07./08.02.2007 - Letzte Aktualisierung: 08.02.2007 | WM 2007 / Mannschaft |
Update #1 | KN-Bericht ergänzt... |
Begeisternder Empfang im Kieler Ratssaal für die drei Handball-Weltmeister des THW Kiel. |
Auch die französischen Nationalspieler Thierry Omeyer und Nikola Karabatic durften sich in das Goldene Buch der Stadt Kiel eintragen. |
(Christian Robohm)
Aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2007:
Die lockere Kleiderordnung seines Vereinskollegen amüsierte auch Stefan Lövgren. "Henning hat keine Krawatte um, kein Hemd an und das Sacko fehlt auch", errechnete der Kapitän des THW Kiel eine Geldstrafe von 150 Euro, die in die Mannschaftskasse fließen wird. Ein Schätzwert. Denn, so ein schmunzelnder Lövgren, für einen solchen Auftritt gäbe es im Strafenkatalog der Zebras bislang keinen vergleichbaren Fall. "Über die Höhe müssen wir intern also noch einmal sprechen."
Für kurzweilige Unterhaltung sorgte auch Angelika Volquartz, die am Sonnabend beim Theaterball gestürzt, und mit einem Bänderriss nun auf Krücken angewiesen war. "Aus Sympathie zu Henning Fritz", meinte Volquartz, die mit einigen Versprechern auch unfreiwillig Gelächter erntete. So begrüßte die Oberbürgermeisterin Dominik Klein als Vize-Weltmeister und stolperte über den Namen des Franzosen Thierry Omeyer, der wie sein Landsmann Nikola Karabatic die Ehrung mit gemischten Gefühlen erlebte. Die WM-Vierten durften sich im Windschatten der Deutschen zwar auch ins Goldene Buch eintragen und erhielten das Prunksiegel, eine besondere Auszeichnung der Stadt Kiel. Doch ein fader Beigeschmack blieb. Schließlich interessierte sich im vergangenen Februar kein Politiker für den THW-Spieler Karabatic, als er mit Frankreich Europameister geworden war.
"Ich freue mich darüber, dass ich endlich wieder in Kiel bin", meinte der 22-Jährige, der die WM so schnell wie möglich abhaken will. Das Halbfinal-Drama gegen Deutschland, in dem die Franzosen seiner Meinung nach um den Sieg betrogen wurden, hatte das Turnier für ihn stark eingetrübt. Im Rahmenprogramm der Deutschen geehrt zu werden, war für Kiels Sportler des Jahres kaum die richtige Therapie.
Gestern wurde auch das Geheimnis gelüftet, warum Christian Zeitz die Fernsehauftritte bei Stefan Raab und Johannes B. Kerner geschwänzt hatte. "Andere hatten es nötiger, sich zu präsentieren", meinte der Linkshänder. "Ich wollte nach Hause zu meinem Hund. Der hat sich darüber gefreut."
Mit einer Stimme, die nach den Liederabenden hörbar gelitten hatte, bedankte sich Dominik Klein für den freundlichen Empfang. Jetzt, so der 23-Jährige, müsse die WM aber in der Schublade landen. "Ich bin nach Kiel gekommen, um hier auf dem Rathausplatz Titel zu feiern", meinte Klein. "Und wir haben in dieser Saison noch die Chance, drei zu gewinnen."
Gut möglich, dass Karabatic beim Heimspiel gegen den HSV Hamburg (15.25 Uhr, NDR live) bereits von Beginn an gefordert ist. Hinter dem Einsatz von Lövgren ("Hamburg putzen wir weg"), der sich im Training das Knie verdrehte, steht ein kleines Fragezeichen. Viktor Szilagyi, der neun Monate nach seinem Kreuzbandriss vor dem Comeback steht, ist noch nicht in der Lage, eine Stunde lang Tempohandball zu spielen.
Fehlen wird auf jeden Fall Henning Fritz, der mit seiner lädierten Wade voraussichtlich drei bis vier Wochen pausieren muss. "Ohne Lövgren hätten wir ein riesiges Problem", meinte THW-Trainer Noka Serdarusic, der seine Mannschaft direkt nach der Ehrung zum ersten gemeinsamen Training in diesem Jahr bat. "Zum Glück habe ich noch einige Spieler, die nicht so kräftig gefeiert haben."
(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 08.02.2007)
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