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17./19.01.2004 - Letzte Aktualisierung: 19.01.2004 Nationalmannschaften

Schweden mit Siegesserie kurz vor dem EM

Update #2 Weiteren Bericht und die Statistiken ergänzt, KN-Bericht ergänzt...

Die letzten Testspiele vor der Europameisterschaft konnte Schweden erfolgreich gestalten. Das "Tre Kronor"-Team gewann sowohl eine Testpartie gegen Ägypten am vergangenen Dienstag (siehe Bericht) als auch alle drei Spiele beim Viernationenturnier (siehe Bericht).
Unser Mitarbeiter Dr. Oliver Schulz berichtet von den letzten schwedischen Spielen:


Schwedens schlägt Ägypten vor dem Viernationenturnier

Die schwedische Nationalmannschaft schlug in einem Testspiel am vergangenen Dienstag das Team aus Ägypten mit 30:22 (13:12). Bester Schütze für Schweden war Jonas Ernelind (HSV Hamburg) mit sechs Toren.

Di., 13.01.04: Schweden - Ägypten: 30:22 (13:12)

Tore für Schweden:
Ernelind (6), Ahlm (4), Källman (4), Pettersson (3), Larholm (3), Wislander (3), Boquist (2), Andersson (1), Olsson (1), Ernstsson (1), Lövgren (1), Franzen (1)
Tore für Ägypten:
Zaky (5), Ragab (4), el-Ahmaq (4), el-Fakharany (4), Awad (3), Youssef (1), Yosry (1)
Zuschauer:
3000 (Sunnerbohovs Ishockeylada, Ljungby (SWE))

 

Letzter Test beim Viernationenturnier

Bereits zum neunten Mal trägt der schwedische Handballverband zum Jahreswechsel das traditionelle Viernationenturnier aus - dieses Jahr erstmals in Zusammenarbeit mit dem dänischen Pendant. Neben den drei nordischen Nationen Schweden, Dänemark und Island nimmt diesmal Ägypten teil. Für Schweden ist dies der letzte Test vor der EM. An den beiden ersten Tagen des dreitägigen Wettkampfs sollen Schweden und Dänemark jeweils im eigenen Land antreten. Die beiden Spiele am Abschlußtag sollen dieses Jahr in Dänemark stattfinden.

Schwedens Spiele beim Viernationenturnier

Erneuter Sieg über Ägypten
"Man mische eine Prise Erfahrung mit ein wenig jugendlichem Drive zu einem brodelnden kraftvollen EM-Gebräu", kommentierte "Expressen" die Partie. "In diesem Rezept habe allerdings noch etwas Würze gefehlt", nahm Magnus Wislander das Wortspiel wieder auf.

Nach einer schwachen ersten Halbzeit gegen Ägypten mit vielen vergebenen Chancen nahm der Veteran die jungen Spieler - allen voran den "Babyrückraum" - schon in der Pause in die Kritik, teilt "Aftonbladet" mit: Kim Andersson müsse seine große Kapazität noch besser nutzen. Manche der jungen seien verwöhnt und müssten sich mehr opfern, als sie dies aus der Elitserien oder dem Training gewohnt seien. In der Liga seien sie zwar die Schnellsten, jetzt aber träfen sie auf Spieler schnelleren Formats. Sie seien war tüchtige Handballer, hätten aber noch einiges zu lernen und sollten sich einmal den 40-jährigen Staffan Olsson ansehen: dieser hechte jedem Ball hinterher und bringe ihn auch wieder mit.

Hatte Wislander in Halbzeit eins noch in Abwehr und Angriff gleichermaßen überzeugt (fünf Treffer vom Kreis), verfolgte er den zweiten Durchgang von der Bank. Von dort konnte er miterleben, wie dem zukünftige Kieler Andersson eine Schlüsselrolle zukam, als er das Spiel mit einem 132 km/h-Geschoss zum 18:17 kippte.

In einer weiteren Partie unterlag Dänemark Island mit 28:33 (18:17).

