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05./08./09./14.-16./20.-23.01.2006 - Letzte Aktualisierung: 23.01.2006 WM 2007

WM-Quali: Schweden erreicht WM-Playoffs

Update #11 Infos vom 6. Spieltag ergänzt und erweitert...

Schweden führt derzeit die Gruppe 5 der WM-Qualifikation an.
Schweden führt derzeit die Gruppe 5 der WM-Qualifikation an.
Schweden hat durch einen abschließenden 31:22 (13:12) - Erfolg gegen Weißrussland die WM-Playoffs erreicht (siehe Bericht). Als ungeschlagener Gruppensieger trifft Schweden nun in den Play-Offs auf einen anderen WM-Quali-Gruppensieger oder einen EM-Teilnehmer.Die Auslosung für die Playoffs erfolgt am 5. Februar im Rahmen der EM in der Schweiz.

Bericht vom ersten Spieltag

Türkei kein Stolperstein für Schweden

Kim Andersson überragend
Von Dr. Oliver Schulz

Kim Andersson zeigte im schwedischen Nationaltrikot eine starke Leistung.
Klicken Sie zum Vergrößern! Kim Andersson zeigte im schwedischen Nationaltrikot eine starke Leistung.
Der Anfang auf dem langen Weg zur begehrten WM-Teilnahme ist Schweden geglückt. Ingemar Linnells Tre-Kronor Team hat das Auftaktspiel der Qualifikation gegen die Türkei mit 40:19 (17:11) überaus deutlich für sich entschieden. Erfolgreichster Torschütze war der Kieler Kim Andersson mit acht Toren, dessen prächtige Entwicklung unter Erfolgstrainer Noka Serdarusic auch für die Nationalmannschaft Früchte trägt.

In den ersten zehn Minuten ließen Larholm & Co. noch ein wenig die Aggressivität in der Abwehr vermissen - mit Ausnahme von Portland San Antonios Torwart Tomas Svensson, der mehrere Paraden zeigte. Die Schweden sahen sich stattdessen kreativem türkischen Offensivhandball gegenüber, so daß die Gäste bis zum 5:5 mithielten.

Dann setzte gerade Kim Andersson mit seinem Treffer zum 8:5 schon bald ein Zeichen. Der Halbrechte traf kurz vor dem Seitenwechsel viermal, und die Blau-Gelben setzten sich dank seiner Hilfe über 11:9 mit sechs Toren auf 17:11 ab. Der Neu-Kieler zeigte sein gesamtes breites Register und überzeugte nicht nur durch effektive Abschlüsse, sondern auch durch gute Anspiele. Insgesamt standen lediglich drei Fehlversuche für ihn zu Buche.

"In der Bundesliga kann ich mit Weltstars zusammenspielen, und ich empfinde, daß ich mich in meiner Karriere die ganze Zeit weiterentwickle. Jetzt habe ich auch etwas mehr Routine bekommen, und dann wächst man auch in seiner Rolle im Nationalteam. Es ist schlicht und einfach nett, mehr Verantwortung übernehmen zu dürfen" äußerte sich Andersson gegenüber Helsingborgs Dagblad.

In der zweiten Hälfte kam der kurzfristig für Dan Beutler nachnominierte Per Sandström für den guten Tomas Svensson (12 Paraden) ins schwedische Tor. Der Gegner wirkte in der Folge wenig organisiert und konnte körperlich nicht mehr mithalten. Schweden spielte mit hohem Tempo und erhöhte den Vorsprung ohne Probleme.

Drei Minuten vor der Sirene erzielte Ciudad Reals Linksaußen Jonas Källman das 36:19, und quasi mit dem Schlußpfiff durchbrach der andere Außen, Sävehofs Jan Lennartsson, die Vierzig-Tore-Marke. Am Ende stand ein überlegener Sieg mit über 20 Toren zu Buche. Kein Grund zur Besorgnis also für die Nordeuropäer vor dem Rückspiel am Sonntag im türkischen Rize.

