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30.12.2004 Medien / Bundesliga

Sport1: Kiel ist ein Gewinner

Von Durchstartern und Achterbahnfahrern

Sport1: Die Handball-News im Internet.
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München - Halbzeit in der Handball-Bundesliga. Kiel ist wieder zurück an der Spitze, Aufsteiger Schwerin steht als Letzter vor dem sofortigen Abstieg. Seit dem Saisonstart Mitte September ist viel passiert in der "stärksten Liga der Welt". Sport1 zieht Bilanz, nennt Gewinner und Verlierer einer turbulenten ersten Saisonhälfte.
Hamburgs Finanzmisere:
Das Thema der Vorrunde. Der HSV Handball kämpft um seine Existenz. Auch dem ehemaligen HBL-Vorsitzenden Heinz Jacobsen gelingt es nicht, das Schiff in ruhigeres Fahrwasser zu bekommen. Boss Winfried Klimek sitzt über Weihnachten in Untersuchungshaft. Acht Punkte wird die HBL dem Klub wegen Verstößen gegen die Lizenzauflagen abziehen. Mit dem Unternehmer Andreas Rudolph scheint allerdings ein Retter gefunden worden zu sein. Dennoch: Für Sport1 ist der HSV Handball der große Verlierer.
Bob Hannings Helden:
Hamburgs Handballer dagegen zeigen Moral. Trotz Verletzungsproblemen und wirtschaftlichem Chaos im Verein spielt der HSV vorn mit, erreicht DHB-Pokal-Viertelfinale und die Runde der letzten Acht im Europapokal der Pokalsieger. Bravo! Hamburgs Spieler gehören zu den Gewinnern der Vorrunde.
Noka Serdarusic und Uwe Schwenker:
Der THW hat den Umbruch vollzogen und meldet neue Ansprüche in Bundesliga und in Europa an. Spieler wie Christian Zeitz oder Marcus Ahlm haben eine glänzende Zukunft vor sich, mit Kim Andersson (Sävehof) und Nikola Karabatic (Montpellier) kommen zwei der größten Talente Europas an die Förde. Ganz klar: Kiel ist ein Gewinner.
SV Post Schwerin:
Der Aufstieg kam vollkommen überraschend, der Abstieg scheint unabwendbar. Nur zwei Zähler holte der Klub aus Mecklenburg-Vorpommern in der Vorrunde. Eine trostlose Bilanz, selbst wenn die Zähler gegen den Rekordmeister aus Gummersbach errungen wurden. Schwerin gehört natürlich zu den Verlierern, wenngleich Aktionen wie "Gemeinsam holen wir den Spanier" oder "Mit 5000 schlagen wir Lemgo" nicht unamüsant sind.
Flensburgs Durchbruch:
Der Makel des "ewigen Zweiten" hängt der SG nicht mehr an. Und die Schleswig-Holsteiner starteten im Jahr eins nach dem Gewinn der Meisterschaft durch: Zweiter in der Liga, unter den letzten Acht in der Champions League und im DHB-Pokal - Flensburg hat Hunger auf Erfolg. Das Erfolgsduo Kent-Harry Andersson/Thorsten Storm hat die Grundlage für eine erfolgreiche Zukunft gelegt. Flensburg ist ein Gewinner!
Gummersbacher Achterbahnfahrt:
Der VfL wird den eigenen Ansprüchen nicht gerecht. Siegen wie dem gegen Meister Flensburg oder im EHF-Pokal gegen Klubs wie Dünkirchen stehen unerklärbare Pleiten wie in Schwerin oder Lübbecke gegenüber. Aufsichtsrats-Boss Krämer platzt der Kragen. "Die Mannschaft tickt nicht richtig", sagt er. Die Meinung muss ihm gestattet sein. Krämer ist Gewinner, der VfL Verlierer.
Henning Fritz:
Der gebürtige Magdeburger wird in Kiel zum besten Torhüter der Welt und zum Sympathieträger des deutschen Handballs. Der "neue Hexer" - ein echter Gewinner.
Lemgos Energieleistung:
Der "TBV Deutschland" trug die Hauptlast bei Olympia 2004, kam zurück, erlebte Rückschläge und bäumte sich dagegen auf. Trotz zahlreicher Verletzungen - unter anderem von Spielmacher Markus Baur - und angeschlagener Spieler - Daniel Stephan, Florian Kehrmann - kommen die Ostwestfalen zurück, klopfen ganz vorn an in der Liga und erreichen das Viertelfinale der Königsklasse. Daher: Der TBV ist ein Gewinner.
Christian Schöne:
Nationalspieler und bei der WM dabei, allerdings ohne Zukunft in Magdeburg. Wegen eines Überangebots an Linkshändern lässt der SCM den Rechtsaußen ziehen. Andere Klubs signalisierten bereits Interesse. Dennoch: Schöne ist einer der Verlierer.
Magdeburgs Inkonstanz:
Die Talentschmiede arbeitet auf Hochtouren. Gleich sechs SCM-Youngster werden bei der WM in Tunesien für Deutschland auflaufen. Doch das mit Stars besetzte SCM-Team leistet sich in die Bundesliga immer wieder Aussetzer. Daher: In der Warteschleife.
Nordhorner Wiederauferstehung:
Dank einer glänzenden Heimbilanz (15:3 Punkte) klopft die HSG wieder oben an. Im Blickpunkt: Holger Glandorf, der der neue Volker Zerbe werden kann. Lemgo zeigt bereits Interesse. Daher: Ein Hoffnungsschimmer.
Björn Navarin und Michael Hegemann:
Zwei Rückraum-Asse, die ihre Teams tragen. Der Pfullinger Navarin ist mit 119 Toren die Nummer drei der Torschützenliste, der Düsseldorfer Hegemann mit 113 Treffern die Nummer vier. Beiden steht aber noch viel Arbeit im Abstiegskampf bevor. Daher: In der Warteschleife.
Image der Liga:
Der Handball muss kämpfen. Hamburg ist nicht alleine: Auch in Wilhelmshaven, Essen oder Schwerin gibt es verschiedenste Probleme. Daran muss gearbeitet werden.
(© 2004 Sport1)


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