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16./17.08.2006 - Letzte Aktualisierung: 17.08.2006 Vorbereitung

THW gewinnt in der Hauptstadt: Klarer Testspielsieg gegen Füchse Berlin

Update #4 KN-Bericht, Spielbericht und Stimmen ergänzt...

Pelle Linders wird bedrängt.
Klicken Sie zum Vergrößern! Pelle Linders wird bedrängt.
Der THW Kiel hat auch sein letztes Testspiel vor dem Unser Norden-Cup am Samstag und dem Supercup am Dienstag gewonnen. Durch das klare 35:27 (17:12) beim ambitionierten Zweitligisten Füchse Berlin wahrten die Zebras ihre bisher lupenreine Weste in den Vorbereitungsspielen. Beste Kieler Werfer in der sehr gut gefüllten Berliner Max-Schmeling-Halle waren Nikola Karabatic und Vid Kavticnik mit je acht Toren.
Der THW hatte den Test in der Hauptstadt sehr ernst genommen, bezog wie zu einem Bundesligaspiel sogar ein Tageshotel, um ausgeruht in die Partie gehen zu können. Für diese hatten sich die Gastgeber natürlich eine Menge vorgenommen, hieß es doch - neben einem guten Spiel zu zeigen - ordentlich die Werbetrommel für die Zweitliga-Saison zu rühren, damit das von Manager Bob Hanning auserkorene Ziel "Aufstieg" erreicht werden kann.

Nikola Karabatic war 8/3 Mal erfolgreich..
Klicken Sie zum Vergrößern! Nikola Karabatic war 8/3 Mal erfolgreich..
Dermaßen motiviert, begannen die Füchse stark, hielten die Partie lange Zeit ausgeglichen. Ein Verdienst ihres Torhüters Petr Stochl, der dem Kieler Angriff ein ums andere Mal mit starken Reflexen und einem guten Stellungsspiel im Wege stand. Nicht weniger als 16 Paraden hatte der Tscheche bereits nach Ende der ersten Halbzeit auf seinem Habenkonto verbuchen können, kaufte Henrik Lundström und Christian Zeitz innerhalb der 14. Minute sogar jeweils einen Tempogegenstoß ab. Gegen solch einen Torhüter, der hinter einer gut zupackenden Abwehr agierte, hatten auch die Zebras so ihre Anlaufschwierigkeiten...

Diese hielten bis zum 9:8 an, ehe ein kurzer Zwischenspurt die erste Drei-Tore-Führung bedeutete. Nun lief es besser bei den Kielern, die Offensivaktionen wurden zwingender und konnte endlich auch einmal konsequent abgeschlossen werden. In der eigenen Defensive nahm nun auch der THW das Zepter wieder an sich, rackerte wie eh und je und bekam die wacker kämpfenden Berliner mehr und mehr in den Griff. Der Lohn der Mühen: Ein 17:12 zur Pause.

Thierry Omeyer hielt neun Würfe.
Klicken Sie zum Vergrößern! Thierry Omeyer hielt neun Würfe.
Nach der Pause hatte sich der THW, bei dem Lars Krogh Jeppesen nicht zum Einsatz kam, wohl eine ganze Menge vorgenommen. Binnen acht Minuten erhöhten die Zebras auf 23:13, die Partie war nun endgültig entschieden - wenngleich die Füchse nicht locker ließen und stets um eine Resultatsverbesserung bemüht waren. Indes: Cool und clever spielte der THW nun seine Angriffe aus, auch wenn Stochl eine fast ebenso gute zweite Hälfte im Tor zeigte. Am Ende standen 26 Parade für den Berliner Torhüter zu Buche, der damit das Duell gegen seine namhaften Kollegen Omeyer (9 Paraden), Fritz (6) und Andersson (6) gewann.

Henrik Lundström beim Wurf.
Klicken Sie zum Vergrößern! Henrik Lundström beim Wurf.
Gar nicht zufrieden mit der Leistung seiner Spieler war Noka Serdarusic, der "zwei oder drei Spieler" ausgemacht hatte, "die keinen Bock zu spielen zeigten. Ich dachte", so der vor allem ob der 27 Gegentore etwas "angefressene" Trainer weiter, "meine Jungs würden mich besser kennen. Jetzt freue mich darauf, sie morgen in der Trainingshalle zu sehen". Bei diesen Worten lächelte Serdarusic wieder, ein untrügliches Zeichen für einen kommenden harten Zebra-Arbeitstag.

Das Vorspiel gewann übrigens die A-Jugend der Füchse gegen die THW A-Jugend klar mit 36:24.

(Christian Robohm)

Einen noch ausführlicheren bericht finden Sie auf der Homepage der Füchse Berlin.

Stimmen zum Spiel:

Noka Serdarusic:
"Wir sind fast am Ende der Vorbereitung, da kann ich als Trainer nicht zufrieden sein. Das, was wir geboten haben war nicht das Beste. 2-3 Spieler hatten keinen Bock zu spielen. Ich dachte, meine Jungs würden mich kennen und wüssten, was auf sie zukommt. Jetzt freue ich ich darauf sie morgen in der Halle zu treffen.

Zu den Füchsen Berlin: Als ehemaliger Füchsespieler bin ich natürlich gern in Berlin. Der Handball in Deutschland liebt es in großen Städten und großen Hallen zu spielen - und die Füchse haben eine Mannschaft, bei der man mit Recht hoffen kann, dass sie es in die 1. Liga schafft."

