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31.05./02.06.2007 - Letzte Aktualisierung: 02.06.2007 Bundesliga

Samstag fällt die Meisterschafts-Entscheidung: Nordhorn zu Gast in der Ostseehalle

NDR überträgt Konferenzschaltung - Live-Übertragung auf dem Rathausplatz

Update #1 KN-Vorberichte ergänzt...

Das Team der HSG Nordhorn.
Klicken Sie für weitere Infos! Das Team der HSG Nordhorn.
Samstag fällt endgültig die Entscheidung im Meisterschaftsrennen: Am letzten Spieltag empfängt der THW Kiel die HSG Nordhorn und benötigt aus diesem Spiel unbedingt einen Sieg, um nach dem DHB-Pokalsieg und dem Triumph in der Champions League das historische Triple mit dem Gewinn der Deutschen Meisterschaft perfekt zu machen. Dass Spiel beginnt um 15.05 Uhr und ist seit Monaten restlos ausverkauft. Dass die HSG Nordhorn noch um einen der begehrten Champions-League-Plätze kämpfen wird, macht die Aufgabe der Zebras nicht unbedingt leichter. Noch einmal sechzig Minuten muss der angeschlagene Kieler Kader überstehen und baut im Saisonfinale vor allem auf die Unterstützung der Fans, die im Champions-League-Finale schon unter Beweis gestellt haben, dass sie für den THW der neunte und zehnte Feldspieler sein können.
Wegen der dramatischen Spannung am letzten Spieltag hat sich der NDR entschlossen, auch am Samstag ab 15 Uhr die Partie des THW und das Spiel des zweitplatzierten HSV Hamburg in einer Konferenzschaltung live im Fernsehen zu übertragen. Nur Bilder aus der Ostseehalle gibt es hingegen auf dem Rathausplatz zu sehen, wo der NDR auf einer 40 Quadratmeter großen Leinwand das Kieler Spiel live übertragen und auch moderieren wird (siehe Extraartikel zur Handball-Party am Samstag.

Nicht nur für den THW Kiel steht am Samstag eine Menge auf dem Spiel. Auch die HSG will und muss siegen, so sie denn die letzte sich bietende Chance auf eine Qualifikation für die Champions League nutzen möchte. Das ein Sieg die Nordhorn in die Champions League bringen würde ist unterdessen keineswegs sicher, erledigt Gummersbach die Pflichtaufgabe gegen Düsseldorf in der Kölnarena, bleibt Nordhorn trotz eines Sieges nur der fünfte Platz und die Teilnahme im EHF-Pokal.

Starker Tempospieler und Torschütze: Jan Filip beim Sprungwurf
Klicken Sie zum Vergrößern! Starker Tempospieler und Torschütze: Jan Filip beim Sprungwurf
Die HSG Nordhorn hätte es - wie der THW - nicht auf diesen Showdown ankommen lassen müssen: Die Handball-Bundesliga im letzten Dezember: Eine ganze Liga zittert vor dem Euregium und der dort beheimateten HSG Nordhorn. Zwar gab es eine Auftaktniederlage gegen Hamburg, zwar verließen die Mannen von Trainer Ola Lindgren gegen Großwallstadt als Verlierer das Parkett. Doch der VfL Gummersbach und der TBV Lemgo mussten hier schmerzhaft erfahren, wie stark die HSG agiert. Und plötzlich war das Spiel gegen den THW Kiel die Top-Begegnung der Bundesliga: Erster gegen Dritter, fünf Minuspunkte gegen sechs. Und das trotz des Verletzungspechs, das in dieser Spielzeit nicht nur dem THW, sondern eben auch der HSG Nordhorn übel mitgespielt hatte. Kurz: Der THW zeigte eine seiner besten Auswärtsleistungen dieser Spielzeit und gewann mit 37:29. Das Ende der Nordhorner Titelträume folgte vier Tage später mit der Niederlage in Hamburg.

