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29./30.04.2007 - Letzte Aktualisierung: 30.04.2007 Champions League

Champions League: Kiels neue Helden: Der THW holt zum ersten Mal den Titel!

CL, Finale, Rückspiel: 29.04.2007, So., 17.30: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt: 29:27 (15:10)
Update #2 KN-Berichte, Spielbericht, Stimmen und Fotos ergänzt...

Der große Moment: Stefan Lövgren reckt den Pokal empor.
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"Zeit für Heldentaten" hatte das offizielle Hallenmagazin des THW Kiel vor dem Anpfiff des Final-Rückspiels gegen die SG Flensburg-Handewitt gefordert. Das Publikum und der dezimierte Kader der Zebras taten, was gewünscht war. Am Ende reckte THW-Kapitän Stefan Lövgren, der sich zur Überraschung aller einsatzfähig gemeldet hatte, den überdimensionalen Siegerpokal gen Hallendecke: Der THW Kiel hat es geschafft, der THW Kiel ist zum ersten Mal in seiner titelträchtigen Vereinsgeschichte auf Europas Thron geklettert, der THW Kiel ist Champions League Sieger 2007!
Zwischen Anpfiff und grenzenlosen Jubel lagen sechzig Minuten, in denen den Zebras noch einmal alles abverlangt wurde. Erst als Kim Andersson sechs Sekunden vor dem Abpfiff zum 29:27 (15:10) traf, kannte der Jubel keine Schranken mehr.

Prickelnd, prickelnder - Champions League-Finale! Schon weit vor dem Anpfiff herrschte eine grandiose Stimmung im total ausverkauften Rund der Ostseehalle, die ihren ersten Höhepunkt erlebte, als Stefan Lövgren im Trikot die Platte betrat. Dieses Spiel wollte sich der Kapitän auf gar keinen Fall entgehen lassen, nahm dafür die starken Schmerzen seiner Verletzung in Kauf.

Und der THW hatte begriffen, ging schnell mit 3:0 in Führung. Wie schon im Hinspiel
Schlüsselszene: Joachim Boldsen sieht die Rote Karte.
Klicken Sie zum Vergrößern! Schlüsselszene: Joachim Boldsen sieht die Rote Karte.
waren Christian Zeitz und Nikola Karabatic die Motoren, die das THW-Angriffsspiel ankurbelten. Auf Flensburger Seite hielt Lijewski seine Farben mit wuchtigen Würfen im Spiel. Bis auf 4:5 und 7:8 verkürzten die Gäste, die gegen eine aggressive und schnelle THW-Abwehr mit einem tollen Thierry Omeyer dahinter aber ihre Probleme hatten. Dann der Schock für die SG: Zeitz ging in einen Zweikampf mit Boldsen, der sich gegen den quirligen Kieler "Ersatz"-Mittelmann nur mit einem Griff an den Hals wehren konnte. Das ansonsten klasse pfeifende Unparteiischen-Gespann Baum/Goralczyk zögerte keinen Moment, und zeigte dem SG-Mittelmann die Rote Karte. Eine harte Bestrafung, doch offenbar wollten die Schiedsrichter früh klar machen, dass für Nickeligkeiten kein Platz in diesem Finale war. Den Flensburger Schock-Zustand nutzten die aufopferungsvoll kämpfenden Kieler eiskalt: Acht Minuten ließen die Defensive und Omeyer keinen Ball ins schwarz-weiße Tor, während Zeitz und Karabatic im Wechsel auf 12:7 (27.), nach Ablauf der 30 Minuten erzielte Kim Andersson mit einem rotzfrechen Siebenmeter-Heber den 15:10-Halbzeitstand - die Ostseehalle stand Kopf.

