13.01.2008 | Nationalmannschaften |
Danach verschärfte Schweden das Tempo. Im Tor zeigte Tomas Svensson weiterhin eine hervorragende Leistung. Der Torhüter von Portland San Antonio ließ auch nach einem Kopftreffer in der 35. Minute nicht nach. Wie vor der Partie besprochen, überließ der Routinier nach einer Dreiviertelstunde dem Flensburger Dan Beutler seinen Platz.
Die Gäste verloren phasenweise ein wenig ihre Konzentration. Die rund zehn Minuten dauernde Schwächephase nutzte das Tre Kronor Team zu Gegenstößen. Die Eidgenossen gerieten dadurch in einen Rückstand, den sie bis zum Spielende nicht mehr aufzuholen vermochten. Somit erlitten die Eidgenossen gegen die Skandinavier ihre 15. Niederlage in Folge. Schwedens bester Spieler, Marcus Ahlm, steuerte ebenso sechs Treffer bei wie sein Kieler Kollege Kim Andersson und Aragons Mittelmann Dalibor Doder. Für die Schweiz trafen Benjamin Steiger und Andy Schmid jeweils fünf Mal.
Nach guter erster Hälfte habe man sich zwei, drei Fehler
zuviel geleistet, was man sich gegen Schweden natürlich
nicht erlauben dürfe, analysierte der überzeugende
Mittelmann Schmid gegenüber der Neuen Züricher Zeitung die
insgesamt ansprechende Leistung seiner Mitspieler. In der
ersten Halbzeit sei man in der Abwehr und der Rückwärtsbewegung
schlecht gewesen. Das habe sich im zweiten Durchgang allerdings
deutlich verbessert. Man sei auf dem richtigen Weg, kommentierte
der Kieler Kreisläufer Marcus Ahlm
auf der Pressekonferenz. Die erste Hälfte sei definitiv nicht
gut gewesen. Abgesehen vom Beginn habe er viele gute
Einzelaktionen gesehen, und auch das Zusammenspiel habe gut
funktioniert, stimmte ihm sein Coach Linnell zu. Manchmal
habe man zuviel nachgedacht, anstatt direkt zu handeln,
pflichtete ihm Co-Trainer Ola Lindgren bei.
Der Serbe Dragan Djukic, Nationalcoach der Schweizer, musste neben dem aus universitären Gründen fehlenden David Graubner auf den erkrankten Vukelic sowie den angeschlagenen Tom Furer verzichten. Hielt sein Team einen Tag zuvor in der Hauptstadt noch 30 Minuten lang gegen, ging der vierfache Europameister in Uppsala von Beginn an wesentlich entschlossener zur Sache.
Bereits nach 35 Sekunden zappelte der erste schwedische Ball in den Maschen. Die Gäste konnten zwar ausgleichen, dann nahmen jedoch die Schweden das Heft in die Hand und erhöhten durch drei Treffer Dalibor Doders auf 6:2. Schon nach neun erfolgreich abgeschlossenen Angriffen war die einseitige Partie frühzeitig zu ihren Gunsten entschieden.
Die starke Offensivleistung der Nordeuropäer überforderte schlichtweg die zu unbewegliche Abwehr der Gäste, bei denen einzig Andy Schmid eine gehobene Leistung bot. Angesichts deutlicher Führungen konnten Johan Pettersson von außen und Dalibor Doder auf der Mitte mit Kabinettstückchen glänzen und heizten dadurch die ohnehin prächtige Stimmung weiter an. In der Defensive stand Schweden kompakt und ließ den schweizer Rückraum nur schwer zum Zug kommen. Zwischen den Pfosten zeigten sowohl Tomas Svensson als auch Dan Beutler eine gute Leistung. Bester Akteur im blau-gelben Dress war Jonas Larholm (7/4), Marcus Ahlm traf sechs Mal. Schmid war für die Gäste ebenso häufig erfolgreich.
Nach dem akzeptablen ersten Spiel habe man im zweiten einen Klassenunterschied gesehen, kommentierte der schweizer Teamleiter Pascal Jenny gegenüber der Neuen Züricher Zeitung. Die Schweiz habe heute nicht richtig Widerstand zeigen können. Aber es sei natürlich schön, einen solchen Sieg in die kommenden Aufgaben mitzunehmen, resümierte Schwedens Erfolgscoach Ingemar Linnell.
(von Dr. Oliver Schulz)
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