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22.05.2005 Mannschaft / Bundesliga

Zebra: Lust auf mehr!

Die Deutsche Meisterschaft wäre die Krönung einer großen Saison

Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Eigentlich wäre es an dieser Stelle obligatorisch, zum letzten Heimspiel einer Saison Bilanz zu ziehen. Doch dass das in Kiel derzeit noch niemand so recht machen mag, erscheint nicht verwunderlich. Der THW spielte eine beeindruckende Serie 2004/05 - und hat bislang dennoch nichts in der Hand, von der frühzeitigen Qualifikation für die Champions League einmal abgesehen. Allerdings könnte sich das vielleicht schon nach dem heutigen Abpfiff ändern. "Wir sind nicht blind", sagt Stefan Lövgren, "wir haben eine Riesenmöglichkeit, die Saison jetzt mit der Deutschen Meisterschaft zu krönen."
Würde der finale große Wurf nicht gelingen, gibt der THW-Kapitän unumwunden zu, "wäre ich tief, tief enttäuscht." Doch daran glaubt in Kiel keiner. "Die Mannschaft hat eine überzeugende Saison gespielt", urteilt Lövgren dann doch. "Nur sechs Minuspunkte sind beinahe sensationell." Zugetraut hätte der Schwede diese Leistung seinem Team ja schon, doch für solch eine konstante Serie müsse schon alles zusammenpassen. "Viele Mannschaften in der Bundesliga haben das Potential dazu, doch uns ist es auch tatsächlich gelungen", freut sich Lövgren für seine "fast neue Mannschaft. Viele von uns spielen erst das erste oder zweite Jahr beim THW." Den Zebras gehört die Zukunft.

Welche Qualität in der neu formierten Mannschaft von Trainer Noka Serdarusic steckt, bewies sie in diesem Jahr bereits auf höchstem Niveau. Gegen den späteren Champions-League-Sieger FC Barcelona scheiterten die Zebras nur äußerst unglücklich mit einem Tor Differenz nach zwei packenden Viertelfinal-Spielen. "Das war unnötig und bitter", blickt Lövgren ein wenig traurig zurück, "denn wir hätten gewinnen müssen. Aber gegen solche Mannschaften reichen fünf schlechte Minuten aus."

60 richtig gute Minuten erwischte der THW auch im Endspiel des Final Fours, unterlag aber dennoch dem Dauerrivalen SG Flensburg-Handewitt (siehe Bericht). Stark angeschlagen lieferten die Zebras dem Titelverteidiger einen großen Kampf, gewannen zwar nicht den DHB-Pokal, jedoch weitere Sympathien beim bundesweiten Publikum. "Flensburg hatte einfach mehr Glück", war die einhellige Meinung.

Glänzende Kritiken für die Kieler Mannschaft auch von den beiden Neuzugängen Frode Hagen und Henrik Lundström. "Meine Erwartungen an den THW wurden übertroffen. Ich habe nichts zu beklagen", sagt Hagen und blickt sehr zufrieden auf sein erstes Jahr im THW-Trikot zurück. "Auch wenn wir mal nicht spitze gespielt haben, haben wir gewonnen. Und das ist sehr wertvoll. Die Deutsche Meisterschaft wäre wirklich die Krönung." Dem kann Lundström nur beipflichten. Denn der Schwede scheint in Kiel einen Traum zu leben. "Ich hätte nie gedacht, bereits im ersten Jahr mit dem THW den Titel holen zu können. Das macht Lust auf mehr!"

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra")


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