Überragender Spielmacher: Christian Zeitz
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Mahnende Stimmen erinnerten aber immer wieder an das DHB-Pokal-Halbfinale, in dem Flensburg in der zweiten Halbzeit den Kieler Vorsprung pulverisierte. Zunächst sah es auch danach aus, dass die SG heran kommen könnte. Zwei schnelle Tore von Vranjes und Jensen sorgten wieder für Spannung, doch die Zebras wollten nicht klein beigeben. Angepeitscht von einem Publikum, das fortan jede eventuell noch vorhandene Zurückhaltung ablegte, erhöhte Klein per Tempogegenstoß wioeder auf 17:12 (24.). Doch die SG war im Spiel, nutzte sich nun einschleichende Flüchtigkeitsfehler im Kieler Angriff mit drei Kontern zum 15:17 (38.), die Dramatik nahm zu. Auch zwei Karabatic-Geschosse zum 22:17 (45.) bedeuteten keine Vorentscheidung. Die letzte Viertelstunde des Spiels war längst angebrochen, Beutler für für den guten Holpert ins Flensburger Tor beordert worden. Zwei direkt aufeinander folgende Siebenmeter-Heber von Eggert brachten die Gäste wieder auf Tuchfühlung, die spätestens beim 24:26 durch Lijewskis Kullertor zum heißen Atem für die Kieler wurde (55.). Der THW hatte Pech mit Holztreffern, Karabatics Hammer ging knapp am Tor vorbei. Flensburg war am Drücker, fand seinen Meister aber in der Kieler Abwehr und einem gerade in dieser Phase überragenden Thierry Omeyer. Doch auch dieser konnte nicht verhindern, dass nach Kleins Zwei-Minuten-Strafe und Zeitz' roter Karte der THW die letzten Sekunden in doppelter Unterzahl bestreiten musste.

Stimmungsvolles Ambiente zum großen Triumph: Die Siegerehrung
Klicken Sie zum Vergrößern! Stimmungsvolles Ambiente zum großen Triumph: Die Siegerehrung
Längst hatte die SG auf eine offene Manndeckung umgestellt, durch Vranjes den Rückstand 24 Sekunden vor Ende auf 27:28 verkürzt - noch ein Flensburger Tor und es hätte ein Siebenmeterwerfen gegeben. Serdarusic nahm eine Auszeit, wollte seine Spieler für die letzten 13 Sekunden einstimmen. Karabatic auf Lundström, der kurz gedribbelt, den freien Kim Andersson angespielt, der eiskalt gegen Beutler vollstreckte - der Rest war unglaublicher Jubel für eine Mannschaft, die es trotz aller Widrigkeiten durch einen enormen Energieeinsatz geschafft hat, den lang gehegten Kieler Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Kiel hat neue Helden! Kiel hat Omeyer, M. Andersson, Fritz, Linders, Xepkin, K. Andersson, Lundström, Kavticnik, Lövgren, Zeitz, Karabatic, Klein, Jeppesen, Szilagyi, Ahlm und natürlich Noka Serdarusic!

(Christian Robohm)

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Stimmen zum Spiel:

THW-Trainer Noka Serdarusic:
Ich hätte nie gedacht, dass wir dieses Ziel mit unserem dezimierten Kader erreichen können. Meiner Mannschaft zolle ich das größte Kompliment, was man aussprechen kann. Insbesondere bedanke ich mich natürlich bei Andrei Xepkin, der sich mit seinen bald 42 Jahren in den Dienst der Mannschaft gestellt hat - und das mit vollem Herzen.

Gegenüber den KN: Ich freue mich für die Mannschaft und möchte mich besonders bei Andrei Xepkin bedanken. Mit wie viel Herzblut er gespielt und wie sehr er uns geholfen hat - das hätte niemand gedacht. Jetzt erwarte ich, dass wir Meister werden.

SG Trainer Kent Harry Andersson:
Ich gratuliere dem THW Kiel zum Titel. Der THW war einfach die bessere Mannschaft am heutigen Tag.

Gegenüber den KN: Diese Niederlage tut weh. Wir wollten Kiel überraschen mit einer 5:1-Deckung mit Stryger an der Spitze. Das haben wir zwei Wochen lang trainiert. Darum waren die Rote Karte gegen Boldsen und die Verletzung von Stryger entscheidend. Das war ein Schock.

