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03./04.12.2004 - Letzte Aktualisierung: 04.12.2004 Champions League

CL: Verschafft sich der THW in Presov eine gute Ausgangsposition?

Update # 2 Holpert-KN-Interview und KN-Vorbericht ergänzt

Das Team von Tatran Presov: Gegner des THW im  CL-Achtelfinale.
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Der THW trifft im Achtelfinale der Champions League am Sonntag auf Tatran Presov (SVK). Dabei gilt es für die Zebras, sich bereits im Hinspiel in der Slowakei eine gute Ausgangsposition für den Einzug in das Champions League Viertelfinale zu verschaffen. Anwurf in der Tatran Arena von Presov ist um 15.00 Uhr.
THW-Manager Uwe Schwenker zeigte sich "sehr zufrieden" mit dem Los: "Man soll den Gegner nicht unterschätzen, aber ich glaube, es ist eine lösbare Aufgabe. Es hätte deutlich schlimmer kommen können", spielte Schwenker auf mögliche Gegner wie Barcelona, Lemgo oder Celje an. "Effektiv haben wir mit Flensburg die Gruppengegner getauscht" - denn Flensburg traf in Gruppe H bereits auf Tatran Presov (SVK) und spielt nun gegen Sävehof, den Gruppengegner des THW. Der THW und Flensburg haben weitere Informationen und Videomaterial
Tatran Presov knöpfte Flensburg in der CL-Gruppe H den einzigen Punkt ab.
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über die kommenden Gegner ausgetauschen. Dass Presov nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist, zeigt auch die Tatsache, dass die Slowaken das einzige Team waren, die Flensburg in Gruppe H einen Punkt abnehmen konnten (Spielbericht Presov - Flensburg und Infos über Presov).

Die wichtige Reise in die Slowakei wurde dabei wieder einmal generalstabsmäßig geplant, um unliebsame Überraschungen - wie sie der THW schon so oft bei Reisen zu Spielen in europäischen Wettbewerben erleben musste - zu vermeiden. Deshalb reist die Mannschaft schon am Samstag in die Slowakei. Um 11 Uhr fliegt die eigens gecharterte Maschine von Hamburg Fuhlsbüttel nach Kosice. Von dort aus geht es per Bus in die circa eine Stunde von Kosice gelegene Stadt Presov, wo am Nachmittag bereits ein Training angesetzt ist. Direkt nach dem Spiel geht es per Bus zurück nach Kosice, wo um 19.00 Uhr der gut zweieinhalb-stündige Rückflug gen Hamburg startet.

Das Spiel am Sonntag leiten die rumänischen Unparteiischen Plesa / Cirligeanu.

Linksaußen Radoslav Antl erzielte in den sechs CL-Gruppenspielen 35 Tore.
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Nachdem Tatran Presov als tschechoslowakischer Meister den österreichischen Vertreter A1 Bregenz HB mit 28:32 und 35:21 in der Champions League-Qualifikation ausgeschaltete hatte, trafen die Slowaken in Gruppe H auf Flensburg, ihren größten Konkurrenten in der tschechoslowakischen Superliga HIL, HC Banik Karvina (CZE), und auf RK Metkovic (CRO). Das erste Ausrufezeichen setze Presov gleich am ersten Spieltag im Heimspiel gegen Flensburg, als man gegen die Norddeutschen noch ein 24:24-Unentschieden erreicht, obwohl die SG schon mit 22:15 geführt hatte. Diese Stärke untermauerte Presov beim klaren 29:18-Sieg in Metkovic. Bitterer war da dann die 22:25-Niederlage in heimischer Halle gegen Banik Karvina. Nach dem klaren 37:24-Heimsieg am vierten Spieltag über Metkovic unterlagen die Slowaken bei der SG Flensburg mit 37:29. Nun musste das Auswärtsspiel bei Banik Karvina entscheiden, wer ins Achtelfinale einziehen sollte, denn sowohl Banik Karvina als auch Tatra Presov hatten nach fünf Spieltagen 5:5 Punkte zu Buche stehen. Mit einem 32:29-Sieg in Karvina sicherte sich das Team von Peter Hatalcik die nächste Runde. Bester Schütze von Tatran in den sechs Partien war Linksaußen Radoslav Antl mit 35 Toren.

