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21.08.2007 Interview

"Sport1"-Interview mit Henning Fritz: "Alles andere wäre Quatsch"

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Aus Sport1.de:

München - Für Henning Fritz beginnt seine Zukunft mit einem Treffen mit der Vergangenheit. Erster Pflichtspiel-Gegner des Weltmeisters in der neuen Saison ist sein Ex-Klub THW Kiel. Blickpunkt München: In der Olympiahalle treffen die Rhein-Neckar Löwen als Pokalfinalist im Duell um den Supercup am Dienstag (20 Uhr live im DSF) auf den Deutschen Meister aus der schleswig-holsteinischen Landeshauptstadt (siehe Vorbericht).
"Das ist eine wichtige Standortbestimmung. Jeder will den Supercup gewinnen", sagt Fritz, der sich nach sechs Jahren an der Förde und Erfolgen in Champions League, EHF-Pokal, Meisterschaft und Pokal nun in der Verfolgerrolle befindet. Fritz spricht im Interview mit Sport1.de über die Rolle der Rhein-Neckar Löwen und den Traum vom Titel.
Sport1:
Herr Fritz, die neue Saison steht vor der Tür. Sind Sie nervös vor Ihrem ersten Auftritt in einem Pflichtspiel im Trikot der Rhein-Neckar Löwen?
Henning Fritz:
Nein. Die Vorfreude ist aber groß. Gerade, wenn man für einen neuen Verein aufläuft. Es kann langsam losgehen. Denn die Vorbereitung ist immer etwas Unangenehmes. Sicherlich waren die letzten Wochen anders als sie das in Kiel waren. Jeder Trainer hat seine eigene Philosophie. Und schön ist es nie.
Sport1:
Sie sind aus Kiel nach Baden gewechselt. Was ist anders bei Ihrem neuen Klub?
Henning Fritz:
Die Region ist sehr schön, das Freizeitangebot super. Und man merkt, dass sich in diesem Klub etwas bewegt. Thorsten Storm versucht, die Löwen noch populärer zu machen und hat schon viel erreicht.
Sport1:
Neben Ihnen haben sich die Löwen mit den Weltmeistern Oliver Roggisch und Christian Schwarzer sowie Sergej Harbok verstärkt. Ein neues Team. Muss man Geduld haben?
Henning Fritz:
Ja, in jedem Fall. Obwohl man eine Handvoll Weltmeister zusammen hat. Aber die Situation im Vergleich zu Januar ist eine andere. Man braucht Zeit, um eine Harmonie reinzubekommen.
Sport1:
Und dann kommt es gleich zum ersten Gradmesser: Supercup gegen den THW Kiel. Ein besonderes Spiel für Sie?
Henning Fritz:
Sicherlich. Gerade, wenn man so lange bei diesem Verein und mit dieser Mannschaft zusammengespielt hat.
Sport1:
Welchen Stellenwert hat der Supercup für Sie?
Henning Fritz:
Das ist eine wichtige Standortbestimmung. Jeder will den Supercup gewinnen. Es geht ums Prestige. Und es ist der erste Härtetest unter Wettkampfbedingungen. Wir wollen uns präsentieren und zeigen. Deswegen nehmen wir das Spiel sehr ernst.
Sport1:
Der THW ist für viele eine Übermannschaft. Glauben Sie, dass der Meister noch stärker ist als vergangene Saison?
Henning Fritz:
Vergleiche zu ziehen ist immer schwer. Aber mit Lund und Jicha hat Kiel noch zwei unglaublich gute Spieler dazubekommen. Deswegen kann man davon ausgehen, dass Kiel noch stärker ist, ja. Der THW ist der Top-Favorit auf den Titel, alles andere wäre Quatsch zu sagen. Vielleicht kann Hamburg dem THW noch das Wasser reichen, aber der Rest wird um die Plätze dahinter kämpfen.
Sport1:
Und die Löwen werden oben angreifen?
Henning Fritz:
Man soll nie nie sagen. Aber unsere Leistungen in der Vorbereitung waren sehr schwankend. Deswegen glaube ich nicht, dass wir ganz oben angreifen können. Unter den momentanen Bedingungen ist es realistisch, unser Ziel Platz fünf zu erreichen. Dann hätten wir unser Soll erfüllt.
Sport1:
Wie weit sind die Löwen weg vom THW?
Henning Fritz:
Ein ganzes Stück weg, weil wir nicht die Konstanz haben und die Erfahrung mit kritischen Situationen. Beim THW war man sich immer sicher, dass man noch einmal eine Chance bekommt in einem Spiel, auch wenn es mal nicht so gut läuft. Die Erfahrung habe ich selbst gemacht. Jetzt muss man erstmal sehen, wie wir mit solchen Situationen umgehen.
Sport1:
Sie waren Meister mit Magdeburg und Kiel. Ist die Meisterschale mit den Löwen realistisch oder nur Utopie?
Henning Fritz:
Noch nicht realistisch. Wir müssen erstmal zusammenwachsen. Erst wenn wir das sind, kann man darüber sprechen. Im Moment sind wir davon noch ein Stück entfernt.
(Die Fragen stellte Michael Schwartz, © 2007 Sport1)


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