Andrei Xepkin:
Ich bedanke mich bei Noka für sein Vertrauen. Dies bedeutet mir sehr viel, zumal ich eineinhalb Jahre nicht gespielt habe. Es ist nicht normal, dass eine Mannschaft mit sovielen Verletzten solch ein Spiel gewinnt. Das ist der größter Moment in meinem Leben - und das größte Geschenk zu meinem 42. Geburtstag. War mein Herz bisher rot-blau gefärbt, so ist seit heute ein großer Streifen schwarz-weiß. Ich bedanke mich bei diesem professionellen Klub und insbesondere bei Uwe Schwenker. Wenn mir vor drei Monaten jemand gesagt hätte, ich würde heute die Champions League gewinnen, hätte ich ihn für betrunken gehalten.
Christian Zeitz:
Die Szene in der 19. Minute war ein ganz normales Foul. Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Boldsen wäre ausreichend gewesen. Die Schiedsrichter haben aber anders entschieden. Jetzt freue ich mich über den Sieg, schließlich hat Kiel seit etlichen Jahren auf diesen Titel gewartet. Getrunken wird heute alles, was betrunken macht!
THW-Manager Uwe Schwenker gegenüber den KN:
Auch 17 Sekunden vor dem Abpfiff war das Spiel für mich noch nicht entschieden. Das war dramatisch. Ich mache der ganzen Mannschaft und dem Publikum ein Kompliment.
SG-Spieler Lars Christiansen:
Kiel hat heute super gespielt, wir lagen
Dominik Klein gegenüber den KN:
Stefan Lövgren hatte nach dem Spiel Tränen in den Augen. Wir haben den Titel für ihn geholt. Der Champions-League-Pokal sieht zehnmal schöner als der Weltmeister-Pokal, und außerdem haben wir gemeinsam an diesem Titel ein ganzes Jahr gearbeitet.
Stefan Lövgren gegenüber den KN:
Christian Zeitz hat seine Sache in der Mitte gut gemacht. Wichtig war nicht, dass er ein- oder zweimal verworfen hat. Wichtig war, dass er immer souverän weitergearbeitet hat. Mir tut jetzt nichts mehr weh. Eine Feier war nicht geplant, aber das kriegen wir auch noch alleine hin.
SG-Manager Thorsten Storm gegenüber den KN:
Kiel war in zwei Spielen besser und hat den Titel verdient gewonnen. Man hat gesehen, wie wichtig der Torwart ist. Omeyer hat überirdisch gehalten.
SG-Spieler Joachim Boldsen gegenüber den KN:
Ich glaube nicht, dass die Rote Karte berechtigt war, aber die Schiedsrichter müssen eben sehr schnell entscheiden. Entscheidend war das nicht, denn wir hatten auch so genug Möglichkeiten. Die Enttäuschung ist riesengroß, aber wir müssen jetzt dringend Vierter in der Bundesliga werden.
Schiedsrichter Miroslaw Baum gegenüber den KN:
Boldsen ging nicht auf den Ball. Bis dahin haben beide Mannschaften korrekt gespielt, aber dieses Foul war für mich objektiv eine Rote Karte. Nach dem Spiel kamen alle Flensburger zu uns und haben uns zu unserer guten Leistung gratuliert.

 


Champions League, Finale: 29.04.07, So., 17.30: THW Kiel - SG Flensburg-Handewitt: 29:27 (15:10)

