31.05./02.06.2007 - Letzte Aktualisierung: 02.06.2007 | Bundesliga |
Update #1 | KN-Vorberichte ergänzt... |
Das Team der HSG Nordhorn.
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HSG |
Nicht nur für den THW Kiel steht am Samstag eine Menge auf dem Spiel. Auch die HSG will und muss siegen, so sie denn die letzte sich bietende Chance auf eine Qualifikation für die Champions League nutzen möchte. Das ein Sieg die Nordhorn in die Champions League bringen würde ist unterdessen keineswegs sicher, erledigt Gummersbach die Pflichtaufgabe gegen Düsseldorf in der Kölnarena, bleibt Nordhorn trotz eines Sieges nur der fünfte Platz und die Teilnahme im EHF-Pokal.
Starker Tempospieler und Torschütze: Jan Filip beim Sprungwurf |
Formte erneut ein starkes Team: Trainer Ola Lindgren |
So aber kämpft die HSG Samstag um das letzte Fünkchen Hoffnung, sich doch noch für die europäische Königsklasse zu qualifizieren. Es wäre die Krönung einer Saison, die mit vielen Fragezeichen begonnen hatte, musste Trainer Ola Lindgren neben vielen weiteren Leistungsträgern doch mit Ljubomir Vranjes seinen Spielgestalter gen Flensburg ziehen lassen. Auf der Mittelposition zieht nunmehr der aus dem dänischen Aalborg gekommene norwegische Nationalspieler Börge Lund die Fäden. Dieser stellte sich dabei schnell als Volltreffer heraus. Der norwegische Nationalspieler begeisterte durch seine energischen Antritte, seinen Zug zum
Star der HSG: Holger Glandorf |
Star des Teams ist aber ein Deutscher - und das nicht erst, seitdem Holger Glandorf mit dem Weltmeistertitel aus Köln zurück nach Nordhorn kam. Trotz langer Verletzungspausen ist er weiterhin nicht nur Herz des Teams, sondern auch Top-Torschütze. Insgesamt 203 Mal traf der Halbrechte bis zum vorletzten Spieltag ins gegnerische Tor - ein Zeichen seiner Wurfstärke und seines Selbstbewusstseins, das nach der WM in noch gesteigerter Form seinen Gegenspieler alt aussehen ließ. Er will in Nordhorn bleiben - und trotzte mit dieser Entscheidung den Verlockungen des großen Geldes in Europa.
Hinterließ einen starken Eindruck bei den WM-Spielen in Kiel: Nordhorns norwegischer Spielmacher Börge Lund. |
Doch bis dahin stehen den Kieler Spielern und ihren Fans weitere sechzig Nerven aufreibende Minuten bevor, in denen sie einmal mehr über ihre Schmerzgrenzen hinaus gehen müssen. Uwe Schwenker reagierte unterdessen ganz entspannt auf die Hamburger Medienmaschinerie, die beim THW Kiel nach der Niederlage in Flensburg das "große Titel-Flattern" ausgemacht haben will. "Wir können doch nur gewinnen", sagte der Kieler Manager unlängst in einem Interview mit dem Hamburger Abendblatt, "schon der Champions-League-Sieg war bei der Personallage eine Sensation. Danach hatten wir zwar zwei Punkte mehr als Hamburg, aber das schwerere Restprogramm und der HSV einen kompletten Kader." Eine einzige schwere Aufgabe gegen Nordhorn warte nun noch auf die Zebras, so Schwenker weiter, aber man müsse den THW Kiel zu Hause auch erst einmal schlagen. Dass dies nicht geschieht wird auch am Samstag eine Herkulesaufgabe für die Zebras." Die Nackenschläge haben die Mannschaft auf jeden Fall zusammengeschweißt. Einige spielen zwar nicht auf ihrer angestammten Position. Aber allen ist bewusst, wie wichtig es ist, eine gute Leistung zu zeigen."
Noch einmal eine gute Leistung zeigen - das gilt sowohl für die THW-Spieler als auch ihre Fans, die am Samstag ebenfalls alles geben müssen, damit eine grandiose Saison mit dem Triple gekrönt wird!
Die Unparteiischen bei der Partie am Samstag sind Frank Lemme und Bernd Ullrich aus Magdeburg.
