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19./21.08.2007 - Letzte Aktualisierung: 21.08.2007 Supercup

Jetzt wird es ernst: THW kämpft Dienstag um den Supercup

DSF überträgt live

Update #2 KN-Vorbericht und KN-Bericht vom 21.08. ergänzt...

Das Team der Rhein-Neckar-Löwen.
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Samstag gewannen die Kieler noch den "Unser Norden-Cup" (siehe Extrabericht), am Dienstag nun wartet der erste offizielle Titel der neuen Saison. Mit dem Supercup in der Münchener Olympiahalle wird es ernst für die Zebras: Die in dieser Spielzeit erstmals unter dem neuen Namen "Rhein-Neckar Löwen" antretende SG Kronau/Östringen fordert den Triple-Sieger.
Schon in der vergangenen Saison bestritten die Kieler das Supercup-Spiel, unterlagen dem HSV Handball damals bei ihrer insgesamt achten Teilnahme allerdings mit 35:39 (15:18). Die Niederlage sollte der Auftakt für die erfolgreichste Saison in der Geschichte des THW Kiel sein. Nach Champions-League-Sieg, dem Erfolg im DHB-Pokal und dem Gewinn des Meistertitels gehen die Kieler natürlich auch als Favorit in die kommende Saison. Als Haupt-Konkurrenten im Kampf um den Titel werden neben dem HSV allerdings auch immer die Rhein-Neckar-Löwen genannt - und die brennen darauf, bei ihrer ersten Supercup-Teilnahme am THW Revanche zu nehmen für die 31:33-Niederlage im Pokalfinale. Und ganz "nebenbei" winkt den Löwen natürlich auch der erste Titel der neuen Saison - und der erste Supercup-Sieg, während der THW den 1994 ins Leben gerufenen Pokal bereits dreimal gewinnen konnte (siehe auch Handball-Geschichte: Supercup).

Weltmeister Christian Schwarzer ist einer von vier Neuzugängen.
Weltmeister Christian Schwarzer ist einer von vier Neuzugängen.
Rund um die Mannheimer SAP-Arena, in der die Rhein-Neckar Löwen ihre Heimspiele austragen, macht sich Aufbruchstimmung breit. Die Löwen fühlen sich bereit für höhere Aufgaben. "Jetzt haben wir selbstbewusste Spieler und wollen angreifen", sagte ein kämpferischer Trainer Juri Schewtsow während der Vorbereitung. In der Tat: Bei den Löwen reifen Titelträume, was vor allem im guten Abschneiden in der letzten Spielzeit und in den getätigten Transfers begründet ist. Während mit Dimitri Torgowanow (zum HSV) nur ein Leistungsträger den Verein verließ, angelten sich die Badener mit Oliver Roggisch vom SC Magdeburg und Christian Schwarzer vom TBV Lemgo gleich zwei Weltmeister. Das weltmeisterliche Neuzugang-Trio macht Henning Fritz perfekt, für den es am Dienstag das erste Wiedersehen mit seinen Kollegen aus triumphalen THW-Zeiten geben wird. Mit diesen Neuzugängen stehen in dem aufgerüsteten Kader der Nordbadener sechs aktuelle Weltmeister, zwei Vize-Weltmeister und vier weitere Nationalspieler. Besonders die deutschen Weltmeister brennen darauf, mit Kronau weitere Erfolge einzufahren. "Ich will mit dieser Mannschaft einen Titel gewinnen", gibt Roggisch das Ziel für die Saison aus - und meinte damit bestimmt nicht nur den Sieg im Supercup. Auch Fritz ist trotz der überragenden letzten Spielzeit mit insgesamt vier Titeln noch lange nicht satt: "Kronau/Östringen ganz nach oben bringen, ist Motivation genug", antwortete der 33-Jährige auf die Frage nach seinem sportlichen Ehrgeiz.

