30.12.2003 | EM 2004 |
"Wir haben bei den vergangenen beiden großen Titelkämpfen gut abgeschnitten. Aber wir haben jetzt bei der Frauen-WM gesehen, wie eng Sieg und Niederlage beieinander liegen. Die entscheidenden Spiele haben die deutschen Damen jeweils mit einem Tor verloren. Es kann also auch schnell ins Negative abrutschen und man ist draußen", ist Abwehrrecke Klaus-Dieter Petersen vorsichtig mit einer Prognose. "Zuletzt haben wir uns das Glück durch Kleinigkeiten erarbeitet." Petersen geht ohne Illusionen in das anstehende EM-Turnier, gibt sich aber gewohnt kämpferisch: "Wir werden alles dafür tun, dass es am Ende mit der ersehnten Goldmedaille klappt."
Angst, dass ein möglicher zweiter Platz nun schon als Enttäuschung gelten könne, hat Petersen nicht. "Sicherlich wäre es nicht sonderlich angenehm, erneut das Endspiel zu erreichen und wieder zu verlieren." Trotzdem heißt das Ziel: Gold. "Wenn man irgendwo hinfährt, muss man seine Ziele ganz klar abstecken", so der 311-fache Nationalspieler, "und nach zweimal Silber kann es nur heißen: wir möchten die Goldmedaille gewinnen." Ein Faktor, der für den deutschen Erfolg spricht, ist das eingespielte Team. "Wie schon beim WM- Erfolg 1978 agiert die deutsche Mannschaft mit einem eingespielten Block aus Lemgoer Spielern", erläutert Petersen, "auch damals kamen gut 90 Prozent aller Spieler aus zwei Vereinen. Der Riesenvorteil liegt einfach darin, dass diese Akteure Woche für Woche zusammen agieren und in Stress-Situationen einfach eingespielt sind." Unter Heiner Brand hat sich der Stamm der aktuellen Nationalmannschaft über die vergangenen Jahre hinweg entwickelt und ist inzwischen zu einer festen Einheit gewachsen. "Wir haben mit Heiner Brand einen Bundestrainer, der diese Mannschaft zu Gold führen kann", ist Klaus-Dieter Petersen zuversichtlich für einen erfolgreichen Ausgang der Europameisterschaft in Slowenien.
Auf einen Erfolg angewiesen ist das Team aus Schweden, soll es mit dem Lösen des letzten verbleibenen Ticket zu den Olympischen Spielen nach Athen klappen. Das aktuelle Aufgebot des Titelverteidigers ist gespickt mit aktuellen, ehemaligen und zukünftigen Spielern aus dem THW-Kader. Aus dem aktuellen Kader sind Stefan Lövgren, Martin Boquist, Johan Pettersson und Marcus Ahlm dabei. Der noch für Sävehof startende Linkshänder Kim Andersson wird zum kommenden Sommer zur Zebra-Herde dazustoßen. Die Oldies Magnus Wislander und Staffan Olsson führen die Liste der ehemaligen Zebras an. Jonas Ernelind, für den HSV Hamburg spielender Rechtaußen, dürfte dem fachkundigen Ostseehalllen-Publikum aus seinen zwei Jahren an der Kieler Förde bestens bekannt sein. Damit trugen oder tragen fast 50% der schwedischen Nationalmannschaft das Trikot des THW Kiel. Und wer weiß - vielleicht lässt sich diese Quote zukünftig ja noch steigern.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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