04.01.06, Mi.: Schweden - Türkei: 40:19 (17:11)

Torschützen Schweden:
Andersson (8/1), Lennartsson (6), Lindahl (5), Lövgren (5), Linders (4), Arrhenius (3), Doder (2), Jernemyr (2), Larholm (2), Boquist (1), Källman (1), Lundström (1)
Zuschauer:
1857 (Landskrona (SWE))
(Von Dr. Oliver Schulz)

Bericht vom zweiten Spieltag

Schweden schlägt Türkei erneut

Schwedens 40:19 zum Qualifikationsauftakt am Mittwoch in Landskrona gegen die Türkei war keine Eintagsfliege. Am Sonntag nachmittag gewann das Tre-Kronor Team nach überzeugendem Einsatz auch das Rückspiel in Rize am Schwarzen Meer unweit der georgischen Grenze mit 32:21 (15:9) und führt seine WM-Qualifikationsgruppe 5 mit bisher 4:0 Punkten an.

Bester Schütze beim Tre-Kronor-Team war Jonas Källman vom spanischen Spitzenklub Ciudad Real mit sieben Toren. Jonas Larholm von IK Sävehof (Schweden) erzielte sechs Treffer. Die THW-Spieler Henrik Lundström (2), Pelle Linders (1) und Kim Andersson (1/1) trugen sich zudem in die Torschützenliste ein.

Der schwedische Troß war am Vorabend des Rückspiels in Trabzon gelandet, hatte endlich sein Gepäck wiedergefunden und sich dann mit einiger Verspätung auf die einstündige Bustour via Landstraße zum Spielort Rize begeben. Nach der langen, mühseligen Reise stand für das Team am nächsten Morgen eine Trainingseinheit in einer kleinen Halle mit hartem Boden auf dem Programm.

Der sonst übliche Mannschaftsausflug fiel hingegen diesmal aus: eine kleine Stadt, in der ausgiebig Tee angebaut wird. Nicht weit in östlicher Richtung verläuft die georgische Grenze. Man wolle wohl das Handballinteresse steigern und habe deshalb das Match hier stattfinden lassen, vermutet Coach Linnell gegenüber TV4, das als einziger schwedischer Medienvertreter exclusiv aus der osttürkischen Provinz Bericht erstattet.

Nur etwa 400 Kilometer noch weiter östlich sind in diesen Tagen Menschen an der Vogelgrippe erkrankt und gestorben. Nach Auskünften und umfangreichen Verhaltensregeln von Mannschaftsarzt Christian Linden schreckte dies die Spieler jedoch nicht sonderlich ab. Man befinde sich in keinem besonders gefährdeten Gebiet, und Geflügel stehe ohnehin nicht auf dem Speiseplan.

Schon zu Beginn der Partie übernahmen Larholm & Co. das Kommando in der ausverkauften Halle und setzten sich zügig auf 10:4 ab. In der Folge wurde dieser Vorsprung souverän verteidigt. Durch solide Abwehrarbeit zogen die Blau-Gelben der türkischen Offensive wirkungsvoll den Zahn und bildete die Grundlage des deutlichen Sieges. Dieser geriet zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, da die Gastgeber nicht näher als auf drei Tore herankamen.

Nach seiner Bandscheibenverletzung, Spezialtraining bei Ciudad Real und Krankengymnastik der letzten Tage kommt Linksaußen Jonas Källman im Nationaldreß offensichlich in Fahrt. Mit sieben Feldtoren war der 25-jährige Zweimeter-Mann aus Växjö bester Schütze in Blau-Gelb. Er erwies sich gleichermaßen als Konterspezialist und als starker Abwehrrecke, vor allem in der 5:1-Formation. In seinen 72 Länderspielen brachte es Källman bislang auf 208 Treffer.

