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29.12.2005 Bundesliga / Medien

Sport1: Kiel krönt Traum-Jahr 2005

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München/Köln - Wahnsinn, dieser THW Kiel: Der Deutsche Meister hat sein Traum-Jahr 2005 mit dem Sieg im Gipfeltreffen gekrönt. Nach dem 34:32 am Dienstag vor der Rekord-Kulisse von 19250 Zuschauern in der Kölnarena beim VfL Gummersbach sind die Schleswig-Holsteiner Herbstmeister in der stärksten Handball-Liga der Welt.

"Noch nichts gewonnen"

Uwe Schwenker war aus dem Häuschen. "Unsere Jungs passen zusammen. Sie machen noch immer kleine Fehler, aber üben unheimlichen Druck aus. Da macht es richtig Spaß, zuzuschauen", sagte der Manager gegenüber Sport1.de. Einen Grund abzuheben, sieht Schwenker aber nicht: "Die Saison ist noch lang. Jetzt kommt erstmal die EM-Pause. Man muss abwarten, wie die Spieler zurückkommen. Wir haben ein kleines Guthaben, ein kleines Polster für die Rückserie. Aber noch ist nichts gewonnen."

17 Siege am Stück

Das Jahr 2005 wird aber dank des THW in die Handball-Geschichte eingehen. So eindeutig hat noch nie eine Mannschaft die Liga beherrscht. Die Fakten:

In den vergangenen zwölf Monaten gewann der THW 31 seiner 34 Bundesligaspiele. Zwischen dem 8. März und dem 21. September feierte Kiel 17 Siege am Stück. Dem gegenüber stehen gerade einmal zwei Unentschieden und nur eine Niederlage. Am 24. September unterlag der THW beim Erzrivalen Flensburg 33:39.

Tanz auf drei Hochzeiten im Jahr 2006

Neben der Meisterschaft feierte Kiel den Gewinn des Supercups. Der THW stand in der vergangenen Saison im Pokalfinale (Niederlage gegen Flensburg) und im Viertelfinale der Champions League (ein Treffer fehlte gegen den späteren Sieger FC Barcelona). In dieser Saison tanzt der THW auf drei Hochzeiten: Im Viertelfinale des DHB-Pokals reisen die Kieler nächstes Jahr nach Dormagen. In der Königsklasse heißt der Gegner in der Runde der letzten Acht Flensburg.

Unter dem Strich gewann Kiel 45 seiner 51 Pflichtspiele, spielte zweimal remis und verlor nur viermal - zweimal gegen Flensburg, in Barcelona und in Plock.

Zugänge schlagen ein

Schwenker und Trainer Noka Serdarusic ist es gelungen, die THW-Truppe gezielt aufzubauen. Vor der Saison kamen fünf Neue. Sie schlugen alle ein. Nikola Karabatic, Kim Andersson und Vid Kavticnik gehören zu den Leistungsträgern. Viktor Szilagyi sprang in die Bresche, als sich Stefan Lövgren verletzte. Und Pelle Linders scheint eine gute Alternative zu Marcus Ahlm zu werden. "Wir hatten in 2005 fast zwei verschiedene Mannschaften", sagt Schwenker. "Es ist schon beeindruckend, wie schnell sich das neue Team gefunden hat."

Neuer Tor-Rekord?

Das spiegelt sich vor allem im Angriff wider: Der THW warf bereits 627 Treffer - im Schnitt 36,9, so viel wie noch nie ein Team zuvor. Kiel steuert auf über 1250 Saisontore zu. Das wären fast 100 Tore mehr als der bisherige "Rekord-Meister" Lemgo 2002/2003 (1158). Zudem winkt ein neuer Punkte-Rekord. Der liegt bei sechs Minuspunkten nach 34 Spielen - aufgestellt vom THW 2004/2005 und Lemgo 2002/2003. Dennoch gebe es "noch viel zu verbessern", meint Marcus Ahlm. Zum Beispiel "im Angriff. Und auch in der Abwehr können wir noch stabiler spielen."

Mannschaft für die Zukunft steht

Potenzial scheint in jedem Fall vorhanden. Schließlich haben Spieler wie Kim Andersson (23), Karabatic (21), Kavticnik (21) oder Christian Zeitz (25) ihre Zukunft noch vor sich. Die jetzige Mannschaft soll daher nur ganz gezielt verstärkt werden. Namen wie Leons Kristian Kjelling (Schwenker: "Zu ihm haben wir derzeit keinen Kontakt") geistern durch Kiel. Grund zur Eile besteht aber nicht. Schwenker kann jetzt abschalten. In Ruhe will der Manager mit der Familie ins neue Jahr rutschen. Und sicher auch noch einmal auf 2005 anstoßen.

(Von Michael Schwartz, © 2005 Sport1.de)


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