08./09.10.2005 - Letzte Aktualisierung: 09.10.2006 | Bundesliga |
Update #2 | Spielbericht der KN, weitere Stimmen, Fotos, Spielbericht und Statistik ergänzt... |
Marcus Ahlm war mit acht Toren bester Torschütze. |
Lars Krogh Jeppesen spielte 60 Minuten durch und erzielt hier einen seiner insgesamt 5 Treffer. |
Der Erfolg dieser Maßnahme sollte allerdings etwas auf sich warten lassen, zuvor schraubten Vid Kavticnik, Nikola Karabatic mit einem 108 km/h-Geschoss, Pelle Linders und Henrik Lundström das Resultat zwischenzeitlich auf 17:5 (23.). Erstmals gelang den Gästen nun mehr als ein Tor nacheinander, allerdings wurde das 7:17 durch Sudzum teuer bezahlt, der Linksaußen verletzte sich beim Torwurf. Die zwei schönsten Tore der Partie setzten den Schlusspunkt unter eine Halbzeit, in der der THW schnell auf Schongang stellen konnte: Zunächst vollendete Christian Zeitz einen Tempogegenstoß per tollem Dreher zum 18:8, ehe Tim Remer gar per Kempatrick zum Halbzeitstand treffen konnte.
Dominik Klein. |
Nikola Karabatic wird attackiert. |
Bitter für die Ostwestfalen: Auch Damjan Blecic verletzte sich noch ohne Gegnereinwirkung, wird voraussichtlich wie Sudzum am Mittwoch nicht gegen den VfL Gummersbach auflaufen können. Der THW indes reist am Mittwoch nach Düsseldorf, das Mammutprogramm der nächsten 14 Tage nimmt langsam Fahrt auf - der Plan eines Kräfte schonenden Sieges gegen Lübbecke ist perfekt aufgegangen...
(Christian Robohm)
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Die ersten 20 Minuten haben wir vorne und hinten sehr gut gespielt. Ende der ersten Halbzeit haben wir im Angriff zwei Bälle verschenkt, trotzdem hatten wir zur Pause nur 9 Gegentore. Mit Lars und Nikola im Mittelblock hat es heute gut geklappt, die beiden haben ihre Positionen getauscht. Stefan Lövgren ist angeschlagen und hat eine Verhärtung in der Wade, deshalb wollte ich ihn schonen. Dadurch ist der Angriff später ein bisschen ins Stocken geraten.Ich bin aber froh, dass Lars in der Lage war, heute 60 Minuten durchzuspielen, auch wenn er nach dem Spiel sehr müde war. Und ich bin froh, dass die Abwehr gezeigt hat, dass sie besser spielen kann als in den letzten Wochen.
Natürlich wollten wir uns hier besser verkaufen. Wir hatten uns eigentlich vorgenommen, den THW vor ein paar Probleme mehr zu stellen. Das Zurücklaufen klappte bei uns nicht so gut, das war unser größes Manko. Im Angriff haben wir es von der Raumaufteilung her nicht geschafft, klare Chancen herauszuspielen. Dies klappte nur anfangs einige Male, aber diese Chancen haben wir nicht genutzt. Dadurch hatten wir letztlich zu viel Respekt vor dem Gegner.Besonders schlimm sind die zwei neuen Verletzten Dragan Sudzum und Damjan Blecic, das ist nicht gut für unsere Psyche. Vor allem der Ausfall von Blecic wiegt schwer, da er bei uns zusammen mit Szymanski den Mittelblock bildet. Ich hoffe, dass er uns bald wieder zur Verfügung steht, damit wir speziell in unseren Heimspielen Punkte einfahren können.
Der THW spielt derzeit einen sehr einfachen, aber sehr effektiven und torreichen Handball. Das Spiel heute war schon nach 10 Minuten entschieden. In dieser Form ist der THW auf dem besten Weg dorthin, wo er hinkommen will.
Die Zuschauer haben ein sehr kurzweiliges Spiel gesehen mit einer durchweg konzentrierten Leistung unserer Mannschaft. Es war wichtig, dass das Team 60 Minuten lang auf dem anfänglichen Level durchgespielt hat. Lars hat heute angedeutet, wie wichtig er für uns sein kann. Von der Personalsituation her sehen wir nun endlich ein Licht am Ende des Tunnels.
