Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Alter habe für ihn noch nie eine Rolle gespielt, sagt
Magnus Wislander. Der "Welthandballer des
Jahres" feierte am 22. Februar 2004 in aller Bescheidenheit seinen 40. Geburtstag. "Es geht mir
wunderbar", lacht er, "ich kann mich nicht beschweren. Das Alter an sich ist ganz unwichtig. Wichtig
ist, dass man Spaß an dem hat, was man tut, dass man sich wohlfühlt und fit ist."
Magnus Wislander
ist zufrieden. Und gerade deswegen denkt der "alte Schwede" wohl auch jetzt noch immer nicht über ein
Ende seiner großartigen Spieler-Karriere nach. Handball ist und bleibt sein Leben.
Immer Sommer 2002 zog es die Familie
Wislander nach zwölf wunderbaren Jahren beim THW Kiel zurück in
die schwedische Heimat nach Göteborg. Beim Redbergslids IK, wo alles begann, lässt
"Max" seine aktive
Laufbahn allmählich ausklingen. "Ich habe 22 ganz tolle Jahre Handball auf dem höchsten Level
gespielt. Ich glaube, es gibt neben mir nicht mehr allzu viele andere Handballer, die das geschafft
haben", blickt
Wislander heute u.a. auf zwei Welt- und vier Europameistertitel, drei olympische
Silbermedaillen sowie sieben deutsche Meisterschaften, drei DHB-Pokalsiege und zwei EHF-Pokaltriumphe
zurück. "Ich bin sehr stolz auf das, was ich mit dem THW Kiel, Redbergslids IK oder auch der
schwedische Nationalmannschaft erreicht und für sie geleistet habe." Von Frust nach der verpassten
Olympia-Qualifikation und seiner letzten Chance auf das noch fehlende Gold kein Wort. "Auch wenn wir
bei den vergangenen Turnieren nicht mehr so erfolgreich wie in der Vergangenheit waren, habe ich
unser Abschneiden und die verpasste Olympia-Qualifikation nicht als persönliche Niederlage
aufgefasst. Man wollte mich noch haben und ich habe nur versucht, der Nationalmannschaft zu helfen."
Deswegen sei er jetzt auch keineswegs traurig, nicht schon nach dem höchst emotionalen Gewinn der
Europameisterschaft 2002 im eigenen Land das Trikot der Nationalmannschaft ausgezogen zu haben.
"Darüber habe ich nie nachgedacht. Solange die Leistung stimmt, ist das kein Thema. Vielmehr habe ich
noch einmal zwei weitere Jahre wirklich Spaß mit diesem Team gehabt." Trotzdem könnte er bei der
Europameisterschaft in Slowenien
seines letzten Auftritt im Tre-Kronor-Dress begangen haben.
"Normalerweise müsste ich mein letztes Länderspiel gemacht haben. Aber ich will dieses Thema noch
nicht ganz abhaken. Sollten nämlich bei den anstehenden WM-Qualifikationsspielen Personalprobleme
auftreten und man braucht mich, dann werde ich selbstverständlich aushelfen."
Ein wirkliches Ende seiner aktiven Handball-Karriere ist also noch immer nicht abzusehen, die
Persönlichkeit
Wislander auch mit nunmehr 40 Jahren immer noch gefragt. Entgegen anders lautender
Pressemeldungen wird das Vorzeige-Zebra auch nach dieser Saison aller Voraussicht nach nicht auf den
Cheftrainer-Posten von RIK rücken. "Wir suchen nach einer genauen Lösung", berichtet er vom Stand der
Dinge. "Unsere Konstellation sieht vor, dass es einen hauptverantwortlichen Trainer gibt, dem ich
helfend in einer Art Co-Trainer-Funktion zur Seite stehe. Ich werde dabei allerdings weiter spielen.
Nur wenn mein Körper seine Ruhepausen braucht, werde ich ihm diese geben. Wenn wir über eine längere
Periode Spiel auf Spiel haben, meldet sich mein Rücken - inzwischen braucht er doch zwischendurch ein
bis zwei Tage Pause. Danach geht es eigentlich wieder ganz gut." Auch wenn er das Alter inzwischen
doch zu spüren scheint, von Aufhören keine Spur. "Ich werde mir anschauen, wie es weitergeht. Bis zum
Start der neuen schwedischen Liga-Saison im Herbst ist noch ein Weilchen Zeit. Aber solange es Spaß
macht..."
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)