Formte erneut ein starkes Team: Trainer Ola Lindgren
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Doch die HSG sollte weiter für Überraschungen sorgen - und am Ende wäre sogar eine zügige Qualifikation für die Champions League möglich gewesen. Wenn, ja wenn Nordhorn nicht auswärts so oft gepatzt hätte. Nein, nicht die Niederlage in Gummersbach und die Unentschieden in Magdeburg und Lemgo machten der HSG zu schaffen. Es waren vielmehr die Spiele bei den so genannten "Kleinen", die Nordhorn ins Hintertreffen brachten. Das Remis in Minden beispielsweise oder noch viel mehr das blamable 32:38 bei Absteiger Eintracht Hildesheim. Hätte das Team von der holländischen Grenze nur diese beiden Spiele gewonnen, wäre die Champions-League-Qualifikation auch wegen der schwächelnden Konkurrenz durchaus vorzeitig möglich gewesen (siehe auch Gegnerkurve Nordhorn und Tabelle).

So aber kämpft die HSG Samstag um das letzte Fünkchen Hoffnung, sich doch noch für die europäische Königsklasse zu qualifizieren. Es wäre die Krönung einer Saison, die mit vielen Fragezeichen begonnen hatte, musste Trainer Ola Lindgren neben vielen weiteren Leistungsträgern doch mit Ljubomir Vranjes seinen Spielgestalter gen Flensburg ziehen lassen. Auf der Mittelposition zieht nunmehr der aus dem dänischen Aalborg gekommene norwegische Nationalspieler Börge Lund die Fäden. Dieser stellte sich dabei schnell als Volltreffer heraus. Der norwegische Nationalspieler begeisterte durch seine energischen Antritte, seinen Zug zum
Star der HSG: Holger Glandorf
Klicken Sie zum Vergrößern! Star der HSG: Holger Glandorf
Tor und seine Durchsetzungskraft nicht nur in der Grafschaft alle Handball-Begeisterten. Scouts aller großen europäischen Klubs streckten ihre Fühler nach Lund aus, der in Nordhorn in einem Team spielt, dass mit den schwedischen Torhütern Gentzel und Larsson auf einen starken Rückhalt baut. Das die wieselflinken Außen Jan Filip (mit 195 Toren auch zweitbester HSG -Torschütze) und Mathias Franzen sowie dem während der Saison aus Melsungen nach Nordhorn gewechselten Goran Sprem ein ums andere Mal auf ihre schnelle Reise schicken kann (siehe auch Gegnerkader Nordhorn).

Star des Teams ist aber ein Deutscher - und das nicht erst, seitdem Holger Glandorf mit dem Weltmeistertitel aus Köln zurück nach Nordhorn kam. Trotz langer Verletzungspausen ist er weiterhin nicht nur Herz des Teams, sondern auch Top-Torschütze. Insgesamt 203 Mal traf der Halbrechte bis zum vorletzten Spieltag ins gegnerische Tor - ein Zeichen seiner Wurfstärke und seines Selbstbewusstseins, das nach der WM in noch gesteigerter Form seinen Gegenspieler alt aussehen ließ. Er will in Nordhorn bleiben - und trotzte mit dieser Entscheidung den Verlockungen des großen Geldes in Europa.

Hinterließ einen starken Eindruck bei den WM-Spielen in Kiel: Nordhorns norwegischer Spielmacher Börge Lund.
Klicken Sie zum Vergrößern! Hinterließ einen starken Eindruck bei den WM-Spielen in Kiel: Nordhorns norwegischer Spielmacher Börge Lund.
Um an die Geldtöpfe der Champions League zu kommen, benötigt das Team von Ola Lindgren, das wir Ihnen darüber hinaus bereits im Vorbericht zum Hinspiel ausführlich vorstellten, aber den Erfolg in Kiel. Diesen will vor allem Holger Glandorf unbedingt: ""Wir haben jetzt eine ganze Saison gekämpft, jetzt wollen wir das auch holen". Diesen Erfolg verhindern wollen natürlich die Zebras. Sie werden alles dran setzen, ihrer Bilanz von bisher elf Siegen aus 16 Partien gegen die HSG (siehe auch Gegnerdaten Nordhorn) einen weiteren Erfolg beizusteuern, um damit den Meistertitel nach einer Kräfte zehrenden und mit einer bisher nie gekannten Verletzungsmisere bestückten Saison zu holen. Damit wäre der THW Kiel, der mit dem Sieg in der Champions League bereits das größte aller Saisonziele erreicht hat, alleiniger deutscher Rekordmeister.

