Dominik Klein hat seine Chancen toll genutzt,
auch wenn er einige Möglichkeiten vergeigt hat, aber das passiert bei
einem Typen, der immer zwei Finger in der Steckdose hat.
Christian Zeitz fiel durch große Disziplin
in der Abwehr auf, da war er stärker als sonst. Die Hoch und Tiefs im
Angriff kennen wir. Er ist unberechenbar, und so lange ich sein Trainer
bin, will ich keinen anderen Zeitzi haben.
Henning Fritz hat mich, alle Kieler und wohl
auch sich selbst mit seinen starken Leistungen überrascht. Schade, dass
er nicht immer so gehalten hat. Ein wenig Sorgen macht mir
Nikola Karabatic. Ich weiß, was ich an ihm
habe, aber er ist total ausgepowert, kein Lachen mehr, keine Lockerheit.
Ich hoffe, mein alter Nikola ist schnell wieder zurück.
Thierry Omeyer habe ich selten gesehen, er
war nicht immer gut, aber ich weiß, was ich an ihm habe.
Kieler Nachrichten:
Mussten Sie sich während der WM-Tage mit Kritik auseinandersetzen,
weil Henning Fritz beim THW nicht mehr die Nummer
1 ist?
Ja, ich habe viel Schlimmes gehört. Zum Beispiel, der böse
Serdarusic macht den WM-Helden fertig. Nur,
ich frage mich, was soll ich Henning getan haben? Die Leute sollten
Henning fragen, was in den eineinhalb Jahren vorher los war, oder sie
sollten meine anderen 14 Weltklassespieler fragen, die ebenfalls mit
Henning zusammen waren. Ich soll ihm Böses angetan haben? Es fällt
mir wirklich schwer, damit zu leben.
Das ist hypothetisch, weil sich die Frage nicht stellt. Ich weiß nicht genau,
was ich gemacht hätte. Aber Thierry hat vor der
WM-Pause die Auswärtsspiele in Nordhorn und
Großwallstadt, dort wo viele Spitzenteams Federn
gelassen haben, fast allein gewonnnen. Er hat sechs Wochen in einem
anderen Team gespielt, jetzt ist er zurück beim THW, warum sollte ich
ihm nicht mehr vertrauen?
(Das Gespräch führte Reimer Plöhn, aus den Kieler Nachrichten vom 10.02.2007)