Aus den Kieler Nachrichten vom 05.02.2004:
Kiel - Elisabeth-Krankenhaus, Zimmer 116. Das THW-Zimmer. Hier lag jüngst
Stefan Lövgren. Das kaputte
Sprunggelenk hatte den Kapitän des Handball-Bundesligisten THW Kiel ans Bett gefesselt. An das gleiche Bett,
in dem nun Mannschaftskollege
Roman Pungartnik liegt, der die Silbermedaille bei der
Handball-EM mit einem
Kreuzbandriss im rechten Knie bezahlte. Gestern wurde der Slowene operiert, bereits heute wird der
Linkshänder nach Hause entlassen.
Den Moment, als ihm der Serbe Andjelkovic mit einem fiesen Schubser die
schwerste Verletzung seiner Karriere einhandelte (siehe
Bericht),
wird dem Kapitän der slowenischen Nationalmannschaft noch
lange in Erinnerung bleiben. "Im ersten Augenblick habe ich gedacht, mein Knie wäre noch ok." Doch die
Schmerzen und das Knie schwollen schnell an. "Eigentlich wollte ich gleich nach Kiel zurück fliegen", ließ
sich
Pungartnik aber von THW-Trainer
Noka Serdarusic überreden, die
EM in Slowenien zu erleben.
Der Eingriff sei ohne Komplikationen verlaufen, meinte THW-Arzt
Dr. Detlev Brandecker, der den 32-Jährigen
bereits am Montag zur Physiotherapie erwartet. "Wenn alles optimal verläuft, ist er in sechs Monaten wieder
fit." Sechs Monate?
Pungartnik hat andere Pläne. Während er mit Schläuchen im Arm Autogramme an
Krankenschwestern verteilt, zählt er an den Fingern die Monate bis zum 23. Mai. Der Tag, an dem die SG
Kronau in Kiel die Saison beschließt. "Das klappt. Da bin ich dabei."
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 05.02.2004)