Gegen Ende der Woche mißt sich Ingemar Linnells Truppe auf dem Weg zur WM nun zweimal mit Belgien: am Freitag, den 13. zunächst in Antwerpen, bevor zwei Tage später das Rückspiel im heimischen Karlskrona stattfindet. Besonderes Interesse gilt jedoch den beiden Schlüsselspielen gegen den abschließend wartenden Gegner Weißrußland, den man als Hecht im Karpfenteich ausgemacht hat. Bis dahin möchte Linnell die Leistung der Mannschaft beharrlich steigern.

(Dr. Oliver Schulz)

08.01.06, So., 18.00: Türkei - Schweden: 21:32 (9:15)

Torschützen Schweden:
Källman (7), Larholm (6/4), Lennartsson (4), Arrhenius (3), K. Svensson (3), Boquist (3), Lundström (2), Doder (2), Linders (1), K. Andersson (1/1)
Zuschauer:
2000 (ausverkauft) (Rize (TUR))

Bericht vom dritten Spieltag

Schweden mit Kantersieg in Belgien

Wie erwartet hatten die Schweden in Antwerpen keine Probleme. Die international zweitklassigen Belgien konnten nur zu Beginn dran bleiben (9:10, 15.) bevor das Tre-Kronor-Team sich fünf Minuten vor der Pause mit 18:12 absetzte und mit einem 22:13-Vorsprung in die Kabinen ging. Die zweite Halbzeit war Schaulaufen für die Schweden. Beste Schützen beim 42:29-Kantersieg waren die Zebras Kim Andersson (6), Stefan Lövgren (5) und Pelle Linders (5).

Belgien, am letzten Sonntag nur mit drei Toren den Weißrussen unterlegen, hielt in der Anfangsviertelstunde bis zum 9:10 mit. Dann setzten sich Ingemar Linnells Männer ab und nahmen eine Neun-Tore Führung mit in die Kabinen (13:22). Am Ende schlug sich mit 29:42 der erwartete Klassenunterschied im Ergebnis nieder.

Jetzt gelte es, beim Rückspiel in Karlskrona guten Handball zu bieten. Und die Anspannung aufrecht zu erhalten, denn gegen Weißrußland werde es anstrengender, meinte Ingemar Linnell gegenüber TT.

Nach der Hälfte der Partien der ersten Qualifikationsphase führt Schweden seine Vierergruppe ohne Punktverlust an. Weißrußland, das ebenfalls drei Siege verbuchen konnte, liegt mit der schlechteren Tordifferenz auf dem zweiten Rang. Das Rückspiel zwischen Schweden und Belgien findet am Sonntag in Karlskrona statt. Somit könnten die beiden abschließenden Spiele gegen die Weißrussen am 19. und 22. Januar entscheidend sein.

(von Dr. Oliver Schulz)

13.01.06, Fr.: Belgien - Schweden: 29:42 (13:22)

Torschützen Schweden:
Andersson (6), Lövgren (5), Linders (5), Doder (5), Arrhenius (4), Lundström (4), Boquist (3), Larholm (3), Lindahl (3), Svensson (3), Lennartsson (1)
Spielfilm:
1. Hz.: 9:10 (15.), 12:18 (25.), 13:22;
2. Hz.: 22:34 (49.), 29:42

Bericht vom vierten Spieltag

Schweden erneut mit Kantersieg über Belgien

Auch im Rückspiel hatte Schweden über die international zweitklassigen Belgier keine Probleme. Zur Pause führten die Skandinavier mit 22:6(!) und gewannen am Ende mehr als deutlich mit 46:19. Bester Schütze war Pelle Linders mit zehn Toren. Weil Weißrussland ebenso wie Schweden bisher alle seine bisherigen vier Spiele gewann, werden die beiden abschließenden Spiele zwischen Schweden (8:0 Punkte, +72 Tore) und Weißrussland (8:0 Punkte, +41 Tore) am 19.01. (in Minsk (BLR)) und 22.01. (in Malmö (SWE)) entscheidend für den Gruppensieg sein.