Do., 15.01.04, 19.00: Schweden - Ägypten: 30:26 (13:13)

Tore für Schweden:
Boquist (5), Wislander (5), Andersson (4), Olsson (4), Ahlm (3), Pettersson (3/1), Källman (2), Franzen (1), Lövgren (1), Larholm (1), Ernelind (1)
Tore für Ägypten:
Zaky (8/3), Awad (4), Hussein (3), el-Fakharany (3), Keshk (3), Fahim (2), Yosry (2), Ahmed el-Ahmar (1)
Zuschauer:
2559 (Idrottens Hus, Helsingborg (SWE))
Schweden schlägt auch Island
Schweden konnte das enge, hitzige Match nach einem 24:26-Rückstand sieben Minuten vor Schluss doch noch für sich entscheiden: Wislander schaffte den Anschluss, bevor Boquist per Siebenmeter ausglich und Andersson die Führung sicherstellte. Insbesondere Andersson, aber auch Boquist und Svensson ragten mit guten Leistungen hervor, fassen "GT" und "Göteborgs Posten" zusammen. Auf seiten der Isländer erzielte Sigfus Sigurdsson sein 200. Länderspieltor.

Gerade Andersson habe befolgt, was Wislander noch gegen Ägypten bemängelt habe. Während Bengt Johansson bereits von internationalem Durchbruch sprach, relativiert Kim, er habe noch viel an sich zu arbeiten und weiterzuentwickeln: "Gute Spiele wechselten noch mit schlechten."

Wie "Göteborgs Posten" berichtet, werde Boquist mit seiner Rolle in der Nationalmannschaft immer vertrauter. Martin selbst finde es sehr interessant, Teil eines Neubeginns im Team zu sein. Der Herbst in Kiel sei für Boquist mühsam gewesen mit all dem Neuen, bilanziert die Zeitung. Der einstige Dominator der Elitserien habe lernen müssen, in der Bundesliga nur einer unter vielen zu sein. "Eine schwere Umstellung, aber auch eine herrliche Herausforderung. Kurz vor Weihnachten sei es für ihn deutlich leichter geworden. Und jetzt fange es an, auch "in der Nationalmannschaft rund zu laufen" stellt Martin fest.

In einer weiteren Partie schlug Dänemark Ägypten mit 27:16 (12:8).

Fr., 16.01.04, 19.00: Schweden - Island: 29:28 (14:11)

Tore für Schweden:
Andersson (7), Boquist (6), Wislander (3), Arrhenius (3), Källman (3), Ernelind (3) Lövgren (2), Olsson (2)
Beste Schützen bei Island:
Stefansson (9), Garcia (6), S. Sigurdsson (4), G. Sigurdsson (3), Jonsson (2), Johannesson (2), Sighvatsson (1), Sigtryggsson (1)
Zuschauer:
3912 (Baltiska Hallen, Malmö (SWE))
Auch Dänemark muss sich Schweden geschlagen geben
Aus den Kieler Nachrichten vom 19.01.2004:

Martin Boquist in Galaform
Farum - Schwedens Handballer sind für die Europameisterschaft gerüstet. Das Team von Trainer Bengt Johannsson gewann ein Vier-Nationenturnier in Schweden und Dänemark ohne Punktverlust vor Dänemark, Island und Ägypten. Mit Marcus Ahlm, Martin Boquist, Stefan Lövgren und Johan Pettersson standen vier THW-Spieler im schwedischen Aufgebot, außerdem die Ex-Kieler Staffan Olsson und Magnus Wislander. Die Entscheidung fiel in einem gutklassigen Spiel am Sonnabend in Farum, das Schweden verdient mit 33:30 (16:18) gegen Dänemark gewann. Bester Spieler war Martin Boquist, der bei 13 Versuchen elfmal traf und eine immer bessere Rolle im Nationalteam einnimmt. Einen starken Eindruck hinterließ auch Kim Andersson (7), der 2004 oder 2005 nach Kiel wechselt.

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 19.01.2004)

Lesen Sie auch die Presseschau zum Spiel...

In einer weiteren Partie schlug Island Ägypten mit 29:27 (17:12).

Sa., 17.01.04, 16.15: Schweden - Dänemark: 33:30 (16:18)

Tore für Schweden:
Boquist (11/1), Andersson (7), Larholm (5), Wislander (4), Seifert (3), Franzen (2), Ernstsson (1)
Tore für Dänemark:
Stryger (6), Boldsen (6), Christiansen (4/1), Jeppesen (3), Knudsen (3), L. T. Jörgensen (3), K. B. Jörgensen (2), Snuchel (2), Laen (1); Bjerre ohne Tor
Zeitstrafen:
Schweden: 3;
Dänemark: 3
Rote Karte:
Dänemark: Claus Möller Jakobsen
Zuschauer:
3800 (Farum Arena, Farum (DEN))

