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Das Allstar-Spiel.
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Der Weltmeister hat gegen eine Bundesliga-Auswahl deutlich verloren: Das Ergebnis stand
beim Allstar-Game in Berlin allerding nicht im Vordergrund. Ein schöner Saisonabschluss
sollte es werden - und der wurde es. Beim 36:31 (18:17)-Sieg der von Martin Schwalb gecoachten
Allstar-Auswahl dominierten tolle Tore, feine Tricks und die Abschiedsvorstellungen einiger
Spieler.
So wurde Stefan Kretzschmar bei seinem vorletzten Auftritt in Berlin frenetisch gefeiert.
Mit drei zum Teil spektakulären Toren und tollen Anspielen glänzte der Magdeburger einmal mehr.
Bei der Allstar-Mannschaft, die wie die DHB-Auswahl mit Verletzungssorgen zu kämpfen hatte,
glänzte einmal mehr ein Kieler:
Nikola Karabatic, vor dem Spiel
zum besten Bundesligaspieler der Saison gekürt, zeigte auch in diesem bedeutungslosen Spiel
seine Klasse und erzielte sieben Tore. Für die Nationalmannschaft, die auf den angeschlagenen
Henning Fritz verzichten musste, war
Sebastian Preiß
erfolgreichster Torschütze.
Dominik Klein traf zwei,
Christian Zeitz
drei Mal.
- Deutschland:
-
Heinevetter,
Bitter,
Lichtlein;
Christophersen (1),
Hegemann (2),
Roggisch (2),
Klein (2),
Schäpsmeier (1),
Preiß (7),
Baur,
Zeitz (3),
Gensheimer (2),
Klimovets (2),
Kraus (3),
Spatz (4),
Kaufmann (2); Trainer: Brand
- Allstar-Team:
-
Stojanovic
Holpert,
Larsson;
Lakenmacher (1),
Kuzelev (4),
Schwarzer (4),
B. Gille (3),
Christiansen (1),
Strobel (2),
Michel (3),
Kuleschow,
Karabatic (7),
O. Köhrmann (1),
Kretzschmar (3/1),
Zrnic (5),
Yoon (2);
Trainer: Schwalb
- Schiedsrichter:
-
Dang / Zacharias (Mainz)
- Zeitstrafen:
-
Deutschland: 0;
Allstar-Team: 0
- Siebenmeter:
-
Deutschland: 1/0;
Allstar-Team 2/1:
- Spielfilm:
-
1. Hz.: 0:4 (6.), 1.5, 4:5 (7.), 6:6, 8:8, 13:13 (21.), 13:15 (24.), 15:17, 17:18;
2. Hz.: 17:20 (32.), 20:21, 20:24 (38.), 22:25, 22:28 (46.), 26:28 (51.), 26:31 (53.), 28:31,
29:32 (56.), 29:35 (58.), 31:36
- Zuschauer:
-
8521 (ausverkauft) (Max-Schmeling-Halle, Berlin)
Aus den Kieler Nachrichten vom 06.06.2007:
THW-Helden auch beim Allstar-Game gefragt
Nationalmannschaft verliert 31:36
Als hätten sich die Berliner Handball-Teens vorher im
Internet abgesprochen: "Da sind Nikola und
Dominik"
kreischte es gestern Abend nach Spielschluss
durch die Max-Schmeling-Halle, bevor die Meute
die Verfolgung aufnahm. Drei Tage nach dem Gewinn
des historischen Triples im deutschen Vereinshandball waren
die Zebras des THW Kiel auch beim Saisonabschlussspielchen
eines All-Star-Teams gegen die deutsche Nationalmannschaft
die gefeierten Helden.
Das Beste was Handball-Deutschland zu bieten hat,
tummelte sich auf dem Parkett und sorgte für allerbeste
Unterhaltung. Die Handball-Prominenz war da, 8500
Zuschauer waren da, und selbst "Toten
Hosen"-Frontman Campino, ein guter Freund von Stefan
Kretzschmar, wechselte für einen Abend die Düsseldorfer
TUI-Arena gegen die Max Schmeling Halle.
Die Nachricht über die Ankunft der Kieler Helden hatte
sich unter den Steppkes ausgebreitet wie
ein Lauffeuer: Kaum hatten sie Stefan Lövgren entdeckt,
stürzte sich eine Schar Autogrammjäger auf den THW-Kapitän,
der neben Nikolas Vater, Branco
Karabatic, auf der Tribüne Platz genommen
hatte. Während die Kieler Christian Zeitz und
Dominik Klein im
Dress der Nationalelf schwitzten, hatte der
36-jährige Schwede auf einen Einsatz im All-Star-Team verzichtet.
"Es wäre wirklich saudumm gewesen, wenn ich hier gespielt und
mich dabei auch noch verletzt hätte."
Obwohl keine der beiden Mannschaften
verlieren wollte, verkam das Ergebnis zu einer Randnotiz.
16:15 führte die Liga-Auswahl zur Pause.
Nach dem Wechsel ging es deutlich lockerer
zu. Glanzpunkte setzten die
Torhüter Jesper Larsson, Jan Holpert
und Goran Stojanovic,
mit denen drei Hochkaräter der Bundesliga "Auf
Wiedersehen" sagten. Genau wie der frenetisch gefeierte
Magdeburger Kretzschmar, der wie Holpert vor dem Anpfiff
für sein Lebenswerk geehrt wurde. Minuten, bevor der 36:31-
Sieg der All Stars feststand, feierte das Publikum die Stars
mit stehenden Ovationen.
Ein würdiger Abschluss am Ende einer denkwürdigen
Saison. Denkwürdig auch die letzten Worte von Nikola Karabatic,
der via Fernsehen seinen besten Freund und THW-Rechtsaußen
Vid Kavticnik ("wir sehen uns am 19. in
Montpellier") und seine Mutter Lala grüßte: "Mama, ich
komme morgen nach Hause."
(Von Frank Molter, aus den Kieler Nachrichten vom 06.06.2007)