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07.11.2006 Mannschaft

Kieler Nachrichten-Kommentar zur Terminflut der Handballer: Spieler sind am Zug

Aus den Kieler Nachrichten vom 07.11.2006:

Die Belastung für Handballer, die bei Top-Vereinen ihr Geld verdienen und in der Freizeit für ihr Land um Titel spielen, ist viel zu hoch. Die Bundesliga deshalb zu dezimieren, ist dennoch der falsche Weg. Schließlich schlägt hier das Herz des Handballs.
Besucht der THW Kiel im Tabellenkeller die Westfalen aus Minden, fiebert stets eine ganze Region mit. Die Bundesliga ist nicht die Ursache für den aufgeblähten Terminkalender, sondern Leidtragende internationaler Verbände, die sich immer größere Stücke aus dem Kuchen schneiden. Die Europäische Handball-Föderation (EHF) schenkt ihren Mitgliedern eine Champions League mit zwei Gruppenphasen. Die Internationale Handball-Föderation (IHF) macht sich bei Sponsoren und den "kleineren" Nationen mit einem großen Turnier pro Jahr beliebt. Dabei sind sich alle einig, dass für die Sportler das Ende der Fahnenstange längst erreicht ist. Nur den ersten Schritt, sie zu entlasten, den will keiner machen.

Schließlich steht für die Sponsoren viel Geld auf dem Spiel. Die Funktionäre bangen um schöne Reisen, gesellige Abende und leckere Buffets. Von dieser Seite können die Spieler höchstens weitere Turniere erwarten, die ein ähnlich fragwürdiges Konzept besitzen wie zuletzt der World Cup. Die Spieler müssen den Stein selbst ins Rollen bringen. Sagen die Stars einmal geschlossen für eine EM oder WM ab, wird auch das Medieninteresse und die Begeisterung der Sponsoren dramatisch sinken. Erst dann werden auch die Funktionäre umdenken. Ab und zu ein Buffet ist schließlich immer noch besser als gar keines.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 07.11.2006)


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