(Christian Robohm)
Lesen Sie bitte auch
Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007:
Erstmals seit sieben Jahren feiert der DHB-Pokal wieder mit und die Champions-League-Trophäe gibt ihr Debüt. Besiegen die Zebras Nordhorn, dann ist zum 13. Mal auch die Meisterschale dabei. "Ich habe daran keinen Zweifel", meint Lövgren, der schon bei der Generalprobe eine Gänsehaut bekam. "Es ist immer wieder ein unglaubliches Gefühl, auf den Balkon zu treten und zum ersten Mal diese Menschenmassen zu sehen", sagt Lövgren, der zum fünften Mal die Meisterschaft auf diese Weise feiern will.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007)
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007:
Die Zahlen vor dem Finale: Kiel und Hamburg sind punktgleich (56:10), die Zebras haben das bessere Torverhältnis (plus 96). Ein Sieg gegen Nordhorn, und der THW muss sich den Titel "Rekordmeister" nicht länger mit dem VfL Gummersbach teilen. Geben die Kieler, die seit 21 Pflichtspielen in der Ostseehalle unbesiegt sind, einen oder gar beide Punkte ab, hat der HSV Hamburg alle Trümpfe in der Hand. "Wenn die HSG in Kiel etwas erreicht, werden wir eine Bierleitung nach Nordhorn verlegen", verspricht HSV-Boss Andreas Rudolph, dessen Team zeitgleich bei FA Göppingen (10.) gefordert ist. Freibier als Motivationsspritze benötigt der Tabellen-Fünfte allerdings nicht. "Erwartung, Stimmung, Nerven, Druck", zählt HSG-Trainer Ola Lindgren die atmosphärischen Reize vor dem Fernduell um den Titel auf. "Das ist für uns eine Riesen-Herausforderung und reizvoll für die Spieler."
Dem NDR-Fernsehen ist das brisanteste Finale seit sieben Jahren eine Konferenzschaltung wert. Die Welle Nord berichtet ab 14 Uhr in einer Sondersendung über den Showdown zwischen Kiel und Hamburg. Mehr als 20 000 Fans werden auf dem Rathausplatz erwartet: Großbildleinwand, LiveÜbertragung, Bierbuden, Würstchenstände, ein Juni-Tag laut www.wetter.de ohne Regen - zum Rund-um-Sorglos-Gefühl fehlt nun "nur" noch der Meistertitel. Stefan Lövgren, verletzter Kapitän des Tabellenführers, hat daran keine Zweifel. "Wir haben Respekt vor Nordhorn. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass wir uns das noch nehmen lassen." Die Enttäuschung nach der Niederlage in Flensburg (36:41) sei zwar riesig gewesen, so Lövgren. "Aber die Jungs waren am Ende ganz schön platt und Flensburg hat an diesem Tag bewiesen, dass sie die zweitbeste Mannschaft in Deutschland sind."
Auf Wunsch der KN-Redaktion besuchte Lövgren gestern das Rathaus und spürte bereits das besondere Flair der Handball-Stadt Kiel an einem dieser Meister-Tage. "Es ist immer wieder ein unglaubliches Gefühl, wenn wir auf den Balkon treten und zum ersten Mal diese Menschenmassen sehen." In Schweden habe er solche Feten nur erlebt, als seine Nationalmannschaft Welt- und Europameister wurde.
Spricht Lövgren von Nordhorn ("eine der Überraschungen dieser Saison"), dann lobt er in den höchsten Tönen. Ganz auszuschließen ist es nicht, dass sich die HSG als Vierter noch für die Champions League qualifizieren wird. Obwohl der punktgleiche VfL Gummersbach (49:17/plus 24) das bessere Torverhältnis und mit dem Heimspiel gegen die HSG Düsseldorf das leichtere Programm hat. "Aber damit haben die Gummersbacher auch einen großen Druck auf ihren Schultern", meint Lövgren. "Schließlich erwarten alle einen Heimsieg. Nordhorn dagegen kann völlig befreit aufspielen."
Vize-Meister - dieser Titel würde die Kieler Feierlichkeiten allerdings nur kurz eintrüben. Schließlich präsentiert der THW neben dem DHB-Pokal erstmals auch die Champions-League-Trophäe auf dem Balkon. "Gefeiert wird trotzdem", verspricht THW-Manager Uwe Schwenker. "Für das, was die Mannschaft in dieser Saison erreicht hat, haben die Spieler und Fans eine Riesen-Sause verdient."
Für die Funktionäre ist die Meisterschaft entschieden: Uli Strombach, Präsident des Deutschen Handball-Bundes (DHB) reist mit der Original-Schale nach Kiel.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007)
Aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007:
öStefan Lövgren zu Oberbürgermeisterin Angelika Volquartz, die ihm gestern auf dem Rathausbalkon eine Tasse Kaffee anbot.
(Von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 02.06.2007)
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