Die weiteren Spiele, sofern bekannt:

  • Dänemark - Island: 33:28
  • Island - Ägypten: 29:27 (17:12)
 

Presseschau

Unser Mitarbeiter Dr. Oliver Schulz schaut kurz vor der EM für die THW-Fans noch einmal durch die schwedische Presse:
Der König und sein Kronprinz
Wie "Kristianstadsbladet" feststellt, sei die Thronfolge im Nationalteam noch nicht vollzogen - ganz im Gegensatz zum THW, wo Kronprinz Marcus Ahlm direkt Nachfolger Wislanders wurde und dessen Rolle als neuer Star am Kreis bereits übernommen habe.

Beim 30:26-Sieg des gegen Ägypten sei König Max der Torgefährlichere gewesen und wurde zum besten Schweden des Matches gewählt. Ahlm werde auf internationaler Ebene wohl noch eine Zeit lang in dessen Schatten stehen. "Es sei schwer, einen Mann vom Schlage Wislanders zu ersetzen, zumal solche Spieler nicht auf Bäumen wüchsen. Daher könne sich ein Einzelner allein wohl kaum Magnus' breiten Mantel um die Schultern legen. Noch immer lerne er massenhaft von "Max" bestätigt Marcus.

Der König selbst zeigt sich gegenüber "Aftonbladet" beeindruckt von der Entwicklung des Kronprinzen beim THW: "Ahlm habe sich seit seinem Wechsel nach Kiel stark weiterentwickelt und sei seit seinem letzten Jahr in der Eltserien wesentlich besser geworden. Die beiden arbeiteten sehr gut zusammen, und im Nationalteam sei es jetzt an ihm, Marcus zu entlasten, da man nicht 60 Minuten auf hohem Niveau durchspielen könne" berichtet Wislander.

Willkommene Abwechslung beim Curling
Wie in jedem Jahr ließ sich Coach Bengt Johansson auch diesmal wieder abseits des runden Leders eine besondere Überraschung für sein Team einfallen: man vergnügte sich vormittags beim gemeinsamen Curling in Helsingborg, wie "Aftonbladet" berichtet. "Man könne schließlich nicht 24 Stunden am Tag an Handball denken. Zudem erlebe man die Kameraden in neuen Situationen, lerne andere Seiten an ihnen kennen und könne sich gegenseitig prima durch den Kakao ziehen. In späteren schweren Turnierphasen könne es ferner die Stimmung aufhellen, wenn man wieder daran denke, erklärt Stefan Lövgren der Zeitung. Die Mannschaft um Peter Gentzel (mit Gentzel, Svensson, Ernstsson und Mannschaftsarzt Wahlström) sicherte sich schließlich den Sieg auf dem Eis.
Kann Wislander sich die EM "leisten"?
Trotz einer Tendenz zur Besserung geben Magnus Wislanders Leistenbeschwerden noch immer Anlaß zu einer gewissen Unruhe, wie "Aftonbladet" berichtet. "Es gebe keine Garantie dafür, daß die Leiste weiterhin halte. In Abwehr und Angriff sei er zwar schon wieder aufs Ganze gegangen, nicht aber bei den Sprints dazwischen" stellt Max nach dem ersten Belastungstest - dem 20-minütigen Einsatz beim 30:22 gegen Ägypten - fest. Sein Coach Bengt Johansson möchte versuchen, ihn sukzessive jedes Mal etwas länger einzusetzen.
Jonas Källman - die neue Stütze in der 5:1-Abwehr?
Der zwei Meter große Linksaußen von Ciudad Real erleichtere dem "Tre-Kronor" Team durch seine vorgezogene Schlüsselrolle die 5:1-Abwehrvariante als Alternative zur klassischen 6:0. Durch die letzten guten Leistungen könne er Barcelonas Linksaußen Mathias Franzen vielleicht aus der Startaufstellung verdrängen, berichtet "Aftonbladet".

Der ehemalige Skövder trat 2001 in den Fokus der Weltklassemannschaft aus der Mancha, bei der er praktisch nonstop in Angriff und vorgezogen in der 5:1-Abwehr zum Einsatz kommt. "Er sei trotz seiner Größe schnell auf den Beinen, habe lange Arme, lese das Spiel sehr gut und könne das Prinzip auch umsetzen", freut sich Trainer Johansson über den Mann aus Växjö.

