Wie immer haben sich auch in 2005 bestimmte Persönlichkeiten und
Mannschaften durch ihre Leistungen besonders hervorgetan.
Dabei trifft man auf alte Bekannte, aber auch auf ganz neue Gesichter.
Sport1.de präsentiert die Gewinner des Jahres 2005:
THW Kiel
Wieder einmal kommt mal um den THW nicht herum - die Kieler holten 2005
ihren elften Meistertitel und gewannen ganz nebenbei noch den Supercup. Im
Pokal scheiterten sie erst im Finale am alten Rivalen SG
Flensburg-Handewitt. Momentan befindet sich der THW auf dem besten Weg,
Rekordmeister VfL Gummersbach (12 Titel) einzuholen. Eben jene Mannschaft,
die der THW am letzten Spieltag in der Kölnarena
eindrucksvoll besiegen
konnte.
In der Woche davor atomisierten die vor der Saison fast komplett neu
zusammengestellten "Zebras" mit dem SC Magdeburg eine Spitzenmannschaft mit
54:34 und stellten damit einen neuen Bundesliga-Torrekord auf. Dazu die
Tabellenführung mit gerade einmal zwei Minuspunkten - der THW Kiel ist die
Mannschaft der Stunde, zumal sie auch im Pokal und in der Champions League
noch dabei ist.
Nationalmannschaft Frauen
Nur als Nachrücker zur Weltmeisterschaft im russischen St. Petersburg
gereist, sorgten die DHB-Frauen für eine positive Überraschung. Platz sechs
hatte dem Team des neuen Cheftrainer Armin Emrich nach der unglücklich
verlaufenen Qualifikation wohl niemand zugetraut. Rückraumspielerin Grit
Jurack wurde sogar ins All-Star-Team des Turniers gewählt.
VfL Gummersbach
Der Traditionsverein ist nach Jahren der Krise endgültig wieder an der
Spitze angekommen. Spätestens mit dem Auswärtssieg bei den zu Hause 17
Monate lang ungeschlagenen Flensburgern stellte der Tabellen-Dritte seine
Klasse unter Beweis. Die Woche darauf setzte es dann im Topspiel gegen Kiel
zwar eine knappe Niederlage, gleichzeitig wurde dem VfL aber ein neuer
Zuschauerrekord (19.250) beschert.
Gummersbach ist wieder da, das Umfeld stärker denn je und ein weiterer Titel
ist nur eine Frage der Zeit. In dieser Saison bieten sich neben der
Meisterschaft auch noch der Pokalwettbewerb oder der EHF-Cup an.
Gudjon Valur Sigurdsson
Der Isländer kam aus der Konkursmasse von TuSEM Essen zum VfL Gummersbach -
und schlug ein wie eine Bombe. Der 26-Jährige besticht mit unglaublicher
Schnelligkeit, Übersicht und Dynamik und entwickelte sich auch aufgrund
seiner überragenden Kämpfer-Mentalität zur absoluten Führungsfigur beim VfL.
Und: Er führt die Torschützenliste der Bundesliga nicht zuletzt wegen seiner
Fähigkeiten vom Sieben-Meter-Punkt souverän an.
SG Flensburg-Handewitt
Mit dem Sieg beim Hamburger Final Four feierten die Flensburger den dritten
Pokalsieg in Folge. In der Meisterschaft musste die SG nur dem Erzrivalen
THW Kiel den Vortritt lassen. Und in der laufenden Saison präsentieren sich
die Jungs von Kent-Harry Andersson einmal mehr in Bestform, liegen hinter
Kiel in Lauerstellung auf Platz zwei.
Und das, obwohl sie von extremen Verletzungssorgen geplagt werden. Auch in
der Champions League hat die SG noch die Chance auf einen Titel.
Vorrausgesetzt, man gewinnt sein Viertelfinale. Der Gegner lautet
pikanterweise THW Kiel. Und da hat Manager
Thorsten Storm die Devise
ausgegeben: "Wir haben Spaß, die Kieler zu jagen."
Jan Holpert
Der Flensburger Torhüter übertraf am 12. Oktober im Auswärtsspiel beim VfL
Pfullingen-Stuttgart die Rekord-Marke von 561 Bundesliga-Einsätzen. Damit
löst er nach fast 20 Jahren Bundesliga den alten Rekordhalter Stefan Hecker
ab. Es könnte ein Rekord für die Ewigkeit sein, denn so wirklich auf den
Fersen ist dem 37-Jährigen derzeit niemand.
SG Kronau/Östringen
Der Aufsteiger kaufte vor der Saison groß ein. Mit Andrej Klimowets und Oleg
Velyky kamen gleich zwei aktuelle deutsche Nationalspieler nach Nordbaden.
Dazu Dimitri Torgowanow, Andrej Siniak und Trainer Juri Schewtsow - fertig
ist ein Klasseteam, in dem natürlich auch altbewährte Kräfte wie Uwe
Gensheimer oder Mariusz Jurasik ihren Platz haben.
Immerhin auf Platz acht liegt die Mannschaft, die ihre Heimspiele
mittlerweile in der brandneuen SAP Arena in Mannheim austrägt. Und die
Region scheint den Handballsport anzunehmen: Mit im Schnitt über 7000
Zuschauern liegen die "Kröstis" auf Rang drei der Bundesliga.
Christian Berge
Der Mittelmann der SG Flensburg erlebte ein extremes Jahr. Nach seiner im
Oktober 2004 diagnostizierten Krebserkrankung musste Berge sich einer
schweren Chemotherapie unterziehen.
Beim Sieg der SG in Magdeburg am 13. Dezember kam dann aufgrund der
Flensburger Personalnot das überraschende Comeback des Norwegers in Form
eines Kurzeinsatzes.
Auch wenn das nicht bedeuten muss, dass er die Krankheit vollends besiegt
hat, hat Berge mit seinem Auftritt jeder sportlichen Spitzenleistung das
Wasser gereicht.
Der erst 21-Jährige vom TV Großwallstadt spielte sich mit überragenden
Leitungen auf Linksaußen in die A-Nationalmanschaft. Er macht sich
berechtigte Hoffnungen auf Einsätze bei der Europameisterschaft in der
Schweiz, die am 26. Januar beginnt.
(© 2005 Sport1.de)