Von Dr. Oliver Schulz:

Das Spannendste am WM-Qualifikationsspiel der Tre Kronor gegen Belgien war sicher die Auslösung des Alarms durch einen Raucher. Ansonsten nur heiße Luft der Belgier. Die 3342 Zuschauer in der Arena Rosenholm in Karlskrona sahen eine völlig einseitige Partie, an deren Ende die Gäste überaus deutlich mit 46:19 in die Schranken gewiesen wurden. Schweden mit dem zehnfachen Torschützen Pelle Linders ist also weiterhin nicht zu bremsen und sieht sich zum Abschluß der ersten Qualifikationsphase zwei echten Endspielen gegen Weißrußland gegenüber.

Als die Zuschauer zu Beginn der zweiten Hälfte aufgrund des anschlagenden Rauchmelders für zehn Minuten die Halle verließen, war das Spiel beim Stand von 24:6 längst entschieden. Die klare 22:6 Pausenführung war das Resultat konzentrierter Abwehrarbeit und schnell vorgetragener Konter.

Der Kieler Pelle Linders schoß hingegen weiterhin scharf und erzielte insgesamt zehn Tore. Daran änderte auch Belgiens Torwart mit doppelter Staatsbürgerschaft, Sebastian Ehnevid, der früher einmal bei Tumba HK zwischen den Pfosten stand, nichts mehr. "Er habe eben viel Platz am Kreis gehabt" kommentierte der Kreisläufer.

Am Donnerstag wartet nun im ersten von zwei Endspielen um den Gruppensieg Weißrußland in Minsk auf die Männer von Ingemar Linnell. Am Sonntag wird das Rückspiel vor eigenem Publikum in der Baltiska Hallen zu Malmö gegen Harbok, Kurtschew, Brouko & Co. ausgetragen. Es wird der 300. Einsatz von Tomas Svensson im blau-gelben Dreß sein. Im WM-Viertelfinale 2001 hatte sich sein Team nach hartem Kampf in Marseille mit 29:28 gegen die Osteuropäer durchgesetzt.

"Das ist eine deutlich bessere Mannschaft. Ihre Handballkultur trägt starke russische Züge. Im Nationalteam stehen neun Leute aus Brest" meinte Stefan Lövgren mit Rückblick auf die Champions League Partien der Kieler gegen den weißrussischen Meister gegenüber "TV4". Die Truppe mit ihren großgewachsenen Spielern sei physisch stark und in Abwehr wie Angriff gleichermaßen aggressiv. Indes seien sie nicht sonderlich leichtfüßig bzw. beweglich, und die Torhüter hätten gewisse Schwächen.

(Von Dr. Oliver Schulz)

15.01.06, So.: Schweden - Belgien: 46:19 (22:6)

Torschützen Schweden:
Linders (10), Källman (8), Andersson (6), Lennartsson (6), Larholm (4), Lövgren (3), Boquist (3), Lindahl (2), K. Svensson (2), Arrhenius (2)
Zuschauer:
3342 (ausverkauft) (Vodafone Arena Rosenholm, Karlskrona (SWE))

Bericht vom fünften Spieltag

Schweden siegt in Minsk

Nach vier Siegen ohne Niederlage mussten die Schweden in der WM-Quali zum vorentscheidenden Spiel bei den punktgleichen Weißrussen antreten. Mit dem 32:29 (16:15)-Sieg in Minsk, bei dem Kapitän Stefan Lövgren mit 10/6 Toren bester Schütze war, hat das Team von Ingemar Linnell einen großen Schritt Richtung WM 2007 gemacht.

In einer ausverkauften, sehr kalten Halle (Außentemperatur war -26 Grad) war das Spiel in der Anfangsphase, in der Tomas Svensson einen Siebenmeter parieren konnte, ausgeglichen (5:5, 8.), dann setzte sich Schweden leicht ab (9:7, 14.), bekam jedoch bis zur Pause (16:15 für Schweden) die weißrussischen Schützen nicht in den Griff. Bester Skandinavier war in der ersten Halbzeit Kim Andersson, der insgesamt acht Treffer erzielen konnte.