Wenn man so auftritt wie wir, ist es für jeden Gegner sehr schwer. Schön, dass wir heute in beiden Halbzeiten Gas gegeben haben. Das ist auch gut für die Tordifferenz. Spaß hat es auch gegen diesen Gegner gemacht - auch weil wir in der Abwehr so stark waren, das ist mir im Vergleich mit gutem Angriffsspiel genau so lieb.
Mit meiner Leistung im ersten Bundesligaspiel bin ich zufrieden. Wichtig war, dass das Wechselspiel in der Abwehr mit Niola Karabatic so gut geklappt hat.
Heute habe ich schmerzlich festgestellt, was ich durch meinen Wechsel nach Dormagen noch lange vermissen werde.
Wir haben Kiel oft im Fernsehen gesehen und gehörigen Respekt vor diesem unglaublichen Tempohandball. Das wird keine schöne Heimreise.
Kiel ist fast schon blind aufeinander eingestellt. Wir sind ein kunterbunter Haufen, in dem wir gerade mal die Namen unserer Mitspieler kennen. Aber das wird schon noch.
Lesen Sie auch Zwei Minuten: Die THW-Kolumne nach dem Spieltag mit Lars Krogh Jeppesen.
Aus den Kieler Nachrichten vom 09.10.2005:
17 Gastspiele, null Punkte. Kiel war für die Ostwestfalen noch nie eine Reise wert. Der 18. Versuch geriet gestern zum Offenbarungseid. Leblos, harmlos, trostlos: So schlecht präsentierte sich in dieser Saison noch keine Mannschaft den 10 250 Zuschauern in der Ostseehalle. In der neunten Minute vollendete Vid Kavticnik dynamisch zur 9:3-Führung. Es war zu diesem frühen Zeitpunkt der sechste erfolgreich abgeschlossene Tempogegenstoß. Lübbeckes Defensivkräfte hatten die Verfolgung der blitzschnellen Kieler Konterspieler mit Dominik Klein (5 Tore) an der Spitze bereits nach fünf Minuten eingestellt. Die Körpersprache war Schweigen, alle Blicke waren nach unten gerichtet, und die ängstlichen Gesichter auf der Bank schienen weit vor der Pause den Schlusspfiff herbeizusehnen. Trainer Jens Pfänder gestand später kleinlaut: "Nach zehn Minuten war der Kieler Sieg nicht mehr in Gefahr." Für Tim Remer, dem 21-jährigen TuS-Neuzugang, war die eigene Ostseehallenpremiere trotzdem "ein einziger Traum." Vor so vielen Menschen zu spielen, "das ist unvorstellbar", schwärmte der Niederländer. Die Klatsche verdrängte er. "Wir hatten nur einen Gedanken im Kopf: Hoffentlich gibt es keine Riesenblamage mit 50 Toren oder mehr." Denn, so Remer weiter, "gegen dieses unglaubliche THW-Tempospiel gibt es keine Bremsen."
Auf Kieler Seite feierte Lars Krogh Jeppesen sein Bundesligadebüt. Der ehemalige Flensburger wurde freundlich empfangen von seinen neuen Fans. Er bedankte sich mit einer starken Leistung im Abwehr-Mittelblock an der Seite von Nikola Karabatic, außerdem steuerte der Däne fünf Tore zum Kantersieg bei. Im Angriff musste der 27-Jährige trotz Trainingsrückstandes ran, weil Stefan Lövgren früh auf der Bank Platz nahm. "Mein Muskel hat zugemacht", erklärte der Schwede. "Keine große Sache, nur eine Vorsichtsmaßnahme."
Das Kieler Tempospiel kam auch ohne seinen etatmäßigen Regisseur auf Touren. Weil die Abwehr aggressiv und konzentriert zupackte, dahinter mit Mattias Andersson in der ersten Halbzeit und später Thierry Omeyer zwei Könner zwischen den Pfosten standen, war dem TuS bald der Zahn gezogen. Abwehr, Tempo, Tor: In Vorwärts- und Rückwärtsbewegung blieb der THW stets Sieger. Torsten Friedrich flogen die Bälle nur so um die Ohren, und an seiner Lustlosigkeit ließ Lübbeckes Torhüter mit wegwerfenden Handbewegungen die gesamte Halle teilhaben. Den Kieler Torjägern war's egal, und weil die Partie so früh entschieden war, schickte Trainer Noka Serdarusic seinen gesamten Kader auf die Platte. Sand kam dennoch nicht ins Getriebe, TuS N-Lübbecke blieb ein hilfloser Spielball in den THW-Händen. Der Schlusspfiff war wie eine Erlösung.
(von Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 09.10.2005)
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