Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:
Der THW Kiel ist nach dem Gewinn von DHB-Pokal, Meisterschaft
und Champions League in dieser Spielzeit natürlich der
Verein, an dem sich alle orientieren. Hinter der Favoritenrolle,
in der die Bundesliga den THW Kiel sieht, steckt aber auch Kalkül.
Die Jäger sind bereit, wollen aber ihre Jagd auf die Zebras möglichst lange im Verborgenen halten .
Jäger Nummer Eins: HSV Hamburg
Schon in der vergangenen Saison waren die Hamburger in der
Bundesliga der härteste Konkurrent des THW Kiel. Erst am
letzten Spieltag konnten sich die Zebras durch das bessere
Torverhältnis ihren 13. Meistertitel sichern - nun blasen
die Hansestädter zur nächsten Attacke auf den THW Kiel: "Wir
wollen in der nächsten Saison Meister werden und 2010
die Champions League gewinnen", sagte HSV-Präsident
Andreas Rudolph dem "Hamburger Abendblatt". Dafür wurde
personell noch einmal mächtig aufgerüstet. Weltmeister
Johannes Bitter verstärkt den HSV ebenso wie der furios
aufspielende dänische Nationalspieler Hannes Lindberg,
Dimitri Torgowanow aus Kronau und der wurfgewaltige Michael Jurecki.
Jäger Nummer Zwei: Rhein-Neckar-Löwen
Mit Titelträumen und einer Kampfansage an die Konkurrenz
geht die SG Kronau/Östringen in die Saison. "Wir wollen angreifen",
formuliert Trainer Juri Schewzow das Ziel des Klubs, der ab
sofort offiziell unter dem Namen Rhein-Neckar-Löwen firmiert.
Angreifen will der neue Verein des ehemaligen Flensburger
Geschäftsführers
Theo Storm auch mit Ex-Zebra
Henning Fritz. Mit dem Tor-Held der
Weltmeisterschaft, Oldie Christian Schwarzer und Abwehrrecke
Oliver Roggisch und dem 24-jährigen Halblinken Sergej Harbok
stehen in dem aufgerüsteten Kader der Nordbadener jetzt
sechs aktuelle Weltmeister, zwei Vize-Weltmeister und vier
weitere Nationalspieler zur Verfügung.
Jäger Nummer Drei: SG Flensburg-Handewitt
Natürlich muss im Kreis der Kiel-Jäger auch immer der Erzrivale
erwähnt werden: Die SG Flensburg-Handewitt geht mit dem neuen
Manager Fynn Holpert in die Spielzeit. Im Jahr eins nach Jan
Holpert und Joachim Boldsen spielte die SG eine durchwachsene
Vorbereitung. Für Holpert verpflichtete man Dane Sijan, vom
TV Großwallstadt kam das stark einzuschätzende Isländer-Duo
Einar Holmgeirsson und Alexander Petersson für die rechte Seite.
Den Weggang von Boldsen soll Thomas Mogensen kompensieren.
Der 24-jährige gilt als eines der hoffnungsvollsten dänischen
Talente auf der Spielmacherposition. Holpert ist davon
überzeugt, "dass wir mit diesem Kader die Champions League
gewinnen können." Etwas anders sah es Kent-Harry Andersson: "Titel sind nicht das Ziel."
Jäger Nummer vier: VfL Gummersbach
Der VfL scheint den Kampf um sein Herz, Spielmacher
Daniel Narcisse,
vor den Gerichten verloren zu haben. Dieser wird aller Voraussicht
nach für Chambery Savoie (FRA) auflaufen - dafür wurde der
Rückraum der mit einem Etat von 4,5 Millionen Euro angetretenen
Rheinländer verstärkt:
Roman Punkartnik
(vom HSV), Oleg Kuleschow (aus Magdeburg), Geoffrey Krantz
(von
Karabatics Ex-Klub Montpellier HB, FRA)
und der Norweger Kenneth Klev (von BM Altea, ESP) gehen
fortan auf Torejagd. "Die Mannschaft ist jetzt in der
Breite besser aufgestellt", ist sich Trainer
Alfred Gislason sicher.
Jäger Nummer fünf und sechs: TBV Lemgo und SC Magdeburg
Die großen Unbekannten der Liga. In Magdeburg muss man abwarten,
wie sich der Klub nach dem Weggang von Oliver Roggisch,
Nationaltorhüter Johannes Bitter, SCM-Idol Stefan Kretzschmar,
Joel Abati und Spielmacher Oleg Kuleschow aufstellt. Zudem
sorgen die nach der Saison wohl in Richtung Kronau abwandernden
Grzegorz Tkaczyk und Karol Bielecki nicht gerade für Ruhe im
Verein, der mit Damien Kabengele, Alexandros Vasilakis, Ole
Erevik, Stian Tönnesen und Cedric Largent die entstandenen
Lücken schließen möchte.
In Lemgo beginnt die "Nach-Holpert-Ära". Hier muss Nachfolger
Volker Zerbe ebenfalls den Umbruch vollziehen - allerdings
ohne Christian Schwarzer, Marcus Baur und Shooting-Star
Filip Jicha, der jetzt das Zebra-Trikot
trägt. Für den Rückraum verpflichteten die Ostwestfalen Lasse
Boesen und die Nationalspieler Lars Kaufmann und Michael Kraus.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)