Im zweiten Durchgang konnten die Hausherren nach zerfahrenen ersten fünf Minuten, in denen einige Zeitstrafen verteilt wurden, auf 18:18 ausgleichen, dann zog Schweden über 22:19 (40.) auf 27:23 (47.) davon und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Sollte Schweden im verbleibenden Heimspiel gegen Schweden am Sonntag in Malmö mindestens ein Unentschieden holen, kann das Tre-Kronor-Team dann als Gruppenerster in zwei noch auszulosenden Spielen gegen einen EM-Teilnehmer oder einen anderen Sieger einer WM-Qualifikationsgruppe das WM-Ticket buchen.

Von Dr. Oliver Schulz:

Andersson und Lövgren Garanten des Sieges in Minsk - Lundström angeschlagen
Das Tre Kronor-Team setzt seinenWeg Richtung Deutschland zur WM 2007 unbeirrt fort. Am Donnerstag gewann Schweden das überaus wichtige Auswärtsspiel gegen Weißrußland in Minsk vor 2500 frenetischen Zuschauern mit 29:32 (16:15). Damit verschafften sich die Blau-Gelben eine gute Ausgangsposition für den Gruppensieg vor dem Rückspiel am Sonntag in der Baltiska Hallen in Malmö. Die Kieler Kim Andersson und Stefan Lövgren zeichneten sich besonders aus.

Zusätzlich zu den minus 26 Grad Außentemperatur herrschte auch innerhalb der ausverkauften Halle eisige Kälte, was die "Bankdrücker" durch doppelte Kleidung zu kompensieren versuchten. Weißrußland, das wie Schweden vor der Partie acht Punkte aufwies, erwies sich als der erwartet hartnäckige Gegner. Im Kader finden sich neben sieben Akteuren von Kiels ehemaligem CL-Gegner und Meister Brest als Legionäre der halbrechte Delitzscher Torgarant Andrei Kurtschew, Sankt Otmars Alexei Usik und der mittlerweile beim slowenischen Trimo Trebnje unter Vertrag stehende Sergej Ubozhenka.

Die Osteuropäer stellten mit ihren Rückraumschützen Lövgren & Co. wiederholt vor Probleme. Da man die Abwehr mehrfach verletzungsbedingt habe umstellen müssen, habe Schweden diese nicht richtig in den Griff bekommen, bemerkte Trainer Linnell.

Die erste Halbzeit verlief ausgeglichen, und die Gäste hatten zur Halbzeit mit einem Tor die Nase vorn (15:16). Nach vierzig Minuten konnten sie sich mit drei Toren auf 19:22 absetzen. Diese Führung hatte bis zum Schluß Bestand.

Kiels Linksaußen Henrik Lundström zog sich zu Beginn des zweiten Durchgangs eine muskuläre Verletzung zu und verließ das Parkett. Abwehrspezialist Magnus "Orsa" Jernemyr beklagte nur wenige Minuten später eine Blessur am linken Fuß, kam aber in den letzten drei Minuten noch einmal zu einem Kurzeinsatz. Linnell hofft, beide am Sonntag wieder einsetzen zu können.

Insbesondere zwei Kieler trugen massiv zum Sieg Schwedens bei: Stefan Lövgren übernahm viel Verantwortung, verwandelte sechs Siebenmeter und war mit zehn Toren bester Schütze. Sein Kollege auf Halbrechts in Kiel und im Nationalteam gleichermaßen, Kim Andersson, war bester Akteur im blau-gelben Dreß. Vor dem Spiel mit 22 Treffern ohnehin schon torgefährlichster Mann der Tre Kronor, ließ er an diesem Abend acht weitere folgen.

Man habe zwar kein glänzendes Spiel geboten, wohl aber eine stabile und gute Leistung mit fast durchgehender Führung. Bis Sonntag könne sich die Mannschaft noch verbessern, und es sei noch nichts entschieden. Jetzt lägen die Hoffnungen auf einer ausverkauften Halle in Malmö und der Hilfe der Zuschauer. Ganz klar habe man eine größere Chance, zu Hause zu gewinnen. Allerdings habe auch der weißrussische Keeper nicht seinen besten Tag erwischt. Spiele der am Sonntag besser, müsse auch Schweden noch besser auftreten, bilanzierte Ingemar Linnell, der in der Abwehr seines Teams noch Schwächen ausgemacht hatte.

