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16.01.2008 EM 2008 / Interview

KN-Interview mit Dominik Klein: Unglaublicher Teamgeist ist zurück

Dominik Klein verzichtet auf EM-Pizza

Aus den Kieler Nachrichten vom 16.01.2008:

Dominik Klein: "Wir ziehen alle an einem Strang"
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Kiel - Im vergangenen Jahr wurde Dominik Klein Weltmeister und gewann mit dem THW Kiel fünf Titel. Als Benjamin der Handball-Nationalmannschaft muss er zwar noch immer die Bälle tragen. Aber ein Lehrling ist der 24-jährige Linksaußen, der gestern mit seinen Kollegen in der verregneten Bilderbuchstadt Bergen landete, längst nicht mehr.
Kieler Nachrichten:
Morgen beginnt für Ihr Team mit dem Gruppenspiel gegen Weißrussland die EM in Norwegen. Was wissen Sie über das Land?
Dominik Klein:
Nicht viel. Ich bin noch nie in Norwegen gewesen. Ich habe von meinem Vereinskollegen Börge Lund aber gehört, dass die Pizza 25 Euro kosten soll. Deshalb werden wir auch nicht in die Verlegenheit kommen, welche zu bestellen. (Anmerk. der Red.: Vor dem wichtigen WM-Gruppenspiel gegen Slowenien bestellte er Pizza für die ganze Mannschaft und löste damit die sogenannte "Pizzaaffäre" aus.)
Kieler Nachrichten:
Sie durften im zweiten Testspiel gegen Dänemark in Kiel beginnen. Ein Geschenk des Trainers?
Dominik Klein:
Ich glaube nicht. Torsten Jansen musste kurz vor dem Anpfiff noch einmal zur Kernspin-Untersuchung. Zum Glück wurde dabei nichts festgestellt. Dadurch hat er aber die Abschlussbesprechung verpasst, und der Trainer hat die aufgestellt, die da waren. Für mich war es ein super Erlebnis. Leider habe ich gleich den zweiten Gegenstoß verballert. Abhaken...
Kieler Nachrichten:
Nach dem 34:24-Sieg gegen die Dänen hatte die Mannschaft frei. Was haben Sie gemacht?
Dominik Klein:
Ich bin direkt aus der Halle in die Sauna gefahren und habe mich da richtig gehen lassen. Einmal total entspannen. Den freien Tag habe ich genutzt, um den Kopf abzuschalten. Auch einmal gar nicht an Handball zu denken.
Kieler Nachrichten:
Am 29. Dezember endete die Bundesligasaison, am 3. Januar begann die EM-Vorbereitung. Sechs Tage nach der Finalrunde spielt der THW Kiel in Magdeburg. Wie würde Dominik Klein den Spielplan gestalten?
Dominik Klein:
Ich kann es sowieso nicht ändern, und ich bin noch nicht in der Position, mich darüber äußern zu dürfen. Das können erfahrene Spieler wie Christian Schwarzer, Stefan Kretzschmar oder in Frankreich Jackson Richardson machen. Ich habe diese Problematik gar nicht im Kopf. Ich bin jung und will alle Turniere spielen. Schließlich ist diese EM erst meine zweite.
Kieler Nachrichten:
Wie ist die Stimmung in der Mannschaft?
Dominik Klein:
Bei den letzten Lehrgängen waren wir oft mit dem Kopf noch in der Bundesliga. Da wurde über Spiele geflachst, die wir noch gegeneinander zu bestreiten hatten. Seit dem 3. Januar ist das anders. Ab da hatten wir alle das gleiche Ziel - die Europameisterschaft. Wir ziehen alle an einem Strang, jeder hat seine Aufgabe. Die Stimmung ist wie vor der WM. Dieser unglaubliche Teamgeist ist wieder zurück. Ein gutes Omen.
Kieler Nachrichten:
Wen zählen Sie zu den Favoriten auf den Titel?
Dominik Klein:
Die Hauptrunden werden knallhart werden. Neben den üblichen Verdächtigen sehe ich deshalb auch die skandinavischen Mannschaften ganze vorne. Ich glaube, dass viele ihrer Fans nach Norwegen pilgern werden. Und was ein Heimvorteil bedeuten kann, hat man ja zuletzt bei der WM in Deutschland erlebt.
Kieler Nachrichten:
Angenommen, Sie hätten zwei EM-Wünsche frei?
Dominik Klein:
Ein Rückflugticket, auf dem der 28. Januar 2008 drauf steht und eine Medaille um den Hals. Die Farbe ist mir eigentlich egal.
(Das Gespräch führte Wolf Paarmann, aus den Kieler Nachrichten vom 16.01.2008)


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