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25.01.2007 WM 2007 / Nationalmannschaft

Kieler Nachrichten: Mit Karabatic kam die Wende

Franzosen erteilten den Polen eine Lehrstunde

Aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2007:

Dortmund - Der Europameister hat sich geschüttelt und wieder das richtige Gleis gefunden. Nach der bitteren 24:32-Niederlage gegen Island im letzten Gruppenspiel zeigten die Franzosen gestern Abend, aus welchem Holz sie geschnitzt sind. Mit 31:22 (11:12) erteilten sie Deutschland-Bezwinger Polen eine Lehrstunde.
Nach einer nervösen ersten Halbzeit hatten die Franzosen ihr Gold-Rezept aus der Schublade geholt und den Rückraum umgekrempelt. Mit Nikola Karabatic, Jerome Fernandez und Daniel Narcisse durften nun drei Rechtshänder ihr Glück versuchen. So hatten sie im letzten Jahr die EM in der Schweiz gewonnen. So hatten sie auch diesmal Erfolg. Seinen Anteil am ersten Sieg in der Hauptrunde hatte auch Thierry Omeyer (THW Kiel), den die Polen kaum überraschen konnten. Kein Wunder, spielen doch neun in der Bundesliga. "Für mich war es ein Vorteil, dass ich gegen sie in dieser Saison schon einmal gespielt habe", meinte der 30-Jährige. "In der ersten Halbzeit hatten wir noch das Island-Spiel im Kopf. Danach haben wir das Denken eingestellt und es lief gleich viel besser."

Die Polen, die vor allem im Rückraum viele Antworten schuldig blieben, suchten vergeblich nach einer Erklärung für die Niederlage, die sich in der letzten Viertelstunde zu einem Desaster entwickelte. "Wir haben in den ersten drei Spielen große Emotionen gezeigt", unternahm Torhüter Adam Weiner einen Versuch. "Heute war bei uns die Luft raus. Aber wir werden noch lange in diesem Turnier bleiben."

Mit 10:8 hatten sie in der 22. Minute geführt, als Karabatic das Feld betreten durfte. Kiels Sportler des Jahres warf drei Tore in Folge und gab das Signal zum Aufbruch. "Gegen Island ist alles schief gegangen", meinte Karabatic. "Da war unsere Abwehr so löchrig wie ein französischer Käse." Gegen Polen, so der 22-Jährige, hätten sie endlich wieder Biss gehabt. "Wir mussten gewinnen, sonst wäre die WM vorbei gewesen." Entsprechend intensiv hatte er darauf hingearbeitet und das Leben rechts, links und nach dem Polen-Spiel ausgeblendet. "Gegen wen spielen wir morgen", fragte er die Journalisten. "Slowenien? Das wird ein Krieg."

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 25.01.2007)


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