THW-Logo
04.05.2006 Mannschaft

Sport1.at: Tragödie um Szilagyi - Kreuzband ab, bis zu acht Monate Pause

Sport1.at: Die Handball-News im Internet.
Klicken Sie für weitere Infos! Sport1.at: Die Handball-News im Internet.
Aus Sport1.at:

Wien/Kiel - Den österreichischen Handball traf die Nachricht wie ein Blitz. Kiel-Legionär Viktor Szilaygi schwer verletzt! Eine der tragenden Säulen des ÖHB-Nationalteams fällt nach Kreuzbandriss für mindestens sechs Monate aus. Der 27-Jährige fehlt damit im WM-Playoff 2007, wenn Österreich im Juni gegen Slowenien um die erste Teilnahme an einem internationalen Top-Event seit der A-WM in Schweden 1993 kämpft.

THW-Trainer Serdarusic leidet mit Szilagyi

Das Unglück passierte im Meisterschafttsspiel des deutschen Titelverteidigers und Tabellenführer gegen Großwallstadt, das THW Kiel mit 32:23 (18:8) klar für sich entscheiden konnte (siehe Spielbericht). Von Jubel kein Spur. THW-Trainer Noka Serdarusic: "Der Sieg war hoch verdient. Irgendwie kommt bei mir aber keine Freude auf, weil Viktor sich dabei so schwer verletzt hat."

Diagnose bestätigt, sofort operiert

In der 38. Minute trat Szilagyi einem Gegenspieler auf den Fuß, sackte in der Folgeauf die Platte. Die niederschmetternde Diagnose: Riss des vorderen Kreuzbandes, vielleicht sogar noch ein Außenband, das in Mitleidenschaft gezogen wurde. Eine für Donnerstag kurzfristig anberaumte Kernspin-Tomografie schaffte traurige Gewissheit, bestätigte also die erste Diagnose. Der THW-Rückraumspieler müsse mit eine Zwangspause von bis zu acht Monaten rechnen. "Das vordere Kreuzband ist ab", erklärt Kiel-Teamarzt Detlev Brandecker nach der Untersuchung.

Osmann schockiert: "Eine Tragödie"

"Diese Bestätigung ist ein Schock für mich, ich finde noch gar keine Worte", sagt ÖHB-Teamchef Rainer Osmann gegenüber Sport1.at in einer ersten Reaktion. "Viktor hat mich gerade angerufen, er wird noch heute operiert. Ich kann das noch gar nicht kommentieren, hab keine Ahnung, wie wir diesen Verlust kompensieren wollen." Osmann trainiert Österreichs Herren seit Juni 2001.

Wer kann Szilagyis Rolle einnehmen?

Das WM-Playoff gegen Slowenien werde nun zu einer schier unlösbaren Aufgabe. Egal, ob Szilagyis Position von einem jungen oder erfahrenen Spieler, den Osmann reaktivieren könnte, ersetzt wird. "Das entscheide ich erst am Wochenende, eine wirkliche Lösung gibt es eigentlich nicht. Einfach tragisch", meint der Deutsche, der sich vorerst noch nicht festlegen will, mit Spielern und Führungsstab Gespräche führen wird.

Das Leben geht weiter, so oder so

"Wenn ich an die beiden Spiele vor wenigen Tagen in Ungarn denke, was wir da im Angriff und konditionell mit Viktor aufgebaut haben, welch enormen Wirkungskreis er dabei erzielte, so ist es ein Riesenverlust." Noch bleiben Osmann einige Wochen Zeit, um das Team neu zu formieren, denn "das Leben geht weiter", auch wenn der Schock tief sitzt. "Im Moment ist aber alles so kurzfristig und schnelllebig, dass ich so weit gar nicht vordenken kann."

(Von Michael Fruhmann, © 2006 Sport1.at)


(04.05.2006) Ihre Meinung im Fan-Forum? Zur Newsübersicht Zur Hauptseite