slowenien eine große internationale Karriere zu Ende gehen. Sport1 sprach mit dem 39-Jährigen, dessen EM-Teilnahme wegen einer Leistenverletzung lange auf der Kippe stand, über die Titelkämpfe an der Adria.

Sport1:
Herr Wislander, die erste Frage muss Ihrer Gesundheit gelten. Sie hatten lange an einer Leistenverletzung laboriert. Sind Sie fit für die EM?
Magnus Wislander:
Ja, bin ich. Mir geht es immer besser. In den letzten vier Spielen haben wir die Belastung langsam gesteigert, von 20 Minuten am Anfang bis hin zu 60 Minuten. Die Leiste hält.
Sport1:
Fühlen Sie ein besonderes Kribbeln? Schließlich könnte dies Ihr letztes großes Turnier sein.
Magnus Wislander:
Nein. So denke ich auch nicht. Ich bin etwas nervös, das stimmt. Aber das nur, weil wir unbedingt die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Athen schaffen wollen.
Sport1:
Das ist diesmal das große Ziel der Schweden?
Magnus Wislander:
Ja. Das Ziel heißt Olympia-Qualifikation.
Sport1:
Denken Sie da nur an sich selbst, oder auch an Trainer Bengt Johansson? Der hat ja angekündigt, im Falle eines Scheiterns sein Amt zur Verfügung zu stellen.
Magnus Wislander:
Ich denke, es spielt keiner für sich selbst oder für den Trainer. Wir alle spielen für den schwedischen Handball. Für Staffan Olsson oder mich ist es gar nicht so wichtig, in Athen dabei zu sein. Wichtig ist, dass Schweden dabei ist.
Sport1:
Schweden hatte bei der Auslosung Glück. Die Gegner Russland, Ukraine und Schweiz scheinen machbar. Hilft das, um besser in das Turnier zu kommen?
Magnus Wislander:
Das hoffe ich. Jeder Punkt, den man mitnehmen kann in die Hauptrunde, wäre enorm wichtig.
Sport1:
Ihr Team ist aber auch Titelverteidiger und damit automatisch einer der Favoriten. Wie sehen Sie die Chancen?
Magnus Wislander:
Wir denken nicht an den Titel. Wir denken nur an die Qualifikation. Das wird schwer genug. Es kann sogar sein, dass der zweite Platz nicht reicht. Aber wenn man realistisch ist, ist vielleicht unsere Seite des Tableau etwas einfacher als die untere Hälfte. Mit etwas Glück reicht sogar ein Sieg in der Hauptrunde, um ins Halbfinale zu kommen.
Sport1:
Das Halbfinale ist aber Pflicht, wenn man zu Olympia will.
Magnus Wislander:
Davon gehe ich aus. Ich denke nämlich, dass entweder Dänemark oder Schweden im Halbfinale stehen werden.
Sport1:
Und damit auch das eine Ticket holt?
Magnus Wislander:
Das ist keine Garantie. In der anderen Hälfte können auch Slowenien oder Serbien und Montenegro das Halbfinale erreichen.
Sport1:
Die schwedische Mannschaft befindet sich im Umbruch.
Magnus Wislander:
Stimmt. Wir haben eine gute Mischung aus alt und jung. Die Jungen nehmen sich viel vor, haben viel Verantwortung übernommen. Wir werden auch in der Zukunft eine gute Mannschaft haben.
Sport1:
Aber erstmal wird es ein langer Weg sein in Slowenien.
Magnus Wislander:
Ja, sicher. Wir dürfen nur von Spiel zu Spiel denken. Das ist vielleicht ein Vorteil, denn wir müssen konzentriert in jedes einzelne Spiel gehen. Wir müssen von Anfang an voll konzentriert sein.
Sport1:
Und wer ist Ihr EM-Favorit?
Magnus Wislander:
Schwer zu sagen. Aber ich denke an Deutschland, Frankreich und Kroatien.

(© 2004 Sport1, das Gespräch führte Michael Schwartz)


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