Henning Fritz hält ab sofort für die Löwen
Henning Fritz hält ab sofort für die Löwen
Das Weltmeister-Trio, das aus den Rhein-Neckar Löwen langsam aber sicher die "SG Deutschland" macht, stellt natürlich die prominentesten Neuzugänge. Allerdings sollte man bei all dem Aufsehen um die deutschen Nationalspieler nicht vergessen, dass sich Kronau mit Sergej Harbok einen der begehrtesten Spieler des europäischen Handballs sichern konnte. Der 24-Jährige kam vom slowenischen Top-Verein RK Celje und soll gemeinsam mit Oleg Velyky auf der Königsposition im linken Rückraum für Furore sorgen (siehe auch Gegnerkader Rhein-Neckar Löwen).

Die Neuzugänge, die ein eingespieltes Team perfekt ergänzen sollen, der neue Manager Theo Storm von der SG Flensburg-Handewitt, die gigantische Heimspiel-Arena: Die Löwen wollen mit einem Etat von 5,7 Millionen Euro ganz oben angreifen. "Die SG wird in der Handball-Bundesliga für Furore sorgen", schätzt THW-Geschäftsführer Uwe Schwenker den Gegner im Supercup-Finale ein, "wirtschaftlich sind sie mit dem Hauptsponsor SAP super aufgestellt, haben mit dem Umzug in die SAP-Arena den wichtigen Weg in die große Stadt beschritten." Zudem konnten die "Löwen" noch vor Beginn der Saison einen wahren Coup vermelden:
Auch Abwehrspezialist Oliver Roggisch schloss sich den Löwen an.
Auch Abwehrspezialist Oliver Roggisch schloss sich den Löwen an.
Die beiden polnischen Weltklassespieler Grzegorz Tkaczyk und Karol Bielecki vom SC Magdeburg haben beim Handball-Bundesligisten Vorverträge ab der Saison 2008/09 für jeweils drei Jahre unterschrieben. "Ich habe bereits mehrfach betont, dass die beiden aufgrund ihres jungen Alters sowie ihrer spielerischen Qualitäten hervorragend in unser Konzept der nächsten Jahre passen. Nun freuen wir uns sehr, dass sie sich trotz anderer Offerten aus Spanien und Deutschland für uns entschieden haben", erklärte Geschäftsführer Thorsten Storm und fügte an: "Damit steht das Gerüst unserer Mannschaft über die bevorstehende Saison hinaus."

Nicht nur wegen der vielen Vorschusslorbeeren, die momentan auf die Löwen einprasseln, ist das Selbstbewusstsein in Baden gestiegen. "Warum sollten wir nicht gegen Kiel gewinnen", fragte Trainer-Fuchs Juri Schewtsow unlängst die Journalisten - und verschwieg dabei, dass die letzte THW-Niederlage gegen Kronau noch gar nicht so lange her ist. Die Kieler hatten gerade ihren Champions-League-Triumph eingefahren, da wollte ihnen die SG Kronau-Östringen die Meisterschaftssuppe versalzen. Und schaffte dies auch zwischenzeitlich. Am Ende eines intensiven, Kräfte zehrenden Spiels und nach zwischenzeitlichem Acht-Tore-Vorsprung gewannen die Gastgeber am 2. Mai mit 31:28 (14:13) - und unterstrichen bereits zu diesem Zeitpunkt ihre Ambitionen, die sie auch in den Europapokal der Pokalsieger führte (siehe auch Gegnerdaten Rhein-Neckar Löwen)

Sergej Harbok spiel auf der Königsposition.
Sergej Harbok spiel auf der Königsposition.
Die Saisonvorberitung der Löwen verlief entgegen den Erwartungen einigermaßen durchwachsen. Zuletzt unterlagen die Badener beim Pfalz-Cup dem franzöischen Champions-League-Teilnehmer Montpellier HB mit 30:31, zuvor hatten die Löwen mit dezimiertem Kader gar gegen Bundesliga-Aufsteiger TuSEM Essen in einem Match über 2x15 Minuten verloren. Beim Governor-Cup in Moskau unterstrich das neue Team von Henning Fritz allerdings sein Leistungsvermögen: Zwar verlor man das Finale gegen den russischen Meister Medvedi Chekhov mit 29:36 (14:18), zuvor hatten die Löwen allerdings gegen den französischen Champions League-Teilnehmer Chambery Savoie HB (30:29) und BM Granollers aus der spanischen Liga "Asobal" (34:33 nach Siebenmeterwerfen) die Nase vorn.