Füchse-Trainer Jörn-Uwe Lommel:
Der THW kämpft nicht nur um die Deutsche Meisterschaft, sondern auch um die Champions League. Das sieht man natürlich auch dem Kader an. Jeder unserer Fehler wurde bestraft, trotzdem bin ich überrascht, dass wir unser Ziel mit nicht mehr als 10 Toren zu verlieren, erreicht haben. Erstligisten sind gut für eine Standortbestimmung, Spiele gegen Bundesligisten sind deshalb das beste, was uns passieren kann.
Füchse-Manager Bob Hanning:
Noka wollte auch mal wieder nach Berlin zurück. Ich habe mit ihm und Uwe Schwenker gesprochen, dass wir bei unserem Projekt jetzt auch Unterstützung von außen brauchen. Der THW Kiel ist kostenlos hier angetreten.

Testspiel: 16.08.06, Di., 20.00: Füchse Berlin - THW Kiel: 27:35 (12:17)

Füchse Berlin:
Stochl (1.-60. Minute, 26 Paraden); Roemling (6), Schumann (5), Wilczynski (5/5), Veta (4), Stelmokas (3), Prokopec (2), Detlof (1), Brack (1), Hartensuer, Pieper, Julius (n.e.), Langhans (n.e.); Trainer: Lommel
Logo THW Kiel:
Omeyer (41.-60., 9 Paraden), Fritz (1.-21., 6 Paraden), M. Andersson (21.-41., 6 Paraden); Linders (5), K. Andersson (4), Lundström (1), Kavticnik (8/1), Lövgren (1), Ahlm (1), Weltgen (n.e.), Zeitz (3), Karabatic (8/3), Jeppesen (n.e.), Klein (4); Trainer: Serdarusic
Schiedsrichter:
Hartmann/Schneider (Magdeburg(Ebendorf)
Zeitstrafen:
Berlin: 3 (Prokopec, Detlof, Schumann);
THW: 0
Siebenmeter:
Berlin: 5/4 (Wilczynski scheitert an Andersson);
THW: 4/4
Spielfilm:
1. Hz.: 2:0 (4.), 2:3 (7.), 4:3 (9.), 4:4 (9.), 5:4 (10.), 5:7 (13.), 7:7 (16.), 7:9 (18.), 8:9 (18.), 8:11 (20.), 9:11 (21.), 9:13 (23.), 10:13 (23.), 10:14 (25.), 11:14 (26.), 11:16 (28.), 12:16 (29.), 12:17 (HZ);
2. Hz.: 12:19 (32.), 13:19 (33.), 13:23 (38.), 14:23 (40.), 15:24 (40.), 16:24 (41.), 16:25 (42.), 18:25 (46.), 18:26 (46.), 19:26 (47.), 19:27 (47.), 20:27 (49.), 20:28 (49.), 21:28 (50.), 21:29 (50.), 22:29 (52.), 22:30 (52.), 23:30 (52.), 23:31 (52.), 24:31 (54.), 24:32 (54.), 25:32 (55.), 25:34 (57.), 27:34 (59.), 27:35
Zuschauer:
4923 (Max-Schmeling-Halle, Berlin)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 17.08.2006:

Zebras feierten mit den Füchsen eine Gala

THW machte 5000 Fans beim 35:27 über Reinickendorf viel Freude
Berlin - Auch der mit sieben Profihandballern aufgerüstete und auf Erstliga-Aufstiegskurs getrimmte Zweitligist Reinickendorfer Füchse war gestern nicht in der Lage, den Siegeszug des THW Kiel durch die Saisonvorbereitung zu stoppen. Der deutsche Handballmeister landete vor 4923 Zuschauern in der Berliner Max-Schmeling-Halle den erwarteten und ungefährdeten 35:27 (17:12)-Erfolg über den Außenseiter.

Füchse-Manager Bob Hanning hatte den in den vergangenen 20 Jahren auf Handball-Entzug gesetzten Berliner Fans eine Handball-Gala mit dem Rekordmeister angekündigt - und nicht zu viel versprochen. "Die hatten richtig Spaß", sagte Kiels Betreuer Rainer Claßen, "unsere Jungs haben viel für das kleine Fest getan." Hanning, einst Co-Trainer der deutschen Nationalmannschaft und bis 2005 in der Bundesliga beim HSV Hamburg tätig, ist für große Inszenierungen bekannt. Die Organisation der Freundschaftspartie war auch perfekt, das Trommeln vor dem Spiel laut genug, um diese große Kulisse zu ermöglichen. Einmalig dürfte jedoch sein, dass nach einem sportlich belanglosen Testspiel anschließend eine offizielle Pressekonferenz angesetzt wurde. Bob Hanning machte es möglich.

Bei den Zebras, die auf Neuzugang Lars Krogh Jeppesen (Rippenprellung) verzichten mussten, waren Vid Kavricnik (8/1) und Nikola Karabatic (8/3) die erfolgreichsten Torschützen. Für die Berliner trafen Kreisspieler Sebastian Roemling (6) und der aus Nordhorn gekommene Frank Schumann (5) am besten. Die Füchse hielten bis zum 7:7 (16.) mit und hatten in Torhüter Petr Stochl einen starken Rückhalt, später kam der THW-Express auf Touren und zog unaufhaltsam davon.

(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 17.08.2006)


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