Logo THW Kiel:
Omeyer (1.-60., 16 Paraden), M. Andersson (n.e.); Linders (2), Xepkin, K. Andersson (5/3), Lundström (1), Kavticnik (4), Lövgren (n.e.) Zeitz (7), Karabatic (9/1), Klein (1); Trainer: Serdarusic
Logo SG Flensburg-Handewitt:
Beutler (44.-60., 2 Paraden), Holpert (1.-44., 13 Paraden); Lackovic (3), Nielsen, Eggert (4/3), Jensen (1), Christiansen (2/2), Vranjes (3), Johannsen (4), Stryger, Lijewski (6), Boldsen (2), Lauritzen, Knudsen (2); Trainer: Andersson
Schiedsrichter:
Miroslaw Baum / Marek Goralczyk (POL)
Zeitstrafen:
THW: 2 (Linders (47.), Klein (59.));
SG: 2 (Knudsen (23.), Eggert (55.))
Rote Karten:
THW: Zeitz (Foulspiel, 60.);
SG: Boldsen (Foulspiel, 19.)
Siebenmeter:
THW: 5/4 (Holpert hält Karabatic (6.));
SG: 5/5
Spielfilm:
1. Hz.: 3:0 (4.), 4:1, 5:2 (9.), 5:4 (11.), 7:4 (14.), 8:5, 8:7 (17.), 12:7 (27.), 13:8, 14:10 (30.), 15:10 ;
2. Hz.: 15:12 (33.), 17:12, 17:15 (38.), 19:16, 20:17 (41.), 22:17 (45.), 22:19, 23:20 (49.), 25:21 (51.), 26:22 (54.), 26:24 (55.), 27:25 (59.), 28:26 (60.), 28:27 (60.), 29:27.
Zuschauer:
10250 (ausverkauft) (Ostseehalle, Kiel)

Die anderen Europapokal-Finals

Dreifach-Triumph für die deutschen Klubs: Dem SC Magdeburg gelang der der erste Titel dieses geschichtsträchtigen Sonntags: Im EHF-Pokal siegte der SCM nach dem 30:30 bei CAI BM. Aragon (ESP) im Rückspiel mit 31:28 (11:10) und holte damit die Trophäe nach Sachsen-Anhalt (Lesen Sie hierzu bitte auch den Bericht der Kieler Nachrichten).

Der deutsche Pokalsieger HSV Hamburg kam im Pokal der Pokalsieger gegen C.BM. Ademar Leon (ESP) hauchdünn zum Erfolg: In eigener Halle hatten die Hamburger ein 28:24 (14:12) vorgelegt, in Leon traf Yoon acht Sekunden vor dem Ende zum vielumjubelten 33:37 (13:16) Endstand (Lesen Sie hierzu bitte auch den Bericht der Kieler Nachrichten).

Im Challenge Cup griffen der ehemalige Kieler Frode Hagen und der ehemalige Flensburger Glenn Solberg mit ihrem Heimatverein Drammen HK (NOR) nach dem Titel. Nach dem 26:26-Auswärtsremis beim rumänichen Club C.S. UCM Resita reichte es für die beiden ehemaligen Bundesligaspieler nicht zum Titel. In heimischer Halle kam Drammen nur zu einem 36:36-Remis, aufgrund der mehr erzielten Auswärtstore ging der Titel nach Rumänien.

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 30.04.2007:

Historischer THW-Tag: Der "Pott" ist zu Hause

29:27 gegen Flensburg: Kieler gewinnen im zehnten Anlauf die Champions League
So sehen Sieger aus: Der THW Kiel ist Champions League Sieger 2007!
Klicken Sie zum Vergrößern! So sehen Sieger aus: Der THW Kiel ist Champions League Sieger 2007!
Kiel - Es ist vollbracht! Auf den Tag genau sieben Jahre nach dem verlorenen Finale gegen den FC Barcelona hat der THW Kiel zum ersten Mal die Champions League gewonnen. Und wie: In einem dramatischen Final-Rückspiel besiegten die Zebras gestern Nachmittag die SG Flensburg-Handewitt mit 29:27 (15:10) und machten nach der famosen Leistung im Hinspiel (28:28) den größten Triumph der Vereinsgeschichte perfekt.