Die Nordländer dürfen sich vor eigenem Publikum eine Niederlage mit drei Toren erlauben, um in die nächste Phase der Qualifikation vorzustoßen. Ob es für Torwartlegende Tomas Svensson, der in Minsk über die gesamte Spieldauer zwischen den Pfosten stand, übermorgen in Malmö doppelten Anlaß zur Freude geben wird, bleibt abzuwarten. Als siebter schwedischer Spieler wird der in Kürze 39 Jahre alte Routinier von Portland San Antonio die Marke von 300 Länderspielen knacken. Ziemlich genau vor 18 Jahren, an einem Januartag 1988 in Kalmar, debütierte Svensson im Nationalteam.

(Von Dr. Oliver Schulz)

19.01.06, Do.: Weißrussland - Schweden: 29:32 (15:16)

Torschützen Schweden:
Lövgren (10/6), K. Andersson (8), Arrhenius (4), Källman (3), Linders (3), Boquist (2), Lennartsson (1), Lindahl (1)
Schiedsrichter:
Visekruna/Stanojevic (SCG)
Spielfilm:
1. Hz.: 2:2 (3.), 5:5 (8.), 7:9 (14.), 10:11 (21.), 14:15 (27.), 15:16;
2. Hz.: 18:18 (35.), 19:22 (40.), 23:27 (47.), 27:30 (54.), 28:32 (58.), 29:32
Zuschauer:
2532 (ausverkauft) (Minsk (BLR))

Bericht vom sechsten Spieltag

Schweden schlägt Weißrussland

Schweden hat durch einen abschließenden 31:22 (13:12) - Erfolg gegen Weißrussland die WM-Playoffs erreicht. Als ungeschlagener Gruppensieger trifft Schweden nun in den Play-Offs auf einen anderen WM-Quali-Gruppensieger oder einen EM-Teilnehmer.Die Auslosung für die Playoffs erfolgt am 5. Februar im Rahmen der EM in der Schweiz.

Vor 3678 Zuschauern taten sich die Schweden im letzten Spiel der Vorqualifikation lange Zeit schwer mit den Weißrussen, die mit aggressiver Abwehrarbeit versuchten ihre letzte Chance auf ein Weiterkommen wahrzunehmen. Zwar gingen die Gastgeber durch einen Siebenmeter von Lövgren und ein schönes Tor von Pelle Linders mit 2:0 in Führung, in der Folge entwickelte sich aber ein ausgeglichenes Duell. Bis zum 13:12-Halbzeitstand ließ sich Weißrussland nicht beirren, bleib stets dran.

Kurz nach der Pause setzte Schweden dann zum entscheidenden Zwischenspurt an. Binnen fünf Minuten zogen die Blau-Gelben mit fünf Treffern davon, von diesem Schlag sollten sich die Gäste nicht mehr erholen. Über 20:14, 25:17 und 27:19 zog Schweden nun unaufhaltsam dem letztlich überdeutlichen 31:22-Erfolg entgegen.

(Christian Robohm)

Von Dr. Oliver Schulz:

Schweden meistert erste Qualifikationsphase gegen Weißrußland
Nach dem Hinspielsieg in Minsk hätten sich die Nordeuropäer in Malmö sogar eine Niederlage mit drei Toren Differenz erlauben können, sofern dem weißrussischen Gegner gleichzeitig nicht mehr als 32 Treffer gelängen. Derlei Rechenspielchen waren in Tomas Svenssons 300. Länderspiel allerdings spätestens kurz nach Wiederanpfiff nicht mehr nötig. Das Tre Kronor Team gewann letztlich überzeugend mit 31:22 und hat damit die erste Hürde auf dem Weg zur WM 2007 mit weißer Weste übersprungen. Setzt es sich nun noch im Juni gegen einen am 5. Februar feststehenden Gegner in Hin- und Rückspiel durch, ist der Weg nach Deutschland frei.

