10.09.2005 | Champions League |
Die gute erste Halbzeit des Hinspiels jedoch soll für das Rückspiel Mut machen. Rückblende: nach dem Ausgleich zum 6:6 durch Even Sandnes hatte kurzfristig fast alles geklappt. Der in jüngster Vergangenheit von Kniebeschwerden geplagte Dänemark-Rückkehrer Sindre Walstad hielt seinen Kasten sauber, die Abwehr fasste zu, und nach vorne bot die Mannschaft Tempohandball. Über eine schnell herausgespielte 10:7-Führung gingen die ganz in Rot spielenden Norweger mit 15:11 in die Kabinen. Spiele man am kommenden Wochenende zwei solche Durchgänge, sei die Qualifikation möglich, meint Tonning gegenüber "Sandefjords Blad".
Um weiterzukommen müßten die Norweger etwas auf europäischer Bühne recht Ungewöhnliches zustande bringen: auswärts mit fünf Toren zu gewinnen sei schon eine sehr schwere Aufgabe, aber manchmal sei alles möglich, ergänzt Nationaltrainer Gunnar Pettersen, der einer der 360 Augenzeugen in der Jotunhalle war, gegenüber der Zeitung.
Der Glaube an das Wunder von Minsk scheint indes ungebrochen. Zudem soll das kahlköpfige Schreckgespenst mit der Nummer 20 auf dem gelbschwarzen Trikot, Brests Halbrechter Michail Usatschow, seinen Coup aus dem Hinspiel unter keinen Umständen wiederholen können. Mit 16/7 Treffern hatte er für mehr als die Hälfte der Gästetore verantwortlich gezeichnet. Auch der im Hinspiel überzeugende Spielmacher Dmitri Botscharnikov soll neutralisiert werden.
Kaum nach Hause zurückgekehrt, hatte Brests Coach Vladimir Savko seine Mannen systematisch auf das Rückspiel eingestellt - wohl wissend, daß Sandefjord der Ausschaltung Usatschows besonderes Augenmerk widme. Der Kader gebe personell durchaus noch Steigerungsmöglichkeiten her. Der Trainer studierte ausführlich den norwegischen Gegner, der nach einer Zwischenlandung in Prag ebenfalls in der Hauptstadt erwartet wird. Bereits gestern bezog der Gastgeber im Hotel "Agat" Quartier und hofft auf die Sympathien des Publikums, das im Herbst noch von Nutzen sein könne.
Ob die Brester allerdings 350 km von zu Hause entfernt auf einen echten Heimvorteil bauen können, bleibt abzuwarten. Bis das belgische Schiedsrichtergespann Bernd Rosskamp / Freddy Rothkranz am Samstag um 17 Uhr anpfeift...
(von Dr. Oliver Schulz)
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