01.06.2007 | Fans |
Wie an jedem Spieltag finden sich dann auch Hammerichs Bruder und seine Schwester ein, die regelmäßig aus Braunschweig anreist. Der Zebra-Virus liegt in der Familie. "Meine Eltern hatten schon früh ein Stammblatt und haben mich Ende der 70er das erste Mal mitgenommen", erinnert sich Hammerich, der Zeitsoldat war und nun seit zwei Jahren an der Fachhochschule für Verwaltung in Altenholz studiert. Mitte der 90er besorgte er sich zusammen mit seiner Frau eine eigene Dauerkarte im dritten Rang. Inzwischen sind sie schwarz und weiß gepolt, das Kennzeichen RD-SG lehnte der THW-Fan strikt ab, weil es an Flensburg erinnert.
Nach dem Frühstück kleidet sich der Familienclan an: Trikots, Schals, schwarz-weiße-Indianerbemalung im Gesicht und die Zebra-Hüte. "Die hat sonst keiner und damit finden wir uns immer wieder", so Hammerich. Er selbst fällt aber vor allem durch seine Schuhe auf: an jedem Fuß ein Plüsch-Zebra. "Die Puschen haben wir in den USA entdeckt." Sie sind Hammerichs Markenzeichen geworden. "Ich werde schon von Leuten angesprochen: Bist Du heute ohne Puschen da?" Daneben wählt er zwischen sechs Trikots geradezu liturgisch aus: bundesliga-alltags das aktuelle Trikot, zu besonderen Anlässen das Wislander-Hemd oder das erste-Noka-Meistertrikot. "Morgen möchte ich unbedingt ein Autogramm von Xepkin bekommen. Es ist enorm, was er geleistet hat", so der THW-Fan.
Schon eine halbe Stunde vor Hallenöffnung wird er an der Ostseehalle stehen, sich auf das Bier vor dem Spiel, das Zebra-Magazin und den Austausch - "gerne über die Schiris" - mit den gegnerischen Fans freuen. "Das darf nicht fehlen und ist sehr freundlich", gibt Hammerich sich sportlich.
Läuft das Spiel dann aber erst, "bin ich 60 Minuten nicht ansprechbar." Falls Kiel es wider Erwarten nicht schaffen sollte, "wäre ich nicht zu traurig", so Hammerich, "denn wir hatten eine super Saison." Dass am Ende aber die Zebra-Hüte des Hammerich-Fan-Clubs fliegen werden, daran lässt sein Tipp keinen Zweifel: 35:31. Für den alten und neuen Meister.
(Von Esther Alves, aus den Kieler Nachrichten vom 01.06.2007 )
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