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Tatran Presov
Von Jan Kirschner

Presov liegt 70 Kilometer westlich der Grenze zur Ukraine.
Presov liegt 70 Kilometer westlich der Grenze zur Ukraine.
Die Gipfel der Hohen Tatra liegen ein gutes Stück Richtung Westen, aber auch in Presov, mit 98000 Einwohnern nach Bratislava und Kosice die drittgrößte Stadt der Slowakei, hat man schon so manchen Gipfel erklommen. Dafür sorgten die Handballer von Tatran Presov, die 1969, 1971 sowie 1973 die Meisterschaft der Tschechoslowakei feierten. Und eigentlich auch 2004. Denn seit einigen Jahren spielen die Verbände der Tschechischen Republik und der Slowakei wieder in einer gemeinsamen Liga (HIL). Tatran Presov eroberte im Frühjahr den ersten Platz, wurde damit slowakischer Titelträger und garnierte diesen Triumph auch mit dem Pokalsieg.

Allerdings lag vor den letzten sportlichen Höhepunkten eine längere Durststrecke. 70 Kilometer westlich der Grenze zur Ukraine erlebte man in den 90er Jahren sogar zweitklassigen Handball. Dann leitete eine Person einen neuen Aufschwung ein. Präsident Miloslav Chmeliar, Inhaber eines Pharma-Unternehmens, übernahm die Regie und machte auch manchen Schein locker. So wuchs Tatran Presov wieder zum Zentrum des slowakischen Handballs. Unter den Fittichen des 50-jährigen ehemaligen Auswahl-Trainers Peter Hatalcik wechselte das Gros der slowakischen Nationalmannschaft nach Presov.

Auch wenn Tatran derzeit in der HIL mit 20 Punkten nur Zweiter hinter HCB Karvina (CZE) (23 Zähler) ist, gilt der Klub als großer Favorit der laufenden Spielzeit. So war es auch nicht verwunderlich, dass die Slowaken in der Champions League-Qualifikation den österreichischen Vertreter HB Bregenz gleich mit 35:21 auseinander nahmen. Vor 1500 Zuschauern in der Tatran Arena zeichneten sich vor allem der 42-jährige Torwart Dusan Baksa, der sich das Gehäuse hinter einer 6:0- oder 5:1-Abwehr mit dem Ukrainer Vadym Brazhnyk teilt, und der Halblinke Rastislav Tabacko aus. Weitere Nationalspieler sind Spielmacher Peter Kuckucka, Rückraum-Shooter Radovan Pekar, Kreisläufer Maros Corej und Rechtsaußen Marian Hunady (siehe Kader Presov). Einen besonders guten Saisonstart hatte Linksaußen Radoslav Antl. Nach sechs Spieltagen führte er die HIL-Torjägerliste mit satten 60 Treffern an.

(Von Jan Kirschner)

 

Die anderen deutschen Europapokalteilnehmer

Im Achtelfinale der Champions League empfängt Lemgo am Sonnabend (15 Uhr, live im WDR) Chehovski Medvedi Moskau (RUS). Flensburg muss am Sonntag um 18.10 bei IK Sävehof (SWE) antreten.

Im EHF-Pokal empfängt Magdeburg Rokometno Drustvo Termo (SLO) (Sa., 4.12., 16 Uhr), Gummersbach empfängt US Dunkerque HB (Sa., 4.12., 18.10 Uhr) und Essen muss bei RK Fidelinka Radnicki Subotica (SCG) antreten (Sa., 4.12., 18 Uhr). Im Europapokal der Pokalsieger muss Hamburg bei Crvena Zvezda Belgrad (SCG) (Sa., 4.12., 18 Uhr) antreten.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2004:

Furchtlos nach Presov

THW nimmt Viertelfinale fest ins Visier
Kiel - Am Fuße der Hohen Tatra, dem kleinsten Hochgebirge des Kontinents, startet der THW morgen durch in Richtung Viertelfinale der Handball-Champions-League. Der Anpfiff des Achtelfinal-Hinspiels beim slowakischen Meister Tatran Presov ertönt um 15 Uhr.

Presov ist mit 100 000 Einwohnern nach Bratislava und Kosice die drittgrößte Stadt der Slowakei. Handball besitzt hier traditionell einen hohen Stellenwert. 1969, 1971 und 1973 feierte Tatran Meisterschaften in der Ex-Tschechoslowakei. Danach folgte eine Durststrecke, die der jetzige Klubchef und Pharmakonzern-Boss, Miloslav Chmeliar, mit Geldspritzen löschte.

