05.02.2008 | Karlchens Einwurf |
Auch bei den anderen Teams sieht es ja nicht viel besser aus. Nikola Karabatic erinnert mich immer an einen Held, wie sie sich zum Beispiel in Homers "Trojanischen Krieg" herumtreiben. Allein stürmt er auf die Phalanx der gegnerischen Abwehr zu, gewinnt oft auch noch bzw. wirft ein Tor. Aber ewig halten die Götter ihren Schild auch in der Ilias nicht über ihre Lieblinge, selbst ein Achill fällt. Viele schimpfen und fragen, ob es denn nun Änderungen geben wird? Ein Jahr mit Europameisterschaft, Olympia-Qualifikation und Olympischen Spielen ist einfach irre. Wer kann bestimmen, dass so einer Terminhatz Einhalt geboten wird?
Tja "Consuetudo altera natura"- "Die Gewohnheit ist die zweite Natur des Menschen." Wahrscheinlich sagt man sich in den Funktionärsriegen der EHF und der IHF und anderswo, das ging früher schon so, das wird auch weiter so gehen. Ob der ägyptische IHF-Präsident weiterhilft? Oder seine ägyptische Geschäftsführerin Hala Helmy. Die war ja zuvor Chefin in der Pharmaindustrie, so wie der Handballsport sich weiterentwickelt ist es da doch super, wenn eine Frau sich mit all den Schmerzmitteln auskennt, die die Spieler nun nehmen müssen, um überhaupt noch auf das Feld zu kommen.
Aber "Barbarus hic ergo sum, quia non intellegor ulli" - "Ein Barbar bin ich, da ich von keinem verstanden werde." Jedenfalls hätte ich wohl Schwierigkeiten mit dem Sachverstand der Mitglieder des IHF-Councils mitzuhalten, wo Repräsentanten z.B. aus Benin und Mexiko über das Schicksal des Handballs entscheiden - ach und natürlich aus Kuwait. Bertrand Gilles meint, die Spieler würden behandelt wie ein Stück Fleisch. Und auch andere fühlen sich regelrecht verheizt. Aber dann kommen die, die sagen, die Spieler sollen sich nicht so anstellen, sie hätten ja gewusst worauf sie sich einlassen, dass all der Stress sowieso nur für einen kleinen Teil der Spieler gilt, für die, die in den großen Clubs spielen. Und dass IHF und EHF niemals den "kleinen Handballnationen" den Zweijahres-Rhythmus der großen Turniere nehmen würden. Nun, es sieht beim Rufen nach einer fairen Behandlung Belastung der Spieler nach einer Sisyphusarbeit aus und der Stein fällt den Spielern dabei immer wieder auf den Kopf. O tempora, o mores.
(Aus dem offiziellen THW-Bundesliga-Magazin "zebra", von living sports)
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