Aus den Kieler Nachrichten vom 03.05.2006:
Kiel - Der THW Kiel hat die Akte "Andrej Lawrow" geschlossen. Der 43-jährige
Russe sollte in den letzten vier Wochen die Lücke schließen, die durch die
Verletzung von
Mattias Andersson im Tor entstanden ist. Doch der dreifache
Olympiasieger, inzwischen zum Senator aufgestiegen, sagte ab. Er habe nicht die
Form, um dem THW helfen zu können. Eine Zusage wäre deshalb unseriös. "Andrej
hatte wohl Sorge um seinen guten Ruf", meinte
Uwe Schwenker. "Dafür haben wir
Verständnis." Nach der Absage hat der THW-Manager keine weiteren Asse im Ärmel.
"Jetzt müssen es eben
Henning Fritz und
Dennis Klockmann richten." Von
Fritz, der
im Flensburg-Spiel nach nur zehn Minuten ausgewechselt wurde, erwartet
Schwenker
nun eine Trotzreaktion. "Das ist jetzt eine Frage des Charakters."
Die Torhüterposition ist derzeit seine größte Sorge. "Damit müssen wir uns
dringend beschäftigen. Das ist unsere Achillesferse." Bereits morgen sollen in
einer Gesellschaftersitzung erste Gespräche geführt werden. Der Verein hätte alle
Hebel in Bewegung gesetzt, um ein Top-Team auf die Beine zu stellen. Mit einem
formschwachen Fritz und einem Andersson, der bereits zweimal Probleme mit seiner
Bandscheibe hatte, sei nun eine Situation entstanden, die intensiv beleuchtet
werden muss. "Wir müssen über einen dritten Torhüter nachdenken."
Gute Fortschritte bescheinigte Mannschaftsarzt Dr. Detlev Brandecker seinem
Patienten Mattias Andersson, den ein überdehnter Gesäßmuskel behindert. Ein
Einsatz am Sonnabend in Wilhelmshaven käme zwar zu früh. Mit "vorsichtigem
Optimismus" stellte er aber ein Comeback noch in dieser Saison in Aussicht.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 03.05.2006)