Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports:

Am liebsten würde Filip Jicha am Saisonende den gleichen Film noch einmal sehen, der ihn am Ende des vergangenen Jahres begeisterte. Im Fernsehen gab es "THW-Triumphe" - und Jicha war immer live dabei. "Ich werde alles dafür tun, um am Ende der Saison dabei sein zu können, wenn es beim THW wieder etwas zu feiern gibt", versprach der 25-jährige Halblinke, der vom TBV Lemgo an die Förde kam. In den Testspielen zeigte der gebürtige Tscheche schon, warum ihn Uwe Schwenker und Noka Serdarusic unbedingt im schwarz-weißen Trikot sehen wollten: Torgefährlichkeit, Durchsetzungs- und Sprungvermögen sind die Eigenschaften, die Jicha so wertvoll werden lassen. "Wir hatten schon Kontakt zu ihm, bevor er zu Lemgo wechselte. Es war ein langes Tauziehen mit dem TBV und wir mussten tief in die Tasche greifen. Aber jetzt ist zusammen gekommen, was zusammen gehört!", freute sich Schwenker über den ersten Coup auf dem Transfermarkt.

Ein langes Tauziehen gab es auch um die Verpflichtung von Börge Lund. Schließlich hatte der 28-jährige Norweger nicht nur bei den WM-Spielen in der Ostseehalle, sondern auch in der vergangenen Saison bei der HSG Nordhorn geglänzt. Der Spielmacher mit dem unglaublich kraftvollen Zug zum Tor und seinem Spielverständnis stand ebenfalls lange auf dem Beobachtungszettel der Kieler. Sein gültiger Vertrag in Nordhorn stellte eine Hürde dar, die Schwenker mit viel Verhandlungsgeschick und auch einem Griff in die Tasche überspringen konnte: "Wir wollten ihn jetzt." Letztendlich klappte der Wechsel sogar so schnell, dass Lund seinen Urlaub abbrach. In Bangkok blieb dann auch gleich sein Koffer stehen - nicht die einzige Unwägbarkeit beim Umzug des außerhalb des Feldes ruhigen Nationalspielers. Einige Möbel blieben in Nordhorn, "Missverständnisse" mit seinem ehemaligen Verein müssten ausgeräumt werden, hieß es von Lund, der derweil auf einer von Nikola Karabatic geliehenen Matratze nächtigte - und sich trotz dieser Vorkomnisse schon unglaublich wohl in Kiel fühlt: ""Ich kann nur positives berichten, die Jungs sind super, der Verein ist klasse. Es könnte nicht besser sein, und ich fühle mich sehr wohl im Team!"

Etwas geknickt schaute derweil Daniel Wessig drein. Einige Testspiele konnte der 19-jährige Perspektivspieler noch mit dem THW Kiel und dem TSV Altenholz, für den er ein Zweitspielrecht besitzt, bestreiten - dann holte ihn ein Knorpelschaden aus seiner Zeit beim Ascherslebener HC ein: Eine Operation des Knies wurde unumgänglich. Seine Zielstrebigkeit büßte Wessig aber auch durch diesen Rückschlag nicht ein: "Das ist schon etwas doof gelaufen", gab er zu Protokoll, "aber im Kieler Team ist ein supergeiles Klima. Das hilft mir, weiter an meinem Ziel zu arbeiten: Ich möchte in diesem Jahr mein Bundesliga-Debüt im THW-Dress feiern!"

Zwangsläufig etwas schweigsamer blieb Neuzugang Nummer vier in seinen ersten Wochen in Kiel: Igor Anic musste nach seiner Ankunft in der Landeshauptstadt erst einmal Deutsch pauken - bewies trotz der Sprachbarriere aber, dass er durchaus eine Verstärkung werden und für Entlastung auf der Kreisläufer-Position sorgen kann. "Im Vergleich zu meinem alten Verein Montpellier HB ist hier alles neu, alles anders", ließ der 20-Jährige durch seinen "alten Handballkumpel" Karabatic ausrichten.

Auf die Arbeit mit den "Frischlingen" freut sich auch Noka Serdarusic. Der THW habe versucht, mit ihnen das Team zu verstärken. "Börge und Filip können uns sofort helfen, Igor muss noch hart an sich arbeiten und Daniel erst einmal wieder gesund werden. Aber auch sie können in Zukunft zu Verstärkungen werden!" Den "Frischlingen" wünschen wir alles Gute für ihre erste Saison in Kiel: Herzlich Willkommen in der Ostseehalle!

(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)