Seit 2003 dominiert Tatran Presov die neu geschaffene gemeinsame Liga von Tschechien und der Slowakei, wurde 2004 Erster und rangiert zurzeit hinter HCB Karvina auf Platz zwei - Tendenz Titelverteidigung. Den Sprung in die Champions League schaffte das Team, das fast ausschließlich aus Nationalspielern besteht, mit überzeugenden Siegen gegen den österreichischen Titelträger HB Bregenz. In der Gruppenphase belegte Presov Rang zwei hinter Flensburg und ließ auf dem Weg ins Achtelfinale den tschechischen Erzrivalen Karvina und RK Metkovic abblitzen.

THW-Trainer Noka Serdarusic machte sich per Videos ein Bild des hier wenig bekannten Gegenspielers - und zollt ihm Respekt. "Typische tschechoslowakische Handballschule", hat Kiels Coach ausgemacht. "Schnelle Mitte wie in der Bundesliga, erstklassige Ballschule und gutes Ein-gegen-Eins-Verhalten." In Furcht versinkt Serdarusic dennoch nicht. Sein THW sei die qualitativ deutlich besser besetzte Mannschaft, sagt er, "aber die nächste Runde erreichen wir nur mit Kampf und Biss. Erwischst du in der K.o-Runde nur einen schlechten Tag, gehen die Lichter aus."

Die Reise in die Nähe der ukrainischen Grenzregion wird zur schnellen Nummer. Um elf Uhr hebt der 21-Personen-Charter-Flieger heute in Hamburg ab, Zielflughafen ist Kosice, von dort geht es per Bus ins rund 50 Kilometer entfernte Presov. Die Heimfahrt startet morgen zwei Stunden nach dem Schlusspfiff. Mit dabei ist auch wieder Kapitän Stefan Lövgren. Seine Fußverletzung sei zwar nicht überwunden, "aber immerhin kann ich beim Warmlaufen dabei sein", sagt der 33-jährige Schwede. Sein Comeback nach erneuter dreiwöchiger Verletzungspause ist für das Rückspiel am kommenden Sonntag vorgesehen. "Wenn alles nach Plan verläuft." Lövgren hofft, danach endlich von Verletzungen verschont zu bleiben: "Die Häufung der Ausfälle nervt mich, ich bin keine 20 mehr." So baut er augenzwinkernd auf die Erfüllung der Prophezeiung seines Ex-Mitspielers Staffan Olsson. Der habe ihm versprochen, dass ab 34 nichts mehr passiere Lövgren: "Am 21. Dezember werde ich 34, stimmt's nicht, stehe ich am 22. bei Staffan vor der Tür - und dann wird's für ihn nicht lustig."

(Von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2004)

Aktualisierung vom 04.12.

KN-Interview mit Flensburgs Torhüter Jan Holpert

"Überhaupt keine Probleme für die Kieler"
Kieler Nachrichten:
Herr Holpert, Sie haben mit der SG Flensburg-Handewitt in der Gruppenphase Presov-Erfahrungen gesammelt. Was erwartet den THW?
Jan Holpert:
Presov ist eine ganz normale Stadt mit normaler Infrastruktur fast westlicher Prägung. Es gibt viele handballbegeisterte Zuschauer, die in der kleinen Tatran Arena richtig laut werden können.
Kieler Nachrichten:
Wie beurteilen Sie die THW Chancen?
Jan Holpert:
Die Kieler dürften überhaupt keine Probleme bekommen. Wir haben dort zwar nur ein 24:24 (Spielbericht Presov - Flensburg) erreicht, aber das lag wohl daran, dass wir nach einer Sieben-Tore-Führung ein wenig überheblich waren. Das wurde bestraft. Aufpassen muss der THW auf Mittelmann Kuckucka und Linksaußen Antl (siehe Kader Presov).
Kieler Nachrichten:
Nach dem WM-Ausfall von Henning Fritz sucht Bundestrainer Heiner Brand noch einen erfahrenen Schlussmann. Könnte dieser Jan Holpert heißen?
Jan Holpert:
Solche Dinge sollte man nicht über die Presse regeln. Das läuft nur über den direkten Weg eines Gesprächs zwischen mir und Heiner Brand.
(Das Interview führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 04.12.2004)

 


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Tatran Presov (SVK) - THW:
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