Källman selbst vermutet "offensive Abwehrvarianten könnten in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen. Verglichen mit Ciudad Real habe die 5:1 in der Nationalmannschaft noch Defizite. Das Dreikronenteam werde schwer zu besiegen sein, wenn es gelänge, an Klasse gleichzuziehen" verrät er "Aftonbladet".

Die Trainerfrage - wer löst "Bengan" ab?
Neben der für die "Tre Kronor" so bedeutsamen Qualifikation für Athen via Slowenien steht eine wichtige Personalie an. Sollten sich die Blaugelben nicht für Olympia qualifizieren, läuft der Kontrakt von Coach Bengt Johansson am 30. April aus. Er wolle kein sinkendes Schiff verlassen, schließt der Erfolgstrainer gegenüber "Aftonbladet" eine Verlängerung seiner Tätigkeit nicht aus. Der 61-jährige wartet jetzt auf eine Entscheidung des Verbandes, der Anfang März seinen Nachfolger bekanntgeben will und seit Monaten intensive Nachforschungen betreibt.

Mit seiner großen Erfahrung als Spieler und Trainer sowie seinem Verdienst um den Nachwuchs gelte Ingemar Linell zur Zeit als aussichtsreichster Kandidat, weiß "Aftonbladet". Der 53-jährige aus Tyresö arbeitet an der Stockholmer Sporthochschule und fungiert zudem als Sportdirektor in Kolding.

Zum erweiterten Kreis gehörten ferner Kent-Harry Andersson, Ulf Schefvert, Ola Lindgren (ggf. als Assistent Linnells?) und Ulf Sivertsson, wenn auch der Verband noch keinen dieser vertraglich gebundenen Personen angesprochen habe, fährt die Zeitung fort.

(Von Dr. Oliver Schulz)

 

Presseschau zum Spiel Schweden gegen Dänemark

Unser Mitarbeiter Dr. Oliver Schulz macht nach der Partie Schweden gegen Dänemark einen Streifzug durch die skandinavische Presse:

Beim 33:30 (16:18) Sieg gegen Dänemark erwies sich Martin Boquist mit einer beachtlichen Leistung im Mittelblock und 11/1 Toren als besonders heiß auf die EM, wie "Aftonbladet" berichtet. Der 40. Turniersieg unter Trainer Bengt Johansson baue die Mannschaft psychologisch auf, zumal er ohne Lövgren, Ahlm und Källman erkämpft wurde. Neben dem brandgefährlichen Boquist wussten Kim Andersson und Jonas Larholm zu gefallen - letzterer mit schnellem, phantasievollem Angriffsspiel. Magnus Wislander bestritt sein 376. Länderspiel und egalisierte damit den Landesrekord von Ola Lindgren.

Dänemark erwischte den besseren Beginn (9:6) und konnte dieses Dreitorepolster dank einer nicht immer sattelfesten schwedischen Abwehr über weite Strecken der ersten Halbzeit verteidigen. Aufgrund einer konzentrierten Angriffsleistung blieben die Blaugelben im Spiel: fast alle ihre Treffer in Durchgang Eins fielen aus dem Rückraum, schildert "Göteborgs-Posten". Dabei hatte Alteas dänischer Mittelmann Claus Möller Jakobsen bereits in der hitzigen Anfangsphase nach einem Handgemenge mit Pettersson und Olsson die Rote Karte gesehen (12.). Kiels Rechtsaußen war fortan für die Zuschauer der Buhmann, erörtert die Zeitung weiter. Nach der 21:20-Führung war es immer wieder Wislander, der entscheidende Treffer markierte und so maßgeblich zum Sieg seiner Farben beitrug.

Das "Aftonbladet" würdigte insbesondere die Leistungssteigerung Martin Boquists: er sei schon immer eher langsam in Tritt gekommen. So habe das Publikum bei Redbergslid fast eine Saison warten müssen, bevor Boquist gezeigt habe, warum man ihn sehr zu Recht vom Lokalrivalen HP Warta verpflichtet habe. In Kiel sei dies nicht anders, und im Team der "Tre Kronor" habe er sich sogar noch länger in Geduld üben müssen. Die jetzige Situation habe sich Boquist monatelang herbeigesehnt, "es sei wunderschön, gerade jetzt international zu spielen", so der Neu-Kieler.

Lesen Sie auch den Bericht der Kieler Nachrichten und die Spielstatistik...


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