Doch bis dahin stehen den Kieler Spielern und ihren Fans weitere sechzig Nerven aufreibende Minuten bevor, in denen sie einmal mehr über ihre Schmerzgrenzen hinaus gehen müssen. Uwe Schwenker reagierte unterdessen ganz entspannt auf die Hamburger Medienmaschinerie, die beim THW Kiel nach der Niederlage in Flensburg das "große Titel-Flattern" ausgemacht haben will. "Wir können doch nur gewinnen", sagte der Kieler Manager unlängst in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt, "schon der Champions-League-Sieg war bei der Personallage eine Sensation. Danach hatten wir zwar zwei Punkte mehr als Hamburg, aber das schwerere Restprogramm und der HSV einen kompletten Kader." Eine einzige schwere Aufgabe gegen Nordhorn warte nun noch auf die Zebras, so Schwenker weiter, aber man müsse den THW Kiel zu Hause auch erst einmal schlagen. Dass dies nicht geschieht wird auch am Samstag eine Herkulesaufgabe für die Zebras." Die Nackenschläge haben die Mannschaft auf jeden Fall zusammengeschweißt. Einige spielen zwar nicht auf ihrer angestammten Position. Aber allen ist bewusst, wie wichtig es ist, eine gute Leistung zu zeigen."

Noch einmal eine gute Leistung zeigen - das gilt sowohl für die THW-Spieler als auch ihre Fans, die am Samstag ebenfalls alles geben müssen, damit eine grandiose Saison mit dem Triple gekrönt wird!

Die Unparteiischen bei der Partie am Samstag sind Frank Lemme und Bernd Ullrich aus Magdeburg.

(Christian Robohm)

 

Lesen Sie bitte auch

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007:

Lövgren will heute mit dem THW feiern

Stefan Lövgren, verletzter Kapitän des THW Kiel, saß für die KN gestern schon einmal Probe - auf dem Rathausbalkon. Hier werden die Handballer sich nach dem Heimspiel gegen Nordhorn den voraussichtlich 20 000 Fans zeigen.

Erstmals seit sieben Jahren feiert der DHB-Pokal wieder mit und die Champions-League-Trophäe gibt ihr Debüt. Besiegen die Zebras Nordhorn, dann ist zum 13. Mal auch die Meisterschale dabei. "Ich habe daran keinen Zweifel", meint Lövgren, der schon bei der Generalprobe eine Gänsehaut bekam. "Es ist immer wieder ein unglaubliches Gefühl, auf den Balkon zu treten und zum ersten Mal diese Menschenmassen zu sehen", sagt Lövgren, der zum fünften Mal die Meisterschaft auf diese Weise feiern will.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007:

Das "Triple": Nur Nordhorn kann die Zebras noch stoppen

Gefeiert wird in jedem Fall: Aber der THW Kiel will mit der Meisterschale auf dem Rathausbalkon erscheinen
Kiel - Der THW Kiel feiert heute ab 14 Uhr auf dem Rathausplatz eine große Fete. Auch wenn die Zebras im letzten Saisonspiel (15 Uhr, live auf N3) gegen Nordhorn die 13. Meisterschaft noch verspielen sollten. Hamburg schließt sein Rathaus am Sonntag für den HSV nur auf, wenn die Handballer ihre erste Meisterschaft feiern. Wenn nicht, fallen Senatsempfang und die Party mit "Lotto King Karl" aus.

Die Zahlen vor dem Finale: Kiel und Hamburg sind punktgleich (56:10), die Zebras haben das bessere Torverhältnis (plus 96). Ein Sieg gegen Nordhorn, und der THW muss sich den Titel "Rekordmeister" nicht länger mit dem VfL Gummersbach teilen. Geben die Kieler, die seit 21 Pflichtspielen in der Ostseehalle unbesiegt sind, einen oder gar beide Punkte ab, hat der HSV Hamburg alle Trümpfe in der Hand. "Wenn die HSG in Kiel etwas erreicht, werden wir eine Bierleitung nach Nordhorn verlegen", verspricht HSV-Boss Andreas Rudolph, dessen Team zeitgleich bei FA Göppingen (10.) gefordert ist. Freibier als Motivationsspritze benötigt der Tabellen-Fünfte allerdings nicht. "Erwartung, Stimmung, Nerven, Druck", zählt HSG-Trainer Ola Lindgren die atmosphärischen Reize vor dem Fernduell um den Titel auf. "Das ist für uns eine Riesen-Herausforderung und reizvoll für die Spieler."