Die letzten Begegnungen haben es gezeigt: Am Dienstag dürfte ein spannendes Spiel die Fans in der vermutlich ausverkauften Olympiahalle erwarten. Für den THW ist dieses Match um den ersten Titel der Saison 2007/2008 mehr als eine Standortbestimmung. Vier Tage vor dem Start in die neue Spielzeit bietet sich dem Meister noch einmal die Gelegenheit zur Feinabstimmung. Ungewöhnlich für den THW-Tross ist dessen Größe: Denn der THW Kiel wird zum ersten Mal seit langer Zeit mit einem kompletten Kader in die bayerische Landeshauptstadt reisen, bis auf den Langzeitverletzten Daniel Wessig werden alle Zebras an Bord sein, auch wenn Christian Zeitz nach seiner Operation mit Sicherheit noch etwas Zeit zur Erholung benötigen wird.

Der Anpfiff für das erste Titel-Spiel der Saison ertönt um 20.00 Uhr, das DSF berichtet live aus München.

(Christian Robohm)

 

Dieser Vorbericht wird wie gewohnt ständig aktualisiert...

 

Lesen Sie auch die Vorberichte der Kieler Nachrichten und das Sport1-Interview mit Henning Fritz...

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2007:

Supercup: "Zebras" treffen auf den "Löwen" Henning Fritz

München - Die "SG Deutschland" gegen den besten Klub der Welt: Die neue Handball-Saison beginnt mit dem vielleicht spannendsten Duell des Jahres. Denn wenn Pokalfinalist Rhein-Neckar Löwenheute Abend im Supercup in München den THW Kiel fordert, dann sehen darin nicht wenige die Partie des neuen großen Herausforderers aus dem Süden gegen den Dauersieger aus dem Norden.

Von dort stieß Nationaltorwart Henning Fritz zur früheren SG Kronau/Östringen, die sieben deutsche Nationalspieler beschäftigt und endlich den ersten Titel an den Neckar holen will.

"Wir wollen versuchen, Kiel einen offenen Kampf zu liefern", meint der 32-Jährige. "Aber Kiel ist eindeutig der Favorit." Im vergangenen Jahr unterlag der THW im Supercup dem HSV Hamburg mit 35:39 und gewann anschließend das Triple.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2007:

"Die Jagd auf uns beginnt"

Mit dem Supercup zwischen Kiel und den Rhein-Neckar Löwen startet die Bundesliga in die neue Saison
München - Seit 1994 wird der Supercup ausgespielt. Gedacht als Eröffnungsspiel für die neue Saison der Handball-Bundesliga, sollen der Meister und der DHB-Pokal-Sieger gegeneinander antreten. Eigentlich. "Wir können aber nicht gegen uns selbst spielen", meint THW-Manager Uwe Schwenker treffend. "Deshalb spielen wir eben gegen die SG Kronau." Oder die Rhein-Neckar Löwen, wie sich der in der Mannheimer SAP-Arena beheimatete Klub inzwischen nennt.

So gibt es heute Abend in der mit 10 000 Zuschauern ausverkauften Münchner Olympiahalle (20 Uhr, live im DSF) eine Neuauflage des Pokalfinales, das der THW nach einem dramatischen Verlauf 33:31 gewann. Den Zebras fehlten an diesem 15. April die verletzten Marcus Ahlm, Lars Krogh Jeppesen, Henning Fritz und Viktor Szilagyi. Sie lagen mit sechs Toren zurück, mussten ab der 41. Minute auf Kapitän Stefan Lövgren (Sehnenabriss) verzichten und gewannen trotzdem den ersten Titel, der sie auf einer Euphoriewelle zum Triple tragen sollte.

Mit dem Supercup schlägt die Geschichte nun ein neues Kapitel auf. "Jetzt beginnt die Jagd auf uns", meint Uwe Schwenker, der den Rhein-Neckar Löwen eine große Zukunft prophezeit. "Der Verein ist wirtschaftlich hervorragend aufgestellt." Potente Sponsoren, wie der Software-Riese SAP, ermöglichten einen Etat von 5,7 Millionen Euro und die Verpflichtung der Weltmeister Oliver Roggisch, Christian Schwarzer und Henning Fritz. Mit Oleg Velyky, Michael Haaß, Andrej Klimowets und Uwe Gensheimer, der derzeit bei der Junioren-WM in Mazedonien aktiv ist, hat das Team von Juri Schewzow vier weitere deutsche Nationalspieler zu bieten.

