Aus den Kieler Nachrichten vom 28.10.2004:
Mit
Johan Pettersson, der zum Saisonende
den THW verläßt, sprach KN-Redakteur Reimer Plöhn.
- Kieler Nachrichten:
-
Herr Pettersson, im Januar 2004 kam es
nach einem längeren Gerangel doch noch zu einer Vertragsverlängerung
mit dem THW bis zum Jahr 2006. Warum brechen Sie die Zelte jetzt
schon 2005 ab?
- Johan Pettersson:
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Das hat klare Gründe. Ich werde 32 Jahre alt und
habe nach neun Jahren in Deutschland ein Angebot aus
meiner Heimat erhalten, das ich einfach nicht
ausschlagen konnte. Ein aufstrebender Zweitligist -
den Namen darf ich einer Absprache gemäß noch nicht
nennen - will mich unbedingt verpflichten. Er stellt
mir ein Grundstück in Jönköping zur Verfügung,
hinter dem ich schon seit vier Jahren her bin. Dort
können wir unser Traumhaus bauen. Außerdem bekomme
ich an einem Handball-Gymnasium eine Anstellung für
eine Lehrerstelle. Bedingung ist allerdings:
Grundstück und Lehrerstelle stehen nur bis zum Jahr
2005 bereit. Wenn ich erste später bereit wäre, das
Angebot anzunehmen, wäre alles weg gewesen.
- Kieler Nachrichten:
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Fiel Ihnen die Entscheidung leicht?
- Johan Pettersson:
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Überhaupt nicht. Ich habe mit meiner Frau Sofia über
zwei Monate darüber gebrütet. Jetzt haben wir uns zu
einer Entscheidung durchgerungen. Sie fiel schwer,
aber uns geht's besser. Der Kopf ist frei, ich weiß,
wie es weitergeht.
- Kieler Nachrichten:
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Wie war die Reaktion in der Mannschaft und beim
Trainer?
- Johan Pettersson:
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Das kam für viele Mitspieler aus heiterem Himmel,
aber sie haben es verstanden. Der Trainer hat
zunächst geschluckt, aber er hat es akzeptiert und
verstanden.
- Kieler Nachrichten:
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Was dürfen die THW Fans noch von Ihnen erwarten?
- Johan Pettersson:
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Ich bin nach wie vor von ganzem Herzen THW-Spieler,
daher werde ich alles dafür tun, die beste Saison zu
spielen, seit ich beim THW bin. Nichts wäre schöner
als ein Abschied mit einem großen Titel.
(Das Interview führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 28.10.2004)