59:47 Minuten zeigte die Hallenuhr an, als Noka Serdarusic zum grünen Karton griff. Seine ausgepumpten Jungs hatten in den Sekunden zuvor eine 28:25-Führung verspielt, Anders Eggert und Ljubomir Vranjes zum 28:27 getroffen. Ein weiteres Gegentor, und das Finale der Champions League hätte im Siebenmeterwerfen entschieden werden müssen. Auszeit für die Kieler, die in doppelter Unterzahl noch dreizehn Sekunden überstehen mussten. Erinnerungen an das verlorene Viertelfinale in der vergangenen Champions-League-Saison wurden wach, als den Zebras in den letzten Sekunden der Sieg entglitt. Diesmal nicht: Nikola Karabatic, erneut Maschinist im THW-Spiel, passte den Ball zu Kim Andersson, der zu seinem Landsmann Henrik Lundström. Auf den flinken Linksaußen stürzten sich zwei Flensburger und Lundström spielte gedankenschnell wieder Andersson an. Der Linkshänder, von den Gästen vergessen, stand frei am Kreis und traf zum erlösenden 29:27. Der Rest war eine große Party.

Während Serdarusic den Jubelsturm nutzte, um den Moment des Triumphes in der Ruhe seiner Kabine zu genießen, stürzten die Zebras sich auf den langen Andersson. Von den Tribünen strömten die verletzten Marcus Ahlm, Viktor Szilagyi, Lars Krogh Jeppesen und Henning Fritz auf die Platte.

Ein grandioser Erfolg ohne fünf Asse - das war gestern nur möglich, weil der THW erneut mit unglaublicher Entschlossenheit kämpfte und die leeren Akkus immer wieder mit den Emotionen des Publikums auflud, das von der ersten Sekunde an für ein höllisches Spektakel sorgte. Der Lärmpegel war offensichtlich auch für die Flensburger eine neue Erfahrung. Hektisch und zerfahren fanden sie bis zur Pause überhaupt nicht ihren Rhythmus. Unter dem Druck der Zuschauer patzten zudem die polnischen Schiedsrichter Baum/Goralczyk, die Joachim Boldsen in der 18. Minute die Rote Karte zeigten. Bitter für die SG, hatte der bullige Däne Kiels Christian Zeitz ("eine Zwei-Minuten-Strafe wäre ausreichend gewesen") doch lediglich kräftig am Trikot gezogen - eine Fehlentscheidung.

Ohne Boldsen und ohne ihren Kapitän Sören Stryger, der nach wenigen Minuten mit einer Wadenzerrung vom Feld humpelte, wurde auch das Flensburger Hemd kürzer. Zudem stand der routinierte Lars Christiansen gestern völlig neben sich. Als Kim Andersson die erste Halbzeit mit einem frechen Siebenmeter-Heber beendete, deutete alles auf einen THW-Sieg hin.

Doch das Team von Kent-Harry Andersson, der gestern seinen 58. Geburtstag feierte, bewies in dem Derby-Drama, dass es sich zu Recht für das Finale qualifiziert hatte. Immer wieder musste der überragende Thierry Omeyer (20 Paraden) für seine Vorderleute retten, deren Beine immer schwerer wurden. Auf der Zielgeraden war es schließlich der Wille eines Vid Kavticnik, der beim THW Kiel einen Vertrag als Rechtsaußen unterzeichnet hat. In der Schlussphase fasste sich der Slowene aber immer wieder ein Herz und schmetterte den Ball aus dem Rückraum in die Maschen. Der Ball musste ins Tor - egal wie.

Rührend, wie sich Andrei Xepkin nach dem Abpfiff bei seiner Familie bedankte, die ihm im Publikum die Daumen gedrückt hatte. Der 2,05-Meter-Hüne streckte immer wieder stolz sieben Finger in die Höhe - selbst ihn, der mit dem FC Barcelona schon sechsmal den Cup gewonnen hat, ließ die besondere Atmosphäre in der Halle und der einzigartige Geist in dieser hungrigen THW-Mannschaft nicht unberührt.

(von Wolf Paarmann, Tamo Schwarz und Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 30.04.2007)


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