Aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2004:
Kiel - Es kam wie erwartet, Handball-Bundesligist THW
Kiel spazierte am Mittwoch in Bremen gegen ATSV
Habenhausen mit einem
ungefährdeten 42:24-Erfolg
in die
dritte Runde des DHB-Pokals. Eigentlich eine
Trainingseinheit unter Wettbewerbsbedingungen. Aber die
Zebras bezahlten teuer: Die Adduktorenverletzung, die
Stefan Lövgren seit knapp 14 Tagen zu schaffen macht,
brach erneut auf. Er sei beim Zweikampf an einem
Gegenspieler hängen geblieben und habe danach sehr starke
Schmerzen verspürt, berichtet Kiels Spielmacher.
"Im ersten Moment dachte ich, irgendetwas in der Leiste
ist gerissen." Gestern ging es dem Schweden wieder
besser. Ob
Lövgren seiner Mannschaft aber am kommenden
Freitag (19.30 Uhr, Ballsporthalle Höchst) bei der
schweren Auswärtspartie gegen die SG Wallau-Massenheim
helfen kann, steht in den Sternen. "Das kann ich heute
nicht sagen." Die Frage stellt sich jedoch, ob
Lövgren in
Bremen überhaupt spielen musste. Die nächste Pokalrunde
hätte der THW auch ohne seinen Regisseur erreicht.
Noka Serdarusic
pflichtet dem uneingeschränkt bei. "Bewegen
muss er sich trotzdem, und das Spiel in Bremen war nichts
anderes als eine bessere Trainingseinheit", sagt der
THW-Coach. Das Verletzungspech hätte seinem Spielmacher, so
Serdarusic, auch in der Turnhalle in Russee widerfahren
können.
Heute stellt sich Lövgren erneut bei Dr. Detlev Brandecker
vor. Eine Prognose, ob es mit dem Spielen in
Wallau klappen wird, wollte der THW-Mannschaftsarzt
nicht abgeben. "Da muss man abwarten." Die Therapie
sieht eine "absolute Belastungsreduktion", vor. "Stefan
darf nur Übungen in streng kalkulierbarem
Bewegungsmuster absolvieren, rückwärts oder vorwärts,
keine abrupten Seitwärtsbewegungen." Brandecker warnt
davor, die Auswirkungen einer länger anhaltenden
Adduktorenreizung oder -verhärtung zu unterschätzen: "Im
schlimmsten Fall kann es zu einer starken Zerrung oder
einem Muskelriss kommen. Dann fällt Lövgren für lange
Zeit aus."
(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 29.09.2004)