An Linkshänder Holger Glandorf (Nordhorn) soll die SG Kronau, die in der vergangenen Saison nur Achter wurde, großes Interesse besitzen. "Hier wird aber nicht einfach nur Geld ausgekippt", sagt der neue Geschäftsführer Thorsten Storm, der als Manager zuletzt die SG Flensburg-Handewitt zu ihrer einzigen Meisterschaft geführt hatte. "Obwohl hier ein paar Mark zu Hause sind, haben wir vor der Saison nicht so viel Geld ausgegeben wie der THW Kiel." Der 42-Jährige, der in Heidelberg wohnt, muss sich zwar um die Beschaffung von Ablösesummen keine großen Sorgen machen. "Es macht aber keinen Sinn, einen wie Nikola Karabatic aus seinem Vertrag in Kiel herauszukaufen. Denn am Ende müssten wir im Supercup gegen uns selbst spielen - und das wollen wir auch nicht."

Einer, den Storm von Kiel nach Mannheim gelotst hat, ist Henning Fritz, der mit seiner vierköpfigen Familie in Östringen wohnt. Die Bindehautentzündung, die seine Teilnahme an einem Turnier in Moskau verhinderte, ist auskuriert. Der Welthandballer des Jahres 2004 wird gegen seine Ex-Kollegen auflaufen. "Eine ungewohnte Situation", meint Fritz, der den THW als klaren Favoriten sieht. "Kiel hat wie gewohnt eine starke Vorbereitung gespielt, unsere Leistungen waren dagegen sehr schwankend."

Noch, so der 209-fache Nationalspieler, befinde sich sein neues Team auf der Suche. Ein Prozess, der unter hohem Druck stattfinden muss. Fritz: "Die Erwartungen an uns sind riesig. Wir müssen die Platzierung aus dem Vorjahr verbessern. Doch nach oben wird die Luft schnell dünner."

Wenn Dominik Klein an den Supercup denkt, dann schlägt sein Puls höher. "Ich bin richtig heiß auf die neue Runde. Und der Supercup ist der erste Härtetest." Nach lediglich drei Wochen Urlaub fiel der Linksaußen des THW Kiel in ein Loch, nahm Einzelunterricht bei seinem Trainer Noka Serdarusic und fühlt sich wieder im Aufwind. "Als Mannschaft sind wir aber noch nicht so weit, wie wir sein wollten." Dennoch verspricht der Weltmeister vier Tage vor dem Saisonstart gegen die MT Melsungen einen hochmotivierten Meister. "Wir müssen mit Elan zur Sache gehen, um den Schwung auch am Sonnabend in die Ostseehalle mitnehmen zu können."

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2007)

 

Aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2007:

SAP hat ein Herz für Löwen

Dietmar Hopp war einer von fünf Gründervätern der Firma SAP, die mit ihrer Computersoftware ein neues Zeitalter einläutete. Im vergangenen Jahr erzielte die Firma, deren Vorstandsvorsitzender der mittlerweile 67-jährige Hopp zehn Jahre lang war, einen Umsatz von mehr als neun Milliarden Euro.

Hopp, der laut Forbes-Liste mit einem Privatvermögen von 1,2 Milliarden Dollar zu den 800 reichsten Männern der Welt gehört, unterstützt neben den Rhein-Neckar Löwen auch den Fußball-Zweitligisten TSG Hoffenheim und Eishockey-Meister Adler Mannheim. Hopp, dessen 27-jähriger Sohn Daniel im Wirtschaftsbeirat des Handball-Bundesligisten sitzt, hat über seine Dietmar-Hopp-Stiftung in den vergangenen elf Jahren aber auch rund 115 Millionen Euro für gemeinnützige Zwecke ausgegeben.

(von Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 21.08.2007)

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