Kiels Kapitän Stefan Lövgren eröffnete den Torreigen im letzten Spiel der ersten Qualifikationsphase mit einem Strafwurf in der dritten Minute. 120 Sekunden später traf mit Pelle Linders ein weiteres Zebra zum 2:0. Gegen San Antonios Jubilar Tomas Svensson im schwedischen Tor gelang den Osteuropäern erst nach acht Minuten der erste Erfolg. Mit fünf hochklassigen Paraden in der Anfangsphase sorgte er für gute Stimmung auf den Rängen. Nach gut einer Viertelstunde hatte sich kein Team entscheidend absetzen können (6:5; 16.), wohl aber hatte ein Weißrusse nach ruppigem Foul an Kim Andersson soeben die Rote Karte gesehen.

Auch in der Folgezeit blieb die Partie umkämpft. Bis zum 11:10 sechs Minuten vor dem Halbzeitpfiff hatten die in der Abwehr gut aber hart zu Werke gehenden Gäste zweimal die Führung inne. Auch 120 Sekunden vor dem Wechsel führten die Mannen von Trainer Ingemar Linnell mit einem Tor (12:11). Ein Timeout bei 29:40 änderte nichts mehr am Halbzeitstand von 13:12.

Tomas Svensson zeigte in seinem 300. Länderspiel vor der Pause mit acht sehenswerten Paraden eine mehr als ansprechende Leistung, die sich auch in Durchgang zwei fortsetzen sollte. Sein weißrussischer Kollege Krainow konnte sich auf der Gegenseite ebenfalls auszeichnen. Bei den Gästen, die aus dem Rückraum zu überzeugen wußten, von Außen aber blaß blieben, ragte der Delitzscher Andrej Kurtschew mit sechs Toren in dreißig Minuten heraus. Für die Blau-Gelben bot Magnus "Orsa" Jernemyr einmal mehr eine gute Abwehrleistung, blockte er doch gleich mehrere Würfe.

In den ersten fünf Minuten nach Wiederanpfiff gelang es den Hausherren, sich mit fünf Toren auf 18:13 abzusetzen. Präzise und ohne Schnickschnack vorgetragenen schwedischen Kontertreffern stand nun eine verblassende Angriffsleistung der Weißrussen gegenüber. Zu Beginn der Schlußviertelstunde hatten Lövgren & Co. ihren Vorsprung auf acht Treffer ausgebaut (23:15; 46.). Beim Stand von 24:17 gut zehn Minuten vor dem Ende übernahm der Flensburger Dan Beutler das schwedische Gehäuse. Die hohe Tordifferenz hatte bis zum Schluß Bestand.

Der angesprochene Svensson bot in seinem Jubiläumsspiel eine dem Anlaß angemessene, brillante Leistung. Neben Rechtsaußen Fredrik Lindahl überzeugte insbesondere der viel Verantwortung übernehmende Kim Andersson als permanent einsatzfreudiger Rückraumschütze. Schwedens Gegner für die letzten zwei WM-Qualifikationsspiele im Juni steht am 5. Februar bei der EM in der Schweiz fest.

(Von Dr. Oliver Schulz)

22.01.06, So.: Schweden - Weißrussland: 31:22 (13:12)

Schweden:
Svensson, Beutler; Andersson (5), Lövgren (4/3), Lennartsson (4), Larholm (4), Boquist (3), Linders (3), Lundström (3), Lindahl 3, Arrhenius 1, Doder 1
Schiedsrichter:
Josic/Rudic (CRO)
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0 (5.), 4:2 (11.), 6:5 (16.), 8:7 (20.), 11:10, 13:12;
2. Hz.: 18:13 (35.), 20:14 (40.), 23:15 (46.), 27:18 (53.), 28:19 (56.), 31:22
Zuschauer:
3678 (Malmö (SWE))


(05./08./09./14.-16./20.-23.01.2006) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite