Von O.S./OLE, aus der "Handball-Woche" 26/2007:
Kiel -
Lars Krogh Jeppesen wird den Deutschen Rekordmeister THW Kiel verlassen. Damit endet das
Intermezzo das ehemaligen Weltklassespielers an der Förde schon nach einem Jahr wieder.
Vor Wochen war bereits klar, dass der Halblinke nach mehreren Jahren im Ausland den Weg in die
Heimat nach Dänemark antreten würde. Unklar war lediglich die neue Adresse. Denn Meister GOG
Svendborg, der FC Kopenhagen und später auch Bjerringbro-Silkeborg hatten Interesse an
Jeppesen
bekundet. Am Mittwoch, de, 20. Juni, wurde der Rückraumspieler als Neuzugang bei Bjerringbro-Silkeborg offiziell vorgestellt. Damit sind Monate voller Spekulationen vorbei.
Vorbei ist damit aber auch die Leidenszeit in Kiel. Ein Jahr wurde Jeppesen von verschiedenen
Verletzungen wie Rippenbrüche, Bandscheiben-Vorfall, Sprunggelenks-Blessuren immer wieder zurück
geworfen. Das Fazit: Der Halblinke und der Liga-Primus haben den gemeinsamen Kontrakt zwei Jahre
vor Vertragsende vorzeitig nun aufgelöst.
In der Geschichte der Kieler Spielerverpflichtungen nimmt Jeppesen dadurch eine Ausnahmestellung
ein. Selten, sehr selten passiert es dem Deutschen Abonnements-Meister, dass ein neuer Spieler so
wenig zum Zuge kommt wie der Däne. Ebenso selten ist aber eben auch die Krankenakte des 28-Jährigen.
Ein Rückblick
|
Die Handball-Woche.
|
Krogh Jeppsen hatte seine Heimat bzw. den seeländischen Verein Team Helsinge nach drei Spielzeiten
im Jahre 2000 verlassen und anschließend mit der SG Flensburg-Handewitt Erfolge gefeiert. Wurde
Pokalsieger und Deutscher Meister. 2004 angelte sich der FC Barcelona den damals zum wertvollsten
Spieler der Bundesliga gewählten Rückraumakteur. In Spanien ließ der große Durchbruch allerdings
auf sich warten. "Wichtig ist mir, Spaß an meinem Sport zu haben. In Barcelona hatte ich den Spaß
am Handballspielen verloren", gab der Däne zu.
Heiß auf die vollen Hallen der Bundesliga fasste er den Entschluß, nach Deutschland
zurückzukehren. Mit großen Erwartungen wechselte Jeppesens so 2006 nach Kiel und verriet: "Hier in
Kiel habe ich die Lust am Trainieren und Spielen wieder gefunden. Erst danach kommen für mich die
Titel und Auszeichnungen." Zwar gewann der THW alle angestrebten Titel und Auszeichnungen, aber
Jeppsens Anteil daran, hielt sich sehr in Grenzen. Zu oft war er verletzt, zu oft musste er
dadurch nur zuschauen.
Neuanfang in Dänemark
Das soll in Bjerringbro nun anders werden. Seit Mitte Mai hatten sich die Mitteljütländer in das
Tauziehen um
Jeppesen eingeklinkt - mit Erfolg. Und den will der Rechtshänder nun endlich wieder
haben. Sein Wechsel nach Dänemark ist dabei so etwas wie ein Neuanfang. Nur eben in der Heimat.
(Von O.S./OLE, aus der "Handball-Woche" 26/2007)