Dem NDR-Fernsehen ist das brisanteste Finale seit sieben Jahren eine Konferenzschaltung wert. Die Welle Nord berichtet ab 14 Uhr in einer Sondersendung über den Showdown zwischen Kiel und Hamburg. Mehr als 20 000 Fans werden auf dem Rathausplatz erwartet: Großbildleinwand, LiveÜbertragung, Bierbuden, Würstchenstände, ein Juni-Tag laut www.wetter.de ohne Regen - zum Rund-um-Sorglos-Gefühl fehlt nun "nur" noch der Meistertitel. Stefan Lövgren, verletzter Kapitän des Tabellenführers, hat daran keine Zweifel. "Wir haben Respekt vor Nordhorn. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns das noch nehmen lassen." Die Enttäuschung nach der Niederlage in Flensburg (36:41) sei zwar riesig gewesen, so Lövgren. "Aber die Jungs waren am Ende ganz schön platt und Flensburg hat an diesem Tag bewiesen, dass sie die zweitbeste Mannschaft in Deutschland sind."

Auf Wunsch der KN-Redaktion besuchte Lövgren gestern das Rathaus und spürte bereits das besondere Flair der Handball-Stadt Kiel an einem dieser Meister-Tage. "Es ist immer wieder ein unglaubliches Gefühl, wenn wir auf den Balkon treten und zum ersten Mal diese Menschenmassen sehen." In Schweden habe er solche Feten nur erlebt, als seine Nationalmannschaft Welt- und Europameister wurde.

Spricht Lövgren von Nordhorn ("eine der Überraschungen dieser Saison"), dann lobt er in den höchsten Tönen. Ganz auszuschließen ist es nicht, dass sich die HSG als Vierter noch für die Champions League qualifizieren wird. Obwohl der punktgleiche VfL Gummersbach (49:17/plus 24) das bessere Torverhältnis und mit dem Heimspiel gegen die HSG Düsseldorf das leichtere Programm hat. "Aber damit haben die Gummersbacher auch einen großen Druck auf ihren Schultern", meint Lövgren. "Schließlich erwarten alle einen Heimsieg. Nordhorn dagegen kann völlig befreit aufspielen."

Vize-Meister - dieser Titel würde die Kieler Feierlichkeiten allerdings nur kurz eintrüben. Schließlich präsentiert der THW neben dem DHB-Pokal erstmals auch die Champions-League-Trophäe auf dem Balkon. "Gefeiert wird trotzdem", verspricht THW-Manager Uwe Schwenker. "Für das, was die Mannschaft in dieser Saison erreicht hat, haben die Spieler und Fans eine Riesen-Sause verdient."

Für die Funktionäre ist die Meisterschaft entschieden: Uli Strombach, Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB) reist mit der Original-Schale nach Kiel.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007:

Spruch des Tages

"Vielen Dank, aber heute habe ich leider keine Zeit. Aber ich komme morgen wieder. Dann trinke ich aber keinen Kaffee, sondern etwas anderes."

öStefan Lövgren zu Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz, die ihm gestern auf dem Rathausbalkon eine Tasse Kaffee anbot.

(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007)

 


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THW Kiel - HSG Nordhorn:
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TV-, Radio- und Internet-Tips:

  • NDR-Logo TV: NDR, Sa., ab 14.55 Uhr: THW Kiel - HSG Nordhorn & FA Göppingen - HSV Hamburg als Konferenzschaltung live
    TV: NDR, Sa., ab 19.30 Uhr: Bericht über das THW-Spiel und Live-Schaltung auf den Rathausplatz
  • NDR 1 Welle Nord-Logo Radio: NDR 1 Welle Nord:
    Sa., ab 15.00: Liveeinblendungen THW Kiel - HSG Nordhorn
    (geplante Einblendungen um 15.15, 15.30, 15.45, 16.00, 16.30 und evtl. in der Schlussphase )
    Sa., ab 17.00: Nachbericht und Schaltung auf den Rathausplatz in der Sendung "Nordsport"
    Tip: Welle Nord kann man auch im Internet live hören!
  • Radio: NDR 2:
    Sa., ab 15.05: THW Kiel - HSG Nordhorn & FAG - Hamburg als ausführliche Konferenzschaltung live
  • Internet: Die HSG Nordhorn bietet einen ausführlichen Ticker an.
  • Eine Übersicht über verschiedene Live-Ticker finden Sie